Meine lieben, sozial-asozialen Türken!

05. Februar 2015

Der Grund für obige Begrüßung ist recht simpel erläutert. Die meisten meiner türkischen Mitbürger lieben es zwar ihre sozialen Kontakte zu pflegen, aber alles, seien es ihre türkischen Geburtstage, ihre türkischen Feiern oder das türkische Fußballderby ihrer türkischen Lieblingsmannschaften unternehmen sie in ihren kleinen Grüppchen von Gleichgesinnten. Sagte ich schon, dass sie türkisch sind?

Jeder Vorschlag etwas nicht-typisch-türkisches zu unternehmen, wird mit einem Witz klein gemacht, natürlich auf Türkisch. Beispielsweise statt ununterbrochen Fußball doch einmal Basketball zu spielen.
Schon die Tatsache, dass ich mich überhaupt traute, so einen Gedanken zu äußern - dies sollte mit der Tapferkeitsmedaille belohnt werden - wurde mittels imaginärer Gedankenabwehrkanone in der Luft zu klitzekleinen Teilchen zerfetzt, so schnell konnte ich nicht mal blinzeln.


Fast allen unseren türkischen Eltern wurden auf dieselbe „Das ist dein Platz in unserer Gesellschaft“-Art erzogen. Und viele halten bis an ihr Lebensende daran fest. Es ist ein Teil ihrer Kültür, ihrer Identität, mit welcher sie auch uns erzogen haben, sogar mich!
Deswegen muss ich euch fragen, ob es wirklich so schlimm wäre, wenn ihr ein einziges Mal mit Daniel trainieren gehen würdet, statt mit Cem. Geht mal zu einem Spieleabend bei Fabian statt mit Ahmet, Ogün und Furkan ziellos durch die Stadt zu cruisen! Das nicht-türkische Mädchen im Club ist doch mindestens genauso begehrenswert, um bei ihr abzublitzen, oder?
Probiert es doch einmal, um es erst  anschließend nicht zu mögen, statt die Idee schon im Vorhinein zum Teufel zu schicken! Schaut doch etwas öfter über euren Tellerrand hinaus! Wenn ihr Glück habt, könntet ihr Spaß dabei haben!


Ihr müsst aber nicht unbedingt einen Felix Baumgartner abziehen, um euch in eine neue, spannende Welt hineinzustürzen. Macht einfach mal etwas Anderes, als euch mit Fifa und Shisha zu beschäftigen. Etwas Unübliches, wie Radfahren. Wann habt ihr euch das letzte Mal auf euren Drahtesel geschwungen? Mein Cousin hat vor einer Weile sogar Sudoku gespielt. Wie viele von uns wissen, was das ist? Ist es was zu essen? Ist es eine neue, exotische Art von Mayonnaise?
Eine große Zahl meiner Freünde denken auch, dass Animes und andere Zeichentrickfilme etwas für Kinder sind, doch wie sehr sie sich täuschen! Ich hab mehr Brutalität in Cartoons gesehen, als auf der Kinoleinwand, und wir alle haben die „Expendables“-Reihe gesehen!


Mein Rat: Benutzt euren Internetzugang für mehr als nur Fußballtransferlisten, Tabellenplätze und türkische Serien. Das schier unendliche World Wide Web bringt euch alle Türen quasi in euer Heim, da wäre es schade nur die Türen zu öffnen, auf deren Klingeln Yilmaz, Korkmaz, und Mutlu stehen!

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