Blut um Blut

26. Mai 2015: Wien 15.,Rudolfsheim-Fünfhaus : In der 49. Straßenbahn wird ein Mann erschossen und es gibt zwei Verletzte. Der Durchschnittsösterreicher geht von einem klassischen Mordfall aus. Doch jeder Albaner weiß, das Ganze passiert wegen dem "Kanun" - eine Blutrache nach alten albanischem Gewohnheitsrecht.  


Ich habe mich davor nie mit diesem Thema beschäftigt, weil ich mir dachte, dass es sowas nicht mehr gibt. Als ich diesen Artikel gelesen habe, war ich echt schockiert, dass das sogar in Wien passiert ist. Danach habe ich begonnen, meine Eltern und Großeltern darüber auszufragen. Der Kanun ist Albanisches Gesetz. Früher hat jeder nach diesem Gesetzt gelebt. Es gab viele verschiedene Regeln wie z.B die Blutrache. Wenn eine Person jemanden aus deiner Familie umbringt, hast du das Recht wen du willst aus seiner Familie zu töten. Wegen dieser Regel haben sich Menschen jahrelang verstecken müssen, alle waren betroffen von kleinen Kindern bis zu alten Menschen, alle mussten sich verstecken. Dadurch konnten viele Kinder auch nicht zur Schule gehen, da sie Angst um ihr Leben hatten. 

Ich bin zweimal im Jahr im Kosovo und habe sowas noch nie erlebt. In meiner Familie gab es nie solche Vorfälle, daher habe ich das nie wirklich mitbekommen, sondern nur in Filmen gesehen und da dachte ich auch, dass es nur übertrieben ist. Aber es gibt tatsächlich immer noch Menschen, die nach diesem Gesetzt leben, da sie denken, dass es gut ist und man danach leben sollte. Sie sehen den Kanun wie eine Religion. Es gibt auch ein bekanntes Sprichwort: "Die Religion des Albaners ist der Albanertum." Anhand dieses Sprichwortes sieht man, dass der Kanun eine wirkliche Lebensart der Albaner war und für manche noch heute ist. 
Der ganze Kanun baut auf der Ehre auf. Loyalität und Treue waren sehr wichtige Aspekte, was auch eigentlich ziemlich gut ist. Wenn man auch ältere Albaner fragt, wie die den Kanun finden, sagen auch die meisten, dass es besser war wie die Leute früher mit dem Kanun gelebt haben, da z.B stehlen, betrügen usw. nicht alltäglich war und es sowas nur selten gab. Auch heute wird bei den Albanern die Ehre ganz großgeschrieben. Für die Ehre machen sie leider auch vieles - in diesen tragische Fällen sogar töten.

Ich liebe Kosovo sehr, wenn ich meine Ferien dort verbringe, fühle ich mich sehr wohl, es ist eben wie mein zweites zu Hause. Nach diesem Sommer konnte ich mir auch wirklich vorstellen dort zu leben, da meine ganzen Verwandten dort sind und ich einfach dort immer sehr viel Spaß habe, jedoch gibt es trotzdem so Dinge die mich eben davon abhalten wie die Politik. Dieser negative Aspekt sollte aber niemanden davon abhalten, nach Kosovo oder Albanien zu gehen. Denn es gibt so viele positive, wunderschöne Seiten dieser Länder. Fahrt hin und erlebt sie selber. 

Ilirjana ist 18 und geht in die 7G des Gymnasiums Brigittenau.

Kommentare

 

Super!

 

Sehr interessant! :)

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