Schulautonomie in Österreich

Die Schulautonomie in Österreich ist aktuell ein sehr heiß diskutiertes Thema, da es zurzeit darum geht einen mächtigen Direktor einzustellen, der dann die Kontrolle über mehrere Schulen hat, dadurch dann auch bestimmen kann, wann die Schule beginnt und wann die Schule endet, weiteres dürfen die Rektoren oder Rektorinnen entscheiden, welche Lehrer/innen aufgenommen werden und die Schüleranzahl einer Klasse nach Belieben anheben.

Unparteilich

Ich habe ein paar Lehrer gefragt, was sie von der neuen Schulreform halten. Ein Mathe-Lehrer hat auf diese Frage geantwortet, dass er die Reform gut findet, solange es keinen politischen Hintergrund gibt, wie z.B., dass es nur rote oder nur schwarze Schulen gibt, da in diesen Bezirken die Parteien SPÖ oder ÖVP die Vorhand haben. Deshalb sollten neutrale unparteiische Personen den Posten des Direktors ein-oder übernehmen. Wenn aber ein Direktor über mehrere Schulen herrscht, so wie es die Schulautonomie vorgibt, und dieser eine Direktor ein ÖVPler ist, dann werden alle seine Schulen schwarz eingefärbt, dasselbe gilt für SPÖ-nahe Direktoren, Schule wird dann noch mehr zum politischen Schlachtfeld.

Verschleierung

Eine Zeichenlehrerin meint, dass die Schulautonomie von den Lehrkräften weitere Qualifikationen erfordert, da die Direktoren ja bestimmen können, welche Lehrer/innen sie aufnehmen und welche sie weiterreichen an andere Schulen. Weiter, meint die Lehrperson, dass das Ganze schon leicht in die Privatwirtschaft geht. Positiv findet Sie es aber, dass es auch mehr Freiheiten für die Schulen gibt da diese ja den Stundenplan nach Belieben anpassen können.

Eine Deutschlehrerin hat mir diese Frage so beantwortet, dass Sie glaubt, dass das nur eine Verschleierung ist um aus Schulen mehr Profit zu schlagen. Laut dieser Person sind am Ende wieder nur die Lehrer/innen und die Schüler/innen die Verlierer  der ganzen Reform. Das einzig Positive ist, dass die Bürokratie wegfällt, da man nicht hunderte Anträge stellen muss, wenn man eine größere Anschaffung für Klassen hat und somit nur einen einzigen Antrag für an bis zu 30 Schüler/innen stellt. Alle drei LehrerInnen können sich nicht vorstellen, den Posten eines Direktors zu übernehmen, da  sie ja nicht Management studiert haben, sondern Pädagogik und deshalb auch lieber bei den Kindern im Unterricht stehen als hinter einem Schreibtisch.

Was sagen Schüler?

Was sagen eigentlich wir Schüler zu dem Ganzen? Einen Großdirektor, welcher in mehreren Schulen ganz oben ist, finde ich nicht so gut, da dieser auch entscheiden kann, wen er aufnimmt und wen nicht. Wenn ich schon älter wäre und die Chance auf den Posten als Direktor von mehrerer Schulen hätte, würde ich es ablehnen, da man als Direktor heutzutage schon viel Arbeit in einer Schule hat und wie würde es erst aussehen, wenn eine Person noch mehr zu tun hätte, denn dann glaube ich, dass wir überhaupt nichts mehr in einer Schule mitbekommen. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es mehr als 30 SchülerInnen in einer Klasse gibt, da wäre furchtbar, keine Individualität, keine Klassengemeinschaft, ich kann ja nicht jeden Tag mit 50 Leuten reden. Eigentlich wären so viele Schulreformen nötig: Mehr Personal, späterere Unterrichtsbeginn, kleinere Klassen, offenere Fächer – aber nur die Schulautonomie wird durchgeführt, als wäre das aktuell das Wichtigste für uns Schüler. Anscheinend ist es nur das Wichtigste für Politik und Wirtschaft. Deshalb würde ich persönlich die Schulautonomie ablehnen da wir eigentlich zu den Verlieren zählen.

Christopher ist 15 und besucht die 5B des BORG Henriettenplatz.

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