„Das ist die beste Erfahrung meines Lebens!“

05. August 2019

94 Kinder aus Bosnien, Estland, Georgien, Mazedonien, Rumänien und anderen europäischen Ländern verbringen zwei Ferienwochen in Wien-Strebersdorf. Ein Lokalaugenschein zum 10. Jubiläum des VIG Kids Camps der Wiener Städtischen.

Von Nada El-Azar

Im Gebäude der De La Salle Schule in Wien-Strebersdorf hallt – mitten in den Sommerferien – das Gelächter von spielenden Kindern aus den Fenstern durch die Gänge. Im weitläufigen, grünen Hof des Internats treffen wir auf eine Gruppe mazedonischer Kinder. Unter ihnen die Mädchen Ivana, Srna und Teodora, die gerade im Garten lernten, Bäume und Blumen anhand ihrer Blätter zu identifizieren. Obwohl die drei gerade einmal zwölf, elf und neun Jahre alt sind, bestehen sie darauf, auf Englisch ein kurzes Interview zu geben. Mit akzentfreiem amerikanischem Akzent sagt die neunjährige Teodora: „This is the best experience of my life!“. Das hat uns schwer beeindruckt. Die Mädchen lernten sich im Camp kennen und haben sich bereits über Social Media für die Zukunft vernetzt.

Durch „Handy-Zeiten“ mehr Zeit für das Miteinander

„Das Gute am Camp ist auch, dass wir unsere Handys nur zu bestimmten Zeiten nutzen können“, so Srna. Die „Handy-Zeiten“ haben sich erfahrungsgemäß auch deshalb bewähren können, damit die Kinder sich miteinander beschäftigen, statt mit den Eltern zu telefonieren. Heuer lud der Wiener Städtische Versicherungsverein zum zehnten Mal rund 500 Kinder aus 23 Ländern nach Österreich ins VIG Kids Camp ein. Im Internat der Schulbrüder sind Kinder von VIG-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern zwischen neun und 13 Jahren aus den verschiedensten europäischen Ländern untergebracht.

Spielerisches Lernen

Das Programm des Camps gestaltet sich aus einem bunten Mix aus Wanderungen, Sightseeing, Spiel- und Badevergnügen oder Entdeckungsreisen ins Grüne. Das Ziel: Die Vermittlung von sozialem Engagement und Solidarität an die Jüngsten. Auch wenn sich die Kinder aus verschiedenen Ländern manchmal sprachlich nicht austauschen können, finden sie immer einen anderen Weg zu kommunizieren. Eine Gruppe aus Estland findet sich bei einem Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiel im Turnsaal ein. Unter ihnen auch der 13-jährige Kaarel Kauts, der bereits zum zweiten Mal beim VIG Kids Camp dabei ist. „Ich habe hier viele Freunde gefunden, mit denen ich auch nach dem Camp Kontakt halte. Das ist das beste Feriencamp überhaupt“, erzählt der sportliche Bursche in perfektem Englisch.

VIG Kids Camp
Estnische Kinder im Turnsaal, bei einem Bewegungsspiel. (C)Aida Duric

Teilnahme mit Fotowettbewerb

Kaarel nahm, wie alle anderen Teilnehmer des VIG Kids Camps, an einem Foto-Wettbewerb teil. Das Thema für 2019 war „Fotografiere dein Bild vom Frieden“. Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden die kreativsten Fotografien nicht nur mit einem Platz im VIG Kids Camp belohnt, sondern auch beim renommierten Alfred Fried Fotopreis für Kinder 2019 eingereicht. In der Geschichte des Kids Camps landeten schon so einige Einsendungen in der Shortlist für den mit 1.000 Euro dotierten Fotopreis.

Ivana, Srna, Teodora und Kaarel gefällt Wien sehr und würden sich gerne auch im nächsten Jahr für das Camp bewerben. Mitunter könnten sie sich sogar vorstellen, eines Tages zum Studieren und Arbeiten nach Wien zu ziehen.

Das waren ihre Einsendungen:

Ivana
(C) Ivana Meshkova (12 Jahre alt)

 

Srna
(C) Srna Popovska (11 Jahre alt)

 

Teodora
(C) Teodora Vaneski (9 Jahre alt)

 

Kaarel
(C) Kaarel Kauts (13 Jahre alt)

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