„Warum reden wir nicht darüber?“ – Rihanna setzt sich für die Bauernproteste in Indien ein.
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Seit November protestieren Bauern in Indien gegen die geplante Deregulierung der Märkte. Nun sind Prominente wie Rihanna oder Greta Thunberg darauf aufmerksam geworden. Das stößt der indischen Regierung sauer auf.
"Mischt euch nicht ein - Greta soll sich um die Umwelt kümmern und Rihanna um neue Songs"
In Indien wurde Getreide bisher in staatlich organisierten Großmärkten zu garantierten Mindestpreisen gehandelt. Nach der Reform sollen die Bauern ihre Ware auch direkt an Privatfirmen verkaufen können. Die indische Regierung argumentiert, dass die Bauern auf dem freien Markt höhere Gewinne machen können. Die Bauern aber befürchten einen Preisverfall, weil sie in Verhandlungen mit den Agrarkonzernen in einer schlechten Position wären. Deshalb wird protestiert – Bereits seit November kampieren zehntausende Bauern rund um die Hauptstadt Neu Delhi, um gegen die Reform zu demonstrieren. Die Regierung baut Barrikaden auf, kappt Wasser- Strom- und Internetversorgung. Die Protestierenden bekommen aber Unterstützung von internationalen Stars: So teilte die Sängerin Rihanna vorgestern einen CNN-Artikel zu den Protesten und fragte: „Warum sprechen wir nicht darüber?“. Der Tweet verbreitete sich rasant. Denselben Artikel verbreitete einige Stunden später auch Klimaaktivistin Greta Thunberg und schrieb dazu: „Wir stehen in Solidarität mit dem #Bauernprotest in Indien.“ Und beide ernteten dafür Kritik: Auf Twitter – dort hieß es, sie sollten ihre Nase nicht in fremde Angelegenheiten stecken, Greta solle sich um die Umwelt kümmern und Rihanna um neue Songs -, aber auch seitens indischer Regierung. Das Landwirtschaftsministerium in Neu Delhi warf den Prominenten vor, sensationsgeil zu sein und sich in die geplanten Strukturreformen für die indische Landwirtschaft einzumischen. Die Reformen seien notwendig, um das Einkommen der Landwirte zu erhöhen. Doch die Bauern selbst fürchten, dass ihr Wirtschaftszweig von Großbetrieben übernommen wird. Und fürchten müssen viele: Die Landwirtschaft ist Lebensgrundlage für rund 60 Prozent der mehr als 1,3 Milliarden Einwohner des Landes.
Mehr Infos zu den Protesten und Solidaritäts-Demos findet ihr hier:
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