Meine Profi-Karriere als Counter Strike Spieler:

„Hey, hast du Bock an den Qualifikationsrunden für unsere Team teilzunehmen?“ Was? Ich konnte meinen Augen nicht trauen, nach drei Jahren acht Stunden am Tag Counter Strike zocken, bietet mir das österreichische CS-Team „KED rocks“ an, für Geld gegen Profis zu spielen. Ich hätte mir anfangs nie gedacht, dass mir so was je passieren würde - doch so begann meine Karriere als Profi.

Jetzt stellen sich viele wahrscheinlich die Frage, wie ich es überhaupt soweit geschafft habe und ob mich meine Eltern dabei unterstützen. Ich habe immer schon meine ganze Freizeit hinter meinem Rechner verbracht und wurde so immer besser in CS-GO bis ich irgendwann das Glück hatte, mit Spielern aus Profi Teams in eine Lobby zu kommen. Diese merkten, dass ich das nötige Potenzial habe, größer zu werden (so was passiert vielleicht einem von 10.000 Zockern). Ob mich meine Eltern dabei unterstützen? Eigentlich nicht wirklich, abgesehen davon, dass sie mir meinen Computer und das Internet bezahlen, halten sie die Idee mit Videospielen sein Geld zu verdienen für relativ schwachsinnig. Sie beharren darauf, dass ich die Schule abschließe um mit einer Ausbildung voranschreiten zu können, falls es mit den Videospielen doch nichts wird.

Mittlerweile spiele ich seit zwei Jahren professionell und gehöre ungelogen zu den zehn besten Counterstrike Spielern Österreichs. Ich vertrete meine Stadt und mein Land mittlerweile schon seit sechs Monaten. Ich bin der Teamleader von Team Wien und Stammspieler in Team Österreich .

Werde ich oft auf meinen Beruf angesprochen? Eigentlich nicht, die E-Sports Szene in Österreich ist relativ klein und kaum jemand weiß überhaupt, dass man mit diesen Spielen Geld verdienen kann. Wie andere darauf reagieren, wenn sie erfahren, dass ich damit Geld verdiene? Es sind eigentlich immer die gleichen Reaktionen - entweder ich werde bewundert und die Leute sind beeindruckt oder ich werde als Nerd bezeichnet und sie lachen.

Bevor ihr jetzt alle die Schule schmeißt und Pro-Gamer werdet, müsst ihr wissen, dass ich vor einem wichtigen Wettkampf fast eine Woche lang jeden Tag 16 Stunden vor meinem Schirm hocke. Viele denken sich wahrscheinlich, dass so etwas sicher extrem viel Spaß macht, aber sie wissen nicht, dass man sich die Augen komplett damit zerstören kann und Kreuzschmerzen vorprogrammiert sind. Ich habe mittlerweile 3,5 Dioptrien. Jetzt hör ich aber auf zu schreiben, Counter-Strike wartet. Gg wp

Christopher Tuma, 18 Jahre, besucht die Dr. Roland Maturaschule

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