Arbeit für unsere Leut'

18. Mai 2015

FPÖ-Plakat

FPÖ, Plakat, HC Strache
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Am 31. Mai wird im Burgenland gewählt. Die Freiheitlichen setzen dabei wieder auf "eigene" Werbesprüche: eine davon lautet "Heimische Könner statt Ost-Dumpinglöhner". Jetzt wurden sie erwischt, wie ihr eigenes Wahlplakat von einem ungarischen Arbeiter tapeziert worden ist.

Das Foto hat für Aufregung gesorgt: Darauf ist zu sehen, wie ein FPÖ-Plakat von einem Plakatierer aufgehängt wird. Das ungarische Kennzeichen läßt drauf schließen, dass hier eine ungarische Firma am Werk ist. Der FPÖ-Obmann Johann Tschürtz dementiert gegenüber dem Standard natürlich: "Wir haben eine österreichische Firma beauftragt" und meint weiter, dass "die FPÖ das Opfer" gewesen sei, "nahezu alle burgenländischen Unternehmer und viele, viele Arbeitnehmer im Land kennen den oft 'unlauteren' Wettbewerbsdruck, der von Konkurrenten aus Osteuropa auf unsere gewachsenen wirtschaftlichen Strukturen ausgeübt wird." Das Wiener Unternehmen hat offensichtlich den Auftrag an ein weiteres Unternehmen ("Subunternehmer") weitergegeben - so sind die Magyaren zum Plakatieren gekommen.

Unlauterer Wettbewerbsdruck? Ja, es arbeiten viele Ungarn in Österreich. Ja, sie dürfen das. (EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit). Offensichtlich arbeiten sie gut, ansonsten würden sie keiner beauftragen. Und ja, ihr Stundenlohn ist sicherlich geringer als die eines österreichischen Arbeiters. Aber dafür können diese Menschen nichts und hätten sicherlich auch nichts dagegen, einen höheren Lohn zu bekommen.

Lohndumping findet durch den Arbeitgeber, nicht durch den Arbeitnehmer statt. Aber es ist ja einfacher, für alle Probleme die "Ausländer" verantwortlich zu machen. Die Sündenbock-Politik der FPÖ funktioniert seit mehr als 25 Jahren - und viele Menschen fallen immer noch darauf herein. Schade.

 

 

 

 

 

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