Preis der Kunsthalle Wien 2019: Nina Vobruba und Malte Zander

14. Januar 2020

Bereits zum fünften Mal wurde im Dezember 2019 der Preis der Kunsthalle Wien vergeben. In Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Künste Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien wurden aus über 150 Diplomarbeiten aus den Bereichen bildende und mediale Kunst die Preisträger Nina Vobruba und Malte Zander auserkoren.

Nina Vobruba (*1985) studierte an der Akademie der Bildenden Künste Wien im Fachbereich Performative Kunst. In ihrer Installation nest bau behandelt sie die Umwandlung einer leerstehenden Kaserne im südoststeirischen Fehring in die alternative Wohngemeinschaft „Cambium“, in der sie selbst lebt und unter anderem als Choreografin tätig ist. Zeitweise leben über 70 Erwachsene und Kinder als Selbstversorger in dem Wohnprojekt, das 2017 von den Bewohnern bezogen wurde. Vobruba dokumentiert den Aufbau eines ökologisch nachhaltigen, wirtschaftlich unabhängigen Wohn- und Arbeitsraums für Alt und Jung. So wie sich die Wohngemeinschaft stetig verändert, ist die Installation viel mehr ein offener Prozess, in dem Teile aus der umgebauten Kaserne als Spielflächen der Dokumentation verwendet werden. Beispielsweise wurden Fenster aus dem Gebäude mit Fotos vom Umbau bedruckt.

Preis der Kunsthalle 2019
Ausstellungsansicht: Nina Vobruba, nest bau (C)Jorit Aust

Malte Zander (*1991) beschäftigt sich in seiner Installation Languor hingegen mit Konzepten von Film, Kino und Projektion. Seine Filmarbeit scheint aus gefundenem Videomaterial zusammengeschnitten zu sein und wird im passenden Kino-Ambiente im abgedunkelten Ausstellungsraum gezeigt. Zander vereint verschiedene Techniken zur Schaffung von „Wirklichkeit“ wie CGI (Computer Generated Imagery) und das Imitieren von analoger Filmproduktion. Begleitet wird die große Filmarbeit von Fotografien eines scheinbar fluchtartig verlassenen Filmsets. In der Begründung zur Preisvergabe hieß es unter anderem: „Eine inhaltliche Diskurs-Überfrachtung seitens des Künstlers bleibt aus, sodass die Arbeiten für sich selbst stehen und sich scheinbar authentisch ihren Betrachter/innen präsentieren können. Präzise, sensibel durchgeführte digitale Kompositionen demontieren diesen Anspruch an Wirklichkeit, sodass der Glaube an das authentische Bild zwar nicht zerstört wird, aber immerhin ins Wanken gerät.“ Malte Zander diplomierte an der Universität für Angewandte Kunst Wien im Bereich Bildende Kunst/Abteilung Malerei. 

Preis der Kunsthalle 2019
Ausstellungsansicht: Malte Zander, Languor (C)Jorit Aust

Die Ausstellungen von Nina Vobruba und Malte Zander sind noch bis 26. Jänner 2020 in der Kunsthalle Wien MuseumsQuartier zu sehen!

Achtung: Jeden Sonntag gilt in der Kunsthalle Wien MQ pay as you wish! Führungen durch die Ausstellung des Preises der Kunsthalle starten um 16 Uhr.

Mehr Informationen unter: www.kunsthallewien.at

 

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