"Drei Monatsgehälter als Reserve bereithalten!"
Semra Pamuk ist Wissensvermittlerin im Flip – Erste Financial Life Park. Dort bringt sie Kindern und Jugendlichen alles rund ums Thema Geld und Finanzen näher. Auch Inflation ist eines der wichtigsten Themen.
Von Maria Lovrić-Anušić, Foto: Markus Korenjak
Biber: Immer mehr junge Menschen machen sich momentan Sorgen und möchten ihr Geld nicht mehr in der Bank bewahren. Macht es Sinn jetzt zu investieren und wie geht man das am besten an?
Semra Pamuk: Sorgen ums Geld sind berechtigt und individuell. Wichtig ist deshalb, dass junge Menschen sich mit ihren Finanzen auseinandersetzen und sich informieren, wie sie ihr Geld sinnvoll veranlagen können. In was genau man investieren möchte, ist von Person zu Person unterschiedlich. Dafür sollte man sich direkt in der Bank beraten lassen. Grundsätzlich sollten mindestens rund drei Monatsgehälter als Reserve vorhanden sein.
Was ist Inflation?
Die Inflation ist die Steigerung des allgemeinen Preisniveaus. Das bedeutet, dass unser Geld an Wert verliert. Jetzt kann man sich zum Beispiel mit zehn Euro weniger leisten als vor ein paar Monaten.
Wie kommt es zur Inflation?
Bei der Inflation spielen Angebot und Nachfrage eine entscheidende Rolle. Aktuell ist es ein Zusammenwirken von verschiedenen Ereignissen – wie der Pandemie, Klimakrise und dem Krieg in der Ukraine.
Wie kann man sich das genau vorstellen?
Einfach erklärt bedeutet das, dass das Angebot an Waren knapper wird, die Nachfrage gleichzeitig ansteigt bzw. gleich bleibt, wodurch folglich die Preise für diese Waren steigen. Ein Beispiel dafür ist der Computer. Auf der einen Seite konnten Firmen aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei Einzelteilen während der Pandemie mit der Produktion nicht nachkommen. Auf der anderen Seite, wollten Konsument:innen allerdings weiterhin diese Ware erwerben. Das Produkt wurde knapp und deshalb teurer.
Wen betrifft die Inflation am stärksten?
Sie betrifft uns alle. Aber unterschiedlich stark. Einkommensschwächere oder Personen aus der Mittelschicht belastet sie stärker. Allein beim Einkauf im Supermarkt spürt man die Preiserhöhungen mehr. Die obere Schicht muss sich um diese essentiellen Ausgaben keine großen Gedanken machen.
Bereich: