Beatrix über ihre Ausbildung bei Siemens

09. Dezember 2020

Mechatronik ist was für Männer? Von wegen! Die 22-jährige Beatrix ist im dritten Ausbildungsjahr für Mechatronik bei Siemens und hat sich bewusst für einen Beruf entschieden, den vorwiegend Männer wählen. Uns verrät sie, was man mitbringen muss, um bei Siemens starten zu können.

Von Milica Joskić

Foto: Phillip Lipiarski
Foto: Phillip Lipiarski

BIBER: Du hast dir als Frau eine Branche ausgesucht, in der sonst fast nur Männer zu finden sind. Wie kam es dazu?

BEATRIX: Ich habe mich schon immer für Technik interessiert. Deshalb war für mich klar, dass ich nach der Matura etwas in diesem Bereich machen will. Ich habe mir zwar das Informatik-Studium angeschaut, jedoch wurde mir schnell klar, dass dies zu theoretisch für michist. Siemens bot mir ohne jegliche Vorkenntnisse super Möglichkeiten und eine praxisorientierte Ausbildung.

Wie hat deine Familie auf deine Berufswahl reagiert?

Meine Mutter war die erste, die mir die Lehre empfohlen hat. Da mein Vater selbst im technischen Bereich tätig ist, war er natürlich voll begeistert von meiner Berufswahl. Dass ich die Lehre bei Siemens mache, fand meine ganze Familie super, weil einem dort einfach mehr Türen offenstehen.

Mit welchen Vorurteilen hattest du als Frau bis jetzt zu kämpfen?

Ich habe vor allem am Anfang der Ausbildung gemerkt, dass meine männlichen Kollegen ein bisschen überfordert von meiner emotionalen Seite waren. Ich bin mittlerweile aber Ansprechpartnerin für viele, wenn es jemanden Mal nicht so gut geht. Ich habe für alle ein offenes Ohr, dadurch haben sich auch viele Burschen mir gegenüber geöffnet. Diese Stärke bringe ich beim Jugendvertrauensrat und Betriebsrat für Lehrlinge mit ein. Dort kann man sich bei Problemen jederzeit melden.

Inwiefern hat sich die Lehre durch Corona für dich verändert?

In der ersten Woche des ersten Lockdowns haben wir einen elektronischen Bausatz für Zuhause bekommen, den wir dann zusammenbauen mussten. Das war richtig cool. Außerdem haben wir viel virtuell miteinander kommuniziert. Mir hat das selbstständige Arbeiten gefallen, vor allem weil wir uns unsere Zeit selbst einteilen konnten. Das geht aber nicht allen so. Deshalb helfe ich anderen Kollegen auch gerne bei ihren Aufgaben, wir tauschen uns beispielsweise in unserer WhatsApp- Gruppe über die Arbeit aus.

Die Digitalisierung ist immer deutlicher zu spüren - in deiner Ausbildung auch?

Die Digitalisierung ist großer Bestandteil der Ausbildung, wir bekommen Laptops zur Verfügung gestellt und arbeiten viel mit Videochats. Ich bin mit Technik aufgewachsen, deshalb habe ich da keine Probleme. Die Coronakrise und der Lockdown haben mich deshalb auch nicht in meiner Arbeit eingeschränkt.

Was muss man mitbringen, um bei Siemens eine Ausbildung starten zu können?

Es gibt keine bestimmten Voraussetzungen, um bei Siemens anfangen zukönnen. Ich hatte vor der Ausbildung keine praktischen Erfahrungen und bin trotzdem super eingelernt worden. Wirklich jeder, der sich für das Berufsfeld interessiert, kann auch ohne Vorwissen dabei sein.

 

FRAUENPOWER!

Hier wird Frauenförderung großgeschrieben. Siemens ist seit Jahren beim Wiener Töchter-Tag dabei und gibt Einblicke in die Welt der technischen Berufswelt und in den Alltag des Technologiekonzerns. Neben dem Wiener Töchter-Tag bietet Siemens auch das Coaching- Netzwerk ‚Grow2Glow‘, das ‚Glow +Leadership-Programm‘, das Stipendienprogramm für Studentinnen der TU Wien und das Mentoring-Programm für Nachwuchstechnikerinnen.

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