Tonis neue Gegner

13. Juli 2011

Die österreichische Fußball-Legende Toni Polster lässt es als Trainer von SC Viktoria in der Fünften Liga polstern. Dort trifft er auf kroatische, serbische und türkische Vereine. biber hat sich seine Gegner genauer angesehen und ist schon ganz heiß auf die kommende Saison.


 

 

 

 

 

 

 

 


Der SV Srbija wurde Anfang des Jahres 2008 aus dem Boden des Sportplatzes Mautner gestampft. Der in der hoffentlich wörtlich zu nehmenden Haidestraße („Hajde“ srb. „Auf geht’s“) liegende, etwas heruntergekommen wirkende Rasen ist derzeit der Spielaustragungsort der Serben-Kicker. Der Präsident der Mannschaft Srđan Stokić blickt stolz auf die Erfolge der letzten Zeit zurück. Das ist auch berechtigt, sein Verein stieg innerhalb kurzer Zeit von der Bedeutungslosigkeit in die Wiener Oberliga A auf.

Schützenhilfe von Ajax
Die Jungs von SV Srbija trainieren drei Mal in der Woche. Im Team spielen ausschließlich Serben, da Bewerber anderer Länder vermutlich vom Namen etwas abgeschreckt sind. Die Nationalität spiele aber keine Rolle, stellt Denis, ein Spieler des SV Srbija sofort klar. Beim Aufstieg in die Wiener Oberliga bekamen die Männer um Trainer Nemanja Damnjanović, prominente Schützenhilfe. Der FC Ajax (nein, nicht Amsterdam, sondern Wien) fusionierte mit SV Srbija und gab der Mannschaft sogleich neue Impulse und verhalf ihnen in die Oberliga A.

Furchtlos
Angst vor einer Begegnung mit Toni Polster haben die Spieler nicht, im Gegenteil, die Vorfreude ist groß: „Es ist schon beeindruckend gegen Fußballgrößen wie Toni Polster zu spielen, aber Angst haben wir keine“, meint Denis. „Vor allem das neue mediale Interesse an der Fünften österreichischen Liga spielt allen Mannschaften in die Hände.“ Auf die Frage, ob Toni Polster nach den Begegnungen noch was zum Lachen haben würde, muss er schmunzeln: „Der kann auf jeden Fall einen heißen Kampf erwarten. Wir werden sicher nicht klein beigeben.“

Gründungsjahr: 2008
Stadion: Sportplatz Mautner, Simmering
Kapazität: Die gesamte Verwandtschaft der Spieler
Erfolge: Raushalten anderer Nationalitäten aus ihrem Team
Torjäger No. 1: Nemanja Damnjanović, Stefan Milosavljević

 

 

In Wien-Ottakring spielen die – zum Großteil kroatischen – Fußballer des SV Dinamo Ottakring am Sportplatz Red Star Auto um ihre Ehre. Den Verein gibt es seit 2001, mit der Idee gegründet, nicht nur eine einzelne Gruppe von Migranten anzulocken. „In unserem Team gibt es Spieler verschiedenster Abstammung; vor allem aber aus dem ehemaligen Jugoslawien. Selbst wenn auf unserem Wappen die kroatische Flagge zu sehen ist, heißt das noch lange nicht, dass wir andere Nationalitäten ausgrenzen“, erzählt Mario Prtenjača. „Wer unser Spielabzeichen tragen will, muss alle Mitspieler, unabhängig von der Herkunft, akzeptieren.“

Viel Lärm um Polster
„Der Toni ist ein großes Vorbild für mich, schon seitdem ich ein Kind bin. Er ist eine Legende in Österreich“, schwärmt Prtenjača, Spieler und ehemaliger Trainer des SV Dinamo Ottakring über sein Idol, dem er sich stimmlich verdächtig ähnelt. Den Wechsel von Toni Polster hat er gefasst zur Kenntnis genommen. „Andere Klubs aus den unteren Ligen haben sich ebenso ehemalige Profispieler geholt.“ So zum Beispiel trainiert Vladimir Janočko den SC Leopoldsdorf und Christian Mayrleb will nach seiner Spielerkarriere in der Regionalliga weitertrainieren.

Echte Legionäre
Auch bei Dinamo geht es wie bei den Profis zu, so weit der finanzielle Aspekt dies zulässt. Als Co-Trainer haben sie den jugoslawischen Fußballer Razim Hasanbašić angestellt, der früher in Slowenien bei Olympia Laibach eine Größe war. Also ein echter Legionär! Trotzdem müssen die Teams in den unteren Klassen mit kleinen Brötchen backen. „In den meisten Vereinen der unteren  Ligen  muss genau auf das Geld geschaut werden“, so Prtenjača. Darum versteht er es auch, wenn Clubs wie der SV Viktoria Größen wie Toni Polster anstellen. “ Wenn sie es sich leisten können, dann sollen sie sich doch Polster kaufen. Sie wollen halt hoch hinaus. Ein bisschen darf man sie ja träumen lassen“, witzelt er in höchst authentischer Polster-Manier. 

