Superman drischt Batman

01. April 2016

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Foto: Warner / DC Comics

Batman vs. Superman ist die lang ersehnte Verfilmung des gleichnamigen DC Comics. Schon bei Ankündigung des Projekts ist das halbe Internet abgestürzt: Ben Affleck als Batman? Fans hatten ihn als grauenhaften Daredevil in Erinnerung und mehrere Petitionen sollten verhindern, dass er in die Rolle des Fledermausmanns schlüpft. Aber abseits der Affleck-Frage: Taugt Batman vs. Superman etwas?

 

Wenn sich Batman und Superman in einem Kinofilm treffen, müssen die Fetzen fliegen. Regisseur Zach Snyder, der für Comicverfilmungen wie 300, Watchmen und auch den Vorgänger Man of Steel verantwortlich ist, lässt die beiden im neuesten DC Blockbuster aufeinander knallen. Dabei stehen doch beide Helden für das Gute - was ist also ihr Problem? Da müssen wir weiter ausholen ...

Galaktische Vorgeschichte

Superman wurde im Vorgängerfilm "Man of Steel" der Menschheit erstmals durch den Angriff des General Zod bekannt. Er ist ein Außerirdischer, der dank unserer Sonne übermenschliche Kräfte besitzt. Sein Heimatplanet Krypton ist durch eine Katastrophe zerstört worden - er hat dank seiner Eltern, die ihn in ein Raumschiff gepackt haben, überlebt. Lange glaubt er, der einzige Überlebende zu sein. Plötzlich tauchen aber einige seiner Landsleute - erbitterte Gegner seines Vaters - auf und wollen aus seiner DNA den darin verborgenen kryptonischen Kodex entnehmen.

Superman lässt das natürlich nicht zu und sorgt bei seinem Kampf mit Zod für ziemliche Zerstörung. Einige Quadratkilometer von Metropolis, der fiktiven Heimatstadt von Superman, werden zerstört. Genau hier beginnt auch die Geschichte für Bruce Wayne: Er bekommt den Kampf hautnah mit und rettet aus den Trümmern eines Hochhauses ein kleines Mädchen. Sie erinnert ihn an seine eigene Vergangenheit und das quälende Gefühl, ohne Eltern aufzuwachsen zu müssen.

 

ACHTUNG SPOILER

 

Besessen von der Idee, dass sich Superman eines Tages als Feind der Menscheit entpuppen könnte, will er eine Waffe bauen, um Superman im Fall der Fälle unschädlich zu machen. Hier kommt der exzentrische irre Lex Luthor ins Spiel: Er hat, aus den Trümmern des zerstörten Weltenwandlers in der Karibik das Mineral Kryptonit gewinnen können, das Superman als einziges Material verwunden kann.

Saufender Batman, naiver Superman

Ähnlichkeiten zwischen der Dark Knight-Trilogie und dem "neuen" Batman sind nicht zufällig. Schon Christopher Nolan hat das Image des Saubermannes Bruce Wayne in die Realität zurückgebracht. Affleck stellt Bruce Wayne nun so dar, wie er eigentlich in den Comics immer war: ein schlecht gelaunter, depressiver und von Albträumen heimgesuchter Einzelgänger, der sich abends mehrere Flaschen Wein reinstellen muss, um eine Nacht durchzuschlafen. Superman ist hingegen das strahlende Symbol der Naivität: Er lässt sich vom bösen Lex Luthor leicht manipulieren und übersieht - auch trotz Röntgenblick - bevorstehendes Ungemach.

Ist Superman ein Gott oder nur ein hochtalentierter Migrant?

Diese Frage ist die zentrale Frage im ersten Teil des Films. Wem gegenüber ist er verantwortlich? Ist er das überhaupt, wenn er unverwundbar ist? Und hat er überhaupt eine Greencard? Eine Senatsanhörung soll diese Fragen klären - leider wird diese durch eine Explosion jäh beendet und Superman wird als Schuldiger dafür verantwortlich gemacht. Gleichzeitig sind die Medien voll mit Verbrechern, die von Batman zu Brei geschlagen wurden. Superman missfällt das und er beschließt, der Fledermaus Einhalt zu gebieten. Die beiden Superhelden sind also auf Kollisionskurs.

Viel Text, wenig Action

Vom Action-Blockbuster bleibt leider nach der ersten Stunde relativ wenig - der Film ist sehr dialoglastig. Nach der - schon obligatorisch gewordenen Zwangspause - geht es flotter weiter. Dennoch hat man das Gefühl, dass die besten Action-Szenen bereits im Trailer gezeigt worden sind. Nach dem not-so epischen Kampf von Batman und Superman taucht auch noch Doomsday auf - ein Erzgegner Supermans. Er wurde durch Lex Luthors Manipulationen aus der Leiche des General Zod in einem Labor mit kryptonischer Technik erzeugt. Doomsday ist einer der Erzgegner von Superman; er ist der einzige, der es geschafft hat, den Mann aus Stahl zu töten. Nach einem weiteren Duell, in dem ganze Bezirke eingeebnet werden (Wie groß ist eigentlich Metropolis, dass es soviel zu zerstören gibt?) besiegt die mysteriöse Wonderwoman in Form der bezaubernden Gal Gadot den bösen Doomsday. Wer Wonderwoman ist und warum sie mit Superman mithalten kann, erfahren wir sicherlich in einem eigenen Wonderwoman Film.

Randfigur Batman

Und hier ist der Moment, an dem wir kurz innehalten müssen: DC Comics versucht mit einem einzigen Film das zu schaffen, was Marvel seit gefühlten 10 Jahren macht: alle Superhelden des Verlags anzuteasern und so die Zuschauer für weitere Filme vorzubereiten. Was bei Superman vs. Batman besonders auffällt ist die Tatsache, dass Superman wirklich ein Außerirdischer mit Superkräften ist und Batman nur ein Mensch ist; beim Duell mit Doomsday bleibt dem armen Ben Affleck nur die Zuschauerrolle.

Fazit

Batman vs Superman ist Popcornkino - allerdings fehlt es an der Leichtigkeit der Marvel-Filme und der tiefgründigkeit der Nolan Trilogie. Das gehypte und hochgepushte Duell der beiden entpuppt sich als Scharmützel. Der Film ist nicht grottig schlecht, hat aber seine Schwächen. Dem Streifen hätte eine Reduzierung auf das Wesentliche gut getan. Ben Affleck als Batman und Henry Cavill als Superman sind aber gut gespielt - man darf sich auf die weiteren Einzelfilme freuen.

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