Die Westbahn macht sich gerade sehr unbeliebt

21. Oktober 2015

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Flüchtlinge, Bahnhof, Europa
Foto by Christoph Schlessmann

Zugegeben, Gutes habe ich über die Westbahn eh nicht oft gehört. Aber heute ist mein Facebook-Newsfeed voll mit Statusnachrichten à la „Fuck Westbahn“ oder „Nie wieder Westbahn“.

Grund dafür ist der Brief, den der Kurier heute veröffentlicht hat. Das Schreiben richtet sich an den ÖBB-Vorstand - Westbahn-Chef Forster verlangt in ihm nach einer hundertprozentigen Preisminderung der Bahnhofsgebühren und 20 Prozent Nachlass beim Benützungsentgelt. Sein Argument seien Überlastungen, mangelnde Reisesicherheit und Verschmutzungen - verursacht durch die andauernde Flüchtlingskrise. Weiters heißt es in dem Brief, die Zustände seien "völlig unzumutbar und unbeschreiblich“.

Die Reaktion der ÖBB ist ähnlich wie die meines Umfeldes: Es herrscht Empörung. Sie drohen mit rechtlichen Schritten, sollte die Zahlung seitens der Westbahn ausfallen. Im Kurier-Bericht zeigt sich ÖBB-Sprecher Michael Braun entsetzt darüber, dass die Westbahn „aus der Flüchtlingskrise Kapital schlagen will“.

 

Man muss wirklich sehr dreist sein, um in Zeiten wie diesen von dem Unglück der vielen Flüchtlinge profitieren zu wollen. Ja, die Westbahn ist ein wirtschaftsorientiertes Privatunternehmen. Das bedeutet aber nicht, dass das Unternehmen nicht hätte Größe zeigen können. Das, was ihr Verantwortlichen bei der Westbahn abgezogen habt, ist an Dreistigkeit kaum zu übertreffen. Den Shitstorm, dem ihr jetzt ausgesetzt seid, habt ihr verdient. Da hilft euch eure Stellungnahme auch nicht weiter. Der vollständige Brief ist nämlich öffentlich. (Anm. siehe oben)

Westbahn, Stellungnahme
Facebook-Screenshot von Westbahn

 

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