Flucht ohne Hoffnung

04. März 2016

Kosovo

Kosovo
(c) Pixabay.com

Sie sind vor der Armut und dem Elend geflohen. Mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft sind sie in die EU eingereist und wurden wieder nach Hause geschickt.

Im Jahr 2015 haben sich um die 100 000 Kosovo-Albaner auf den Weg in die EU gemacht.

 

Vor ungefähr einem Jahr haben sich fast fünf Prozent der Bevölkerung des Kosovo auf den Weg in die EU gemacht.

Nach eigenen Angaben kostet sie diese Flucht um die 3 000 Euro, vielen verkaufen ihr gesamtes Hab und Gut, um in eine neue Zukunft zu fahren. Mittlerweile sind 95 % der Asylantragsteller aus dem Kosovo wieder in ihrer Heimat, die meisten sind freiwillig wieder gegangen.

Kein EU-Verbot

 

Kosovo und Albanien wurden beide als sichere Herkunftsländer deklariert. Vor allem in den Zeiten der extremen Flüchtlingswellen haben Menschen aus diesen Ländern keine Chance, Asyl zu bekommen, nicht einmal auf Zeit. Falsche Versprechungen durch dubiose Schlepper verleiten die Kosovo-Albaner trotzdem zur Flucht.

In Deutschland kriege jeder Asylsuchende 2 000 Euro, einen Job und eine Wohnung – das sind nur ein paar der Illusionen, die die Menschen zur gefährlichen Flucht animieren. Viele wissen von Anfang an, dass es schwer wird, einen positiven Asylbescheid zu bekommen. Daher ziehen sie mit ihren Familien los, der schwangeren Frau, die in Deutschland ihr Kind bekommen wird, oder der kranken Mutter, die medizinische Hilfe braucht. All dies bringt nichts. Keiner darf bleiben, weder das Neugeborene, noch die kranke alte Dame.

Sobald das feststeht, entscheiden sich viele, freiwillig zu gehen. Eine Abschiebung würde mit einem mehrjährigen Einreiseverbot in die EU einhergehen. Denn eines steht fest: Viele wollen erneut um Asyl ansuchen.

Lieber im Krieg als im Kosovo

 

Trotz der bekannten asylrechtlichen Lage für Kosovo-Albaner versuchen es viele weiterhin und wiederholt.

Der Kosovo gehört zu den ärmsten Regionen Europas. Eine hohe Arbeitslosenrate sowie sehr niedrige Löhne bei hohen Preisen machen ein normales Leben fast unmöglich.

Des Weiteren haben die Menschen im Kosovo in den letzten Jahren viel durchgemacht. Die Hoffnung auf eine bessere  Zukunft wurde 2008 im Keim erstickt: Nach der Abspaltung von Serbien sollte es bergauf gehen. Das ist nicht eingetroffen. Weiterhin toben ethnische Konflikte auf dem Gebiet, kaum eine ausländische Firma möchte im Kosovo investieren. Der Otto-Normal-Verbraucher kann unter diesen Umständen gerade noch wirtschaftlich überleben, mehr aber auch nicht. So sehen viele einen Asylantrag als Fahrschein in eine bessere Zukunft.

Für Kosovo-Albaner ist dieses Ticket leider mit Retour. 

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