Digital (auf)wachsen

15. Januar 2019

Digitalisierung im Unterricht wird immer wichtiger. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, wenn SchülerInnen die Entwicklungen selbst in die Hand nehmen und den LehrerInnen ein kleines Stück vorauseilen.

Aufwachsen mit 3D-Drucker
Filip Vasic besucht die 4. Klasse der Vienna Business School in der Akademiestraße. Wie alle anderen SchülerInnen dieser Handelsakademie, arbeitet er im Jahr vor der Matura in einer Übungsfirma. Dort sollen die SchülerInnen das theoretische Wissen aus den kaufmännischen Fächern zum ersten Mal praktisch anwenden.
Doch Filip hat das Projekt seiner Klasse in die Hand genommen. Im Klassenzimmer erzählt er: "Als ich begonnen habe, mich mit dem Projekt Übungsfirma zu beschäftigen, hatte ich die Idee einen 3D-Drucker aus der Schule aktiv ins Projekt zu integrieren." Die Idee war neu, und sie wurde angenommen. Somit war seine Übungsfirma die Erste, die sich ihr Logo in 3D ausdrucken ließ.

Diese Entwicklung war vor allem möglich, weil sich Filip bereits seit seinem 12. Lebensjahr mit digitalen Innovationen wie dem 3D-Drucker auseinandersetzt. Schon als Kind hat er Videos und Pressekonferenzen zum Thema angeschaut. Und es hat sich gelohnt – dank Filip ist der 3D – Drucker nun eine bereichernde Komponente im Klassenprojekt geworden. Und es wird bereits angedacht, in Zukunft ganze Prototypen anderer Projekte damit drucken zu lassen.

Filip Vasic
privat

Die ’Revolutionierung‘ des Unterrichts
Für viele LeserInnen, deren Schulzeit schon eine Weile her ist, hört sich das vielleicht wie ein Ausflug in die Zukunft an. Für die SchülerInnen der Vienna Business School gehören Mini-Computer, Apps und Laptops aber schon lange zum Schulalltag. Die Digitalisierung des Unterrichts schreitet von Tag zu Tag voran.
So finden in der Vienna Business School Projektwochen zu den Themen 3D-Druck, Drohnen und Virtual Reality statt. Diese sollte die SchülerInnen auf ihre zukünftigen speziellen Arbeitstätigkeiten vorbereiten. Aber auch länderübergreifende Projekte, wie Erasmus Aufenthalte in Estland, Italien und Griechenland werden durch 360 Grad Fotos aufgezeichnet und die Erinnerungen somit den Daheimgebliebenen weitergegeben. Frau Mag. Pippan erklärt: "Im Nachhinein werden virtuelle Sightseeing-Touren von den Städten erstellt. Das verknüpft die persönlichen Erfahrungen mit dem Erwerb von technischen Fähgkeiten."

ungewisse Zukunft
Daraus entwickelt sich zum Beispiel die Tatsache, dass analoge Schulbücher immer weniger gebraucht werden. Das wird vom Lehrerkollegium differenziert betrachtet. Eine Deutsch- und Englischlehrerin erzählt, dass sie sich den Unterricht nicht ohne Schulbücher und handschriftliche Vokabellisten vorstellen kann. Der Informatiklehrer beharrt allerdings darauf, dass Laptop und Smartphone als Medien für seinen Unterricht ausreichen und zusätzliche Bücher eher unpraktisch als bereichernd wären.

Wie sich die Digitalisierung im Unterricht weiterhin entwickelt, bleibt spannend. Dass Talente wie Filip aber auf jeden Fall davon profitieren können, zeigt sich auch ganz klar. Das Sprichwort: "Der frühe Vogel fängt den Wurm" behält also auch im neuen digitalen Zeitalter seine Richtigkeit.

 

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