Gründungsjahr: 2001
Heimat: Sportplatz Red Star Auto
Kapazität: Ein paar Fußballbräute gehen sich schon aus
Erfolge: Gegentore in der Oberliga
Torjäger No. 1: Petar Duspara

 

 


Es geht noch einen Tick liberaler als bei Dinamo Ottakring. Mahmut Tektürk, Leiter des Vereins SKV Wild Dragon (Fenerbahçe Wien), will, trotz Vorbild und Namensgeber aus Istanbul, eine komplett internationale Mannschaft vorweisen können. „Wir haben Spieler aus Arabien, Indien, Jugoslawien, Türkei und Afghanistan. Wir bilden die nächste Nationalmannschaft aus, da können wir es uns nicht erlauben Unterschiede zu machen“, brüstet sich der Obmann. Freilich, wenn man sich das Kader der Kampfmannschaft ansieht, dominieren türkische Namen: Hakan und Mehmet sind die prominentesten Namen und auch im Trainerstab und Vorstand finden sich  türkische Namen wieder.

Toni als Ansporn
Ähnlich wie die Kollegen von SV Srbija 08 und SV Dinamo Ottakring sieht er die Ankunft des ehemaligen Weltklassefußballers.
„Es gibt für uns nur Vorteile, wenn wir gegen solche Namen spielen. Wenn wir verlieren, dann ist es keine Schande, weil er ist ja ein österreichischer Held. Wenn wir gewinnen, dann können wir feiern, dass wir den Polster aufs Kreuz gelegt haben.“ Um weitere Polsters oder Herzogs zu produzieren, bedarf es einer soliden Nachwuchsarbeit. „Der Nachwuchs liegt uns sehr am Herzen“, unterstreicht Tektürk deutlich die Club-Philosophie und klagt gleichzeitig: „Leider gibt es nicht viel Förderung von der Stadt für uns. Manchmal frage ich mich, wie man es zu einem erfolgreichen Verein bringen will, wenn einem die finanziellen Mittel fehlen.“

Ob mit mehr Geld oder nicht, Toni Polster kann sich auf hitzige Duelle mit seinen zukünftigen Kontrahenten einstellen. Die Drachen von Wild Dragon brennen ebenso darauf wie die Kollegen des SV Srbija und Dinamo Ottakring. Toni, zieh dich warm an!

Gründungsjahr: „1994 oder so“
Heimat: Sportplatz Mautner, Simmering
Kapazität: Siehe SV Srbija 08
Erfolge: konnten sich vor dem Abstieg retten
Prominentester Spieler: Sener Altuntas, Arif Durmaz

 

Von Clemens Wiesinger

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Kommentare

 

Es gibt min. 10 weitere ausländische Verreine in Wien!!!!

 

Und weiter??

 

Nichts weiter (war nur eine Allgemeininfo)!!!! Soll ich etwas alle aufzählen!? :)
Schau selbst nach
http://www.wiener-fussball.at/

 

FC Polska spielt auch in der gleichen Liga!!! Die wurden vergessen!!!
http://www.wiener-fussball.at/download/Klasseneinteilung_201112.pdf

 

die sind doch erst vor kurzem aufgestiegen.

 

ja schon, aber die spielen dann auch dieses Jahr/Saison gegen den Toni! :)

 

ja, das ist mir auch klar. =) aber ich glaube biber wollte nicht die gesamte oberliga vorstellen, sondern nur einen kleinen einblick gewähren

 

Es waren nur die Ausländermannschaften aus der OL-A vorgestellt, und da sind mir die Polen eingefallen (in der Oberliga-B gibts ja noch einen Verrein, und in den unteren Ligen ca. 10 weitere!)!! ;)

Die Daten sind nun mal nicht up-to-date (obwohl sie ja die richtige Saison hingeschrieben haben)... Ankerbrot ist abgestiegen und Austria 13 aufgestiegen!!

 

ich glaube, es ist klar warum man srbija, dinamo und wilddragon näher beschrieben hat und nicht auf alle eingegangen ist. srbija ist ja auch mit kaiserebersdorf fusioniert, hat man in dem artikel aber nicht erwähnt, weil es gerade aktuell war, als der artikel geschrieben wurde und, weil der leser vor lauter fusionen durcheinanderkommen könnte. aber stimmt schon, die polen sind dazugekommen

 

He, du kennst dich ja voll aus :)

 

muhahaha :)

 

Fussballbraut ... gel :)

Du hast mir nochimmer nicht verraten wo deiner spielt :)

 

eh nicht :D

 

und wirst es mir auch nicht verraten nehem ich an :)

 

Informationen bis kurz vor Redaktionsschluss eingeholt. Dass sich etwas getan haben kann bis jetzt ist ja wohl klar.

Und nur fyi: Die Seite die du mir angeraten hast (www.wiener-fußball.at), derer wir uns natürlich eh bedient haben, hat diese Statistik drinnen:

Und in SV Kaiserebersdorf Srbija 08 haben wir es deshalb nicht abgeändert, weil es ebenso zu kurzfristig war und den Leser nur unnötig verwirrt hätte.

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