Von Fashion Monster und EP Photographies (Fotos)

Die Lichter werden gedämpft und die Zuschauer mit einem sanften Lied von zwitschernden Vögeln verführt. Endlich geht es los. Mein Herz rast, ich bin zwar schon mal auf einer Fashion-Show gewesen, aber noch nie hatte ich die Ehre vorne (front row) zu sitzen. Es hat so seine Vorteile, die Designerin persönlich zu kennen.

Ich bemerke die neugierigen Blicke. Die Leute fragen sich, ob sie mich kennen oder ob ich ihnen doch nicht bekannt vorkomme. Endlich traut sich jemand hervor und fragt mich auch ganz direkt: „Sorry, have we met before?“ Ich antworte in meinem besten wienerischen Slang: „Na, i glaub ned. „

Ich lache mich innerlich tot als ich ihren Gesichtsausdruck sehe. Tja, ein bisschen Spaß muss sein. Natürlich geht es bei solchen Events nur wirklich darum, wer wen kennt, wer wo sitzt, wer wo war und wer was trägt. (Noch klar soweit?) Egal, ich habe grad meine goodies unter meinem gemütlichen Sitz entdeckt und erwarte voller Freude das erste Model.

Ein elegant ausgestrecktes Bein erscheint bei der Eröffnung des Runways. Verführerisch. Gefährlich. Dressed to kill. Das Lied von Lana Del Rey „Summertime Sadness“ erklingt mit sanfter Melodie und schon geht es los.

Ich sitze und staune. WOW. Jetzt verstehe ich, wieso Samantha Jane ihre Kollektion „La Femme Fatale „ genannt hat. Die Kollektion ist weiblich und selbstbewusst. Ich bin beeindruckt. Ganz langsam schaue ich mich um und ich sehe den gleichen Gesichtsausdruck bei fast allen Frauen: „Wo kann ich das kaufen?“ Samantha bleibt ihrem Ruf treu und weicht nicht vom eleganten Schwarz-Weiß-Design ab. Dennoch umarmte sie auch die gewagte Farbe der Natur durch die Verwendung von „burnt“ Orange und Gold. Einigen Designs haben einen glamourösen 50er Look, den sogenannten „Peplum Style“. Eine Inspiration, welche die Schönheit des weiblichen Körpers in den Vordergrund setzt. 2014 bietet eine neue Welle des Feminismus, daher ist diese Kollektion, vorgetragen von starken Frauen, unglaublich relevant und zugleich inspirierend.
 

Ich blicke nur neidisch auf die schönen Models, die über den Laufsteg schweben und merke, wie mir eine von ihnen doch sehr bekannt vorkommt. Natürlich. Ex-Austrias-Next-Top-Model-Kandidatin Charlotte Rothpletz. Wie klein die Welt doch ist! Ich halte mich zurück, denn am liebsten möchte ich ihr gleich zuwinken und zuschreien, wie cool ich sie doch fand. Aber mein „Fan-Girl“-Moment muss bis nach der Show warten. Es kommen auch andere bekannte Gesichter, zum Beispiel Model Marion Hofer oder Aurelia Bode.

„Diese Kollektion ist über das Eingehen von Risiken und dadurch erfolgreich zu sein.“ Das hat Samantha heute Abend bewiesen. „Es ist ein Fest der Frauen, die hart arbeiten und dafür noch mehr Spaß haben.“

Als das letzte Model den Runway betritt, fangen alle laut zu klatschen an! (Leider darf man bei solchen Events nicht laut jubeln und applaudieren). Doch das brauche ich nicht. Die Menge ist begeistert als Samantha die Bühne betritt. Die Meise-Zwillinge kommen ihr entgegen und überreichen ihr auch gleich ein wunderschönes Bouquet.
Samantha, ich wünsche dir nur das Beste für 2014. Es war mir eine Ehre, diesen Abend mit dir und deiner tollen Crew zu genießen.

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