Mein Geheimnis

Lange Zeit gestand ich mir nicht ein, dass ich nicht hetero bin. Mein Coming-Out war ein wichtiger Schritt in Richtung Akzeptanz.

Ich wartete am Bahnsteig auf meinem Zug, der mich nach Hause führen sollte.

Meine Gedanken schweiften immer wieder über ein bestimmtes Thema, dass mich seit längerem beschäftigte.

Dieses Thema war ,,Bin ich vielleicht doch nicht heterosexuell, wie ich es immer gedacht hatte.“

Diese Frage stellte ich mir vor einem Jahr.

 

Ich weiß bis heute noch nicht genau, welche Sexualität am besten zu mir passt und bin in ständiger Suche auf eine Antwort, die mich zufrieden stellt.

Trotzdem in meiner jetzigen Situation würde ich mich als pansexuell bezeichnen.

 

Ich habe in der Anfangszeit meine Sexualität verleugnet und immer allen gesagt, dass ich hetero sei - obwohl es keine Gründe gab, es ihnen nicht zu sagen, da sie mich trotzdem akzeptiert hätten so wie ich bin.

Aber das Problem war, dass ich mich dafür geschämt habe und immer versucht habe mir einzureden, dass das gar nicht stimmt und alles nur Einbildung ist.

Doch dann plötzlich kamen die Erinnerungen hoch, die alles dafürgesprochen hatten.

Ich weiß noch vor zwei Jahren fragten mich zwei Klassenkameraden, ob ich womöglich lesbisch bin.

Ich kann mich noch gut erinnern, dass einer meiner Klassenkameraden mir später schrieb ,,Ich hätte kein Problem damit, wenn du es wärst.“

Damals lachte ich und dachte ,,Ich, lesbisch? keine Chance“, und heute bin ich darüber froh, zu wissen wie sie reagieren würden, wenn sie über meine Pansexualität wüssten.

Eine andere Freundin fragte mich dasselbe, da sie das Gefühl hatte, dass ich in sie verliebt bin und so fing ich an darüber zu grübeln. Ob ihre Behauptung vielleicht stimmen könnte? Doch bis heute habe ich keine Antwort dafür.

Ein späteres Ereignis war, dass ich mit meiner Klasse bei einem Workshop über LBT war, wo Leute über ihre Sexualität gesprochen haben und da kam die Erkenntnis, dass ich pan bin.

Da war eine Transfrau, die ihre Geschichte erzählt hatte und ich fand sie total attraktiv, aber damals sagte ich zu mir ,,Wieso fühlst du dich zu ihr/ihm hingezogen. Du bist ja hetero.“

In diesem Jahr bemerkte ich immer wieder, wie ich mich immer mehr für andere Menschen interessierte, die nicht nur Jungs waren.

Nach einem halben Jahr lernte ich dieses zu akzeptieren und fing an, mich bei meinen engsten Freunden zu outen und es verlief alles total gut und ich wusste nicht, warum ich so eine Angst davor hatte.

Ich war danach richtig erleichtert und so offenbarte ich mich mehr den anderen gegenüber und diese Menschen nahmen es mit Humor auf.

Zum Schluss möchte ich sagen, schämt euch nicht für eure sexuelle Orientierung, sondern nehmt sie an, denn dieses gehört zu euch und ignoriert die blöden Kommentare und konzentriert euch auf eure wahren Freunde, denn sie mögen euch so wie du bist und nicht anders!       

Anna ist 17 und besucht das BORG20.

Kommentare

 

Dieser Artikel soll den Menschen helfen,die eine ähnliche Situation haben und von jemand einen Rat oder seiner eigenen Erfahrung brauchen  oder erfahren .Um zu verstehen,dass man sich nicht schämen muss sondern es offen zeigt wie man ist und sich denkt,dass bin ich. Ich hoffe es hat euch geholfen :)

 

Toll, dass du dich getraut hast!! 

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