Die russisch-orthodoxe Kirche hat eine offizielle Beschwerde an „Pokemon Go“ eingereicht: In diesem Schreiben wird eine „unverzüglich dauerhafte“ Entfernung des Pokemon-Zentrums aus dem Altarraum der Kathedrale des Hl. Nikolaus im dritten Wiener Gemeindebezirk verlangt.

Teuflische Zahlen und Spiele im Gotteshaus

Die russisch-orthodoxe Kirche stellt in ihrem Schreiben fest, dass die Kathedrale des Hl. Nikolaus ein Gotteshaus ist, „ein sakrales Bauwerk, und als solches ausschließlich dem gottesdienstlichen Gebrauch vorbehalten“. Demnach kann eine „Verwendung“ der Kirche „als Ort für ein Spiel“ nicht hingenommen werden. Was zusätzlich paradox ist: Eines der „Wesen“, die man auf dem Terrain der Kirche fangen kann wurde im Spiel mit der teuflischen Bezeichnung „Raa666“ versehen.

Wenn die Kirche kein Freund von Pokemon ist 

Russisches Gebiet ist ein heikles Gebiet

Da die russisch-orthodoxe Kathedrale des Hl. Nikolaus auf dem diplomatischen Territorium der Russischen Föderation steht, so heißt es im Schreiben weiter, ist dieses Botschaftsareal aus Sicherheitsaspekten ein „sehr heikles Gebiet“. Eine durch das Spiel provozierte Ansammlung von Menschen könne daher aus genannten Sicherheitsbedenken nicht akzeptiert werden. In der Nähe zur Kathedrale des Hl. Nikolaus befinden sich auch die Botschaften des Iran, Deutschlands, Englands und Chinas. Auf das Schreiben wurde angeblich noch nicht reagiert.

Pokemon auf NS-Gedenkstätten

Übrigens: Das ist nicht das erste Mal, dass das Einfangen der "Taschenmonster" Probleme bereitet. Viele dafür nicht wirklich geeignete Orte werden derzeit unfreiwillig zu Tummelplätzen von „Pokemon Go“-Spielern. So gab es bereits Aufregung um Pokemon auf NS-Gedenkstätten und Mahnmalen.