Schicker Schmuck aus dem Drucker

22. Februar 2019

Marie Boltenstern kreiert mithilfe modernster 3D-Drucktechnik eindrucksvolle Schmuckdesigns. Wir besuchten sie in ihrem Studio im Herzen von Wien.

Text: Nada El-Azar, Fotos: Soza Almohammad

In der historischen Bräunerstraße im Ersten Bezirk liegt das Studio von Marie Boltenstern. Erst seit vier Monaten befindet sich das Atelier und der Shop in dem Friesschen Zinshaus. Die eigentlich studierte Architektin ist die weltweit erste Schmuckdesignerin, die ihre Stücke mithilfe von 3D-Drucktechnik herstellen lässt. „Architektur und Schmuckdesign verlangen von mir dieselbe Denkweise. Einzelne Teile und Tragstrukturen in beiden Bereichen werden sogar mit denselben Programmen berechnet“, so die 29-Jährige. 

Bereits während ihrem Studium der Architektur spezialisierte sie sich auf 3D-Technologien. Die Entwürfe werden zunächst als Prototypen mit dem 3D-Drucker hergestellt, der sich direkt im Showroom befindet, bevor das Endprodukt von einem Gerät in London hergestellt wird. Dabei wird feinstes Gold- oder Silberpulver schichtenweise zu Figuren zusammengeschmolzen. „Was wir mit dem Drucker machen, geht mit Handwerk nicht“, sagt die Wienerin. Das sieht man etwa an den Stücken der „Embrace“-Kollektion, bei denen sich komplexe Metallformen an Edelsteine anschmiegen – sie also wirklich zu „umarmen“.

Marie Boltenstern
Bei den Kreationen aus der „Embrace“-Kollektion werden die Steine schon während des 3D-Drucks in die Metallfassung inkorporiert. (C) Soza Almohammad

 

Kein „super leichter Weg“

Der Name Boltenstern ist aber im Schmuckbusiness kein unbekannter. Maries Vater ist ein Künstler und Goldschmied – trotzdem interessierte sie sich als junges Mädchen weniger für Schmuck an sich, als für die komplexen Formen und Strukturen, die das harte Material annehmen könnte. Gerade zu Beginn ihrer Karriere als Schmuckdesignerin vor vier Jahren, wurde sie oftmals mit ihrem Vater verglichen. „Die Leute meinten, es sei deshalb für mich ein super leichter Weg gewesen“, erinnert sie sich. Aber sie ließ sich niemals beirren. 

„Es ist sehr schwierig Menschen von etwas zu überzeugen, dass es zuvor so nicht gegeben hat.“ Gerade hat Boltenstern die ersten Wholesale-Deals mit China und Hongkong abgeschlossen. „Das ist insofern super, dass man nicht mehr davon abhängig ist, ob Kunden unsere Produkte kaufen oder nicht.“ Fun fact: 2016 entwarf sie für Swarovski die Opernball-Tiaras der Debütantinnen. Und jetzt möglich, in der aktuellen „Signature“-Kollektion: Die eigene Handschrift mithilfe eines Programms in ein innovatives Schmuckdesign verwandeln. So ist jedes Stück garantiert ein Unikat.

 

 

Boltenstern – 3D printed fine jewelry

Bräunerstraße 11

1010 Wien

Boltenstern.com

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