Zu dick für Facebook?
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Tess Holliday ist kein gewöhnliches Model. Mit Kleidergröße 54 gehört sie zu den sogenannten Plus-Size-Models. Und ist mit ihren 1.2 Millionen Fans auf Instagram ziemlich erfolgreich. Sie hat sogar einen Vertrag mit einer Mainstream-Modeagentur. Doch Facebook scheint ihre Körpergröße nicht für geeignet zu halten. Vor allem nicht im Bikini.
Wie es dazu kam
Die australische Talkshow "Cherchez la Femme" wollte mit einem Foto von dem Model das Event "Feminism and Fat" bewerben, damit Facebook ihn also gegen Bezahlung "boostet". Derart beworbene Beiträge, wie Facebook sie nennt, werden den Nutzern prominenter angezeigt und erreichen deshalb ein größeres Publikum. Mit der Anzeige sollten dicke Frauen zu einem Treffen in Melbourne eingeladen werden, bei dem ihnen ein positives Körpergefühl vermittelt werden soll. In diesem Fall lehnte Facebook jedoch ab. Mit der Begründung, dass es gegen die Werberichtlinien verstoße. Gegen die Gesundheits- und Fitness-Richtlinie, die besagt:
,,Werbeanzeigen dürfen keinen Gesundheitszustand bzw. kein Körpergewicht als perfekt oder absolut nicht wünschenswert darstellen (z. B. darf kein Bild verwendet werden, auf dem jemand seinen Bauchumfang misst, oder ein Bild, das nur die Bauchmuskeln einer Person zeigt).‘‘
Dicke Körper unerwünscht?
Cherchez la Femme legte daraufhin Einspruch gegen die Blockade ein. Doch die Werbeabteilung des sozialen Netzwerkes beharrte zunächst auf ihre Entscheidung. Das Bild stellt einen Körper in einer unerwünschten Weise dar, hieß es. Stattdessen solle eine Person besser bei einer Aktivität wie Laufen oder Radfahren dargestellt werden. Anscheinend hatte Facebook da etwas falsch verstanden: Ihre Richtlinie soll eigentlich verhindern, dass Werbeanzeigen einen ungesunden Gewichtsverlust propagieren. Doch die Veranstaltung von "Cherchez la Femme" sollte ja eigentlich genau das Gegenteil vermitteln. Die Macher der Talkshow wollen unabhängig vom Körpergewicht ein positives Körpergefühl vermitteln, frei von bodyshaming und fatshaming.
Doch ein Fehler
Das erkannte Facebook anscheinend. Zumindest entschuldigte sich das Unternehmen dafür. Und nahm die Entscheidung zurück. "Unser Team bearbeitet jede Woche Millionen Werbefotos, und in manchen Fällen verbieten wir Anzeigen fälschlicherweise", zitiert der "Guardian" aus der Entschuldigung, die veröffentlicht wurde. "Wir entschuldigen uns für den Fehler und haben den Werber informiert, dass wir seine Anzeige akzeptieren." Dennoch machten die Veranstalterinnen von ,,Cherchez la Femme‘‘ den Vorfall öffentlich. Sie kritisierten, dass von Facebook das Foto, das eine übergewichtige Frau zeigt, automatisch als Werbung für Gewichtsverlust verstanden wird. Und als ,,unerwünscht‘‘ abgestempelt wird. Facebook hat anscheinend keine Ahnung, dass man sich auch als übergewichtige Frau zwar als ,,fett‘‘ bezeichnen kann, aber dennoch in seiner Haut wohlfühlen kann.
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