Wer kennt das nicht?

Man sitzt gelangweilt herum, ist bei der Arbeit, schläft gerade, ist beim essen oder weiss Gott, was man gerade so macht.

Plötzlich fängt es an. Einfach so. Es überrascht dich. Du weisst meistens gar nicht, woher das plötzlich gekommen ist.

Es ist total hinterhältig. Es nervt, quält, treibt einen zum Wahnsinn. Auf die Dauer wird man verrückt und überlegt sich verrückte Dinge um es los zu werden.

Anfangs hat es nur deinen Mund im Griff doch ganz langsam, wie eine Art Virus verbreitet es sich und greift deinen Kopf an.

Sobald man nichts dagegen unternimmt ist man ihm vollkommen ausgeliefert.

Die Rede ist von Zahnschmerzen.

Vor ein paar Tagen hatte ich wieder Zahnschmerzen und da ich keine Zeit hatte zum Zahnarzt zu gehen, versuchte ich sie durch die Schmerzmittel-Tabletten "Parkamed" los zu werden.

Doch lange hielt es nicht an und die Schmerzen wurden grösser. Somit war ich gezwungen einen Termin beim Zahnarzt zu holen.

Als ich anrief, die Schmerzen waren schon zu der Zeit enorm, sagte die Zahnarztgehilfin am Telefon, dass sie keine Termine mehr frei hätten und ich somit am nächsten Tag kommen könnte.

Mir blieb keine andere Wahl und ich nahm den Termin. Nun musste ich noch eine weitere Nacht mit den Schmerzen kämpfen. Am nächsten Tag war ich endlich beim Zahnarzt. Die Schmerzen waren natürlich stärker geworden, sodass der Zahnfleisch bereits geschwollen war.

Als mich der Zahnarzt fragte, wie stark die Schmerzen sind, sagte ich, dass der Zahn ständig weh tut, doch diesmal ist es schlimmer. Ich bat ihn darum den Zahn zu entfernen. Er sah sich ihn an und war derselben Meinung.

Somit holte er die Spritze heraus und verpasste mir ein Betäubungsmittel. Nach etwa 10 Minuten war die rechte Hälfte meines Mundes total taub.

Nun packte er das Löffelähnliche Ding heraus, es war keine Zange, und steckte es mir in meinen Zahn. So wie er sie hineinsteckte, fing mein Zahn an noch mehr weh zu tun.

Obwohl ich Betäubungsmittel hatte, spürte ich diesen nervigen Schmerz.

Der Zahnarzt war total konzentriert und mit all seiner Kraft versuchte er den Zahn raus zu holen. Er wackelte ständig mit dem Ding hin und her. Immer wieder. Solange bis sich der Zahn gelockert hatte. Das tat sowas von Weh. Ich drückte meine Augen so fest zu, dass mir die Tränen kamen. Muss zugeben, war etwas peinlich, aber bei den Schmerzen, würden sogar "Hulk Hogan" die Tränen kommen.

Er fummelte immer noch mit dem Ding hin und her. Endlich war es geschehen. Der Zahn war draussen. Da ich fast im Koma zustand war, bekam ich das gar nicht mit. Als der Arzt meinte, dass er bereits fertig wäre, freute ich mich wie ein kleines Kind, der 20 Geschenke zum Geburtstag bekommen hat. Ