Rassistisches Gaming
Weiße Soldaten töten Zombies, Aliens und Schwarze Menschen. In Computer Spielen wie Halo oder Gears of War ist das ganz normal. Bei so einer Umgebung ist es nur logisch, dass auch Rassisten und Neo-Nazis die Gamer Szene schon für sich entdeckt haben.
Computerspiele mit Kriegs- und Kampf Themen gibt es schon ewig. Wenn man sie mit den heutigen Spielen vergleicht hat sich an den grundsätzlichen Geschichten leider erstaunlich wenig verändert. Meistens geht es darum, dass Soldaten irgendeine Bedrohung bekämpfen. Auch die Hauptcharakteren sind gleich: schwerbewaffnete weiße Typen.
Erstaunlich, dass die Game-Industrie denkt, wir Spieler könnten uns am besten mit so jemanden identifizieren.
Spätestens seit dem Anschlag in Halle in Deutschland, bei dem der Täter Jüd*innen in einer Synagoge töten wollte, die Tat auf die Gamer Plattform Twich stellte und sich sich offenbar als erster deutscher Terrorist durch Ego-Shooter radikalisiert hat, ist klar, dass sich in der Gamerszene etwas ändern muss.
Was die Entwickler machen
Viele Entwickler wie Infinity Ward (Ein Amerikanisches Studio welches hauptsächlich Kriegsspiele erfindet) verbessern im Moment die Sicherheit in ihren Spielen- Infinity Ward verschiebt sogar das Erscheinen ihres neuen Games (eine Art Erweiterung für den Shooter "Call of Duty") um Meldesysteme auszubauen. Das ist eine Funktion mit der Gamer andere Spieler melden können, falls sie z.B. rassistische Kommentare im Chat tätigen.
Andererseits ist es natürlich fraglich ob das etwas ändern wird- viele Gamer sehen die Handlung von Infinity Ward trotz allem nicht ein.
Eugen Pfister ist Computerspielforscher und erklärt wie rassistisch Gaming tatsächlich ist:
Die Gamer Szene steht immer mehr in Verruf von Neo-Nazis und Rassisten „unterwandert“ worden zu sein. Was halten Sie davon?
Pfister: Erstmal möchte ich sagen dass die meisten Leute die Computer-Spiele spielen sich nicht als Teil der Gamer Szene beschreiben würden. Das ist nur ein kleiner Teil. Und es sind natürlich auch nicht alle Gamer Rassisten. Aber es gibt schon ein Problem wie man sieht.
Sind sie jemals auf ein Spiel gestoßen von dem sie sagen würden, dass sie es rassistisch oder sexistisch fanden?
Ich würde nicht sagen das es DAS rassistische Game gibt-ich habe eher erlebt dass so etwas zwar oft vorhanden ist, aber nicht explizit in den Vordergrund tritt. So gibt es in vielen Spielen zwar „schwarze“ und weibliche Charaktere , aber diese treten nie besonders in den Vordergrund, sondern spielen meistens nur Nebenrollen. Die Helden sind meistens weiß. Das ändert sich aber gerade.
Viele Game Entwickler wie Infinity Ward verbessern gerade die Sicherheit und anderes in ihren Spielen… meinen sie die bemühen sich genug? was wäre ihrer Meinung nach nötig um etwas zu verändern?
Ich finde die Entwickler müssten einfach grundlegende Sachen wie mehr unkonventionellere Charaktere aber teilweise auch die ganzen Spiele verändern. Technisch müsste man einfach verdächtige
Spieler etc. besser verfolgen können und mehr Möglichkeiten schaffen damit Spieler es melden können falls sie bedroht werden. Leider passiert das alles sehr langsam denn viele Entwickler wollen
tatsächlich keine Kunden verlieren.
Meinen Sie, dass antirassistische Movements wie Black Lifes Matter auch die Gamer Szene verändern werden?
Doch auf jeden Fall. Black Lifes Matter ist inzwischen so groß geworden, dass es auch auf die Gamer Szene Auswirkungen haben wird. Wie sich das auswirkt wird man sehen.
Elias ist 14 Jahre alt.