Privatleben vor Arbeit - ein Sinneswandel in Österreich?

27. Dezember 2007

Leute, es gibt Hoffnung. Da tut sich angeblich etwas in dieser schönen Alpenrepublik. Laut einer aktuellen Lifestyle-Studie stimmten nämlich folgendem Satz „Ohne Arbeit wird ein sinnerfülltes Leben nicht möglich sein“ nur noch 58 Prozent zu. Vor zehn Jahren konnten satte 84 Prozent der Befragten dem zustimmen. Der krassen Frage „Man muss bereit sein, für seine Arbeit auch private Opfer zu bringen“ standen vor zwanzig Jahren 71 Prozent der Menschen positiv gegenüber (darunter 40 Prozent „voll und ganz“). Jetzt stimmen nur noch 34 Prozent zu (davon zehn Prozent „voll und ganz“). Und die Zahl jener, die „voll und ganz“ der Aussage „Nur durch Leistung bringt man es wirklich zu etwas“ zustimmen konnten, hat sich von 1987 bis heute von 46 auf 24 Prozent halbiert, heisst es weiter in der PR-Meldung.

Noch mehr erstaunliche Aussagen der Studie findet ihr hier.

Ich halte viele dieser Umfragen grundsätzlich für fraglich, aber diese Studie, stimmt mich dennoch positiv, dass auch die Österreicher langsam merken, dass das Leben eben nicht nur aus Arbeit und Geld verdienen besteht, sondern eine Work-Life-Balance (wie es auf neudeutsch so schön heisst) für das allgemeine Wohlbefinden wichtig ist. Juhu!

In diesem Sinne wünsche ich ein recht "entspanntes" und vor allem glückliches neues Jahr 2008!

 

Kommentare

 

solche studien sind mir schon immer suspekt gewesen. zb es gibt div. umfrageauswertungen, wo ich mir zum teil denke da wurde teilweise das ergebnis getürkt. die zahl der blaumacher in Ö steigt rasant, jeder 4ter österreicher angeblich laut zeitungsbericht; das sind extrem hohe summen, die die wirtschaft und auch den arbeitgeber belasten natürlich...aber zurück zu deinem blog. klar sollten menschen endlich aufwachen und einsehen, dass arbeiten nicht alles ist. die richtige balance sollte man finden damit man nicht ganz umkippt. aber heutzutage ist es schwierig-weil man ja doch froh sein sollte eine arbeit zu haben, meinen einige wirtschaftsexperten wegen der EU erweiterung usw. vieles trägt dazubei...oh jaaa...bin wohl fast sehr knapp am thema vorbei ha?! :-) ja das ist im allgemeinen ein thema darüber könnte ich ein referat halten...ich beende es ganz schnell bevor mir noch einige und weitere beispiele einfallen....
"No I can't do this all on my own, I know that, I'm NO SUPERMAN"...

 

Ich wollte damit ja auch nur andeuten, dass in vielen anderen Ländern, wo auch sehr viel gearbeitet wird, das "Arbeiten" selbst einen viel niedrigeren Status hat. Da zählen eben Familienwerte usw. viel mehr. Ausserdem bin ich der Meinung, dass die heutige Unsicherheit, wie Du sie angesprochen hast (bezüglich Arbeitsplatz) auch Vorteile haben kann. Leider meist nur für sehr gut Ausgebildete. Aber die können heute viel schneller den Job wechseln und werden nicht gleich schräg beim Jobinterview angeschaut, weil sie sprunghaft sind. Das ist eben unsere schnelllebige Zeit! Und wer will heute schon 50 Jahre das gleiche machen, wie unsere Eltern...

 

Ich habe auch schon gehört, dass es einen neuen Trend geben soll, wonach Menschen ihr Glück nicht mehr aus der Arbeit schöpfen.

Ich gehöre übrigens auch zur Partie der Arbeitseinschränker: ich habe vor einem Jahr meinen Fulltimejob aufgegeben, um mehr Zeit für andere Dinge zu haben, die mir auch wichtig sind. Ich bin also freiwillig ein Arbeitnehmer im atypischen Beschäftigungssektor geworden. Auch das hat natürlich seine Vor- und Nachteile, aber im Moment überwiegen für mich noch die Vorteile.

Liebe Grüße und schönen Donnerstag,
Karin

 

nino: ja du hast es auf den punkt gebracht "wer will schon wie unsere vorfahren 50 jahre dieselbe arbeit machen", ABER sie hatten keine andere wahl und wenn dann haben ihre sprachkenntnisse versagt und sie im stich gelassen. zu den "jugendlichen" heute, sie haben bessere chancen-aber sie machen auch nicht viel daraus. sie sollten aber tun es nicht und nur mit einer sehr guten ausbildung kommt man weiter-da stimme ich dir zu 100% zu. aber trotzdem kein grund sich an die arbeit zu klammern, wobei da spielt natürlich das milieu eine grosse rolle (das ist alles jzt zu detail). darum überspringe ich diese punkte und paragraphen ... etc...

karin: das richtige hast du getan-wer sich nicht stresst kriegt auch keine falten. man muss ja alles positiv sehen auch den "faltenfreien" effekt. nicht wer arbeitet-aber wer für die arbeit lebt! das ist furchtbar! da schliesse ich mich an bültens meinung (siehe info-bülent) :-))

"No I can't do this all on my own, I know that, I'm NO SUPERMAN"...

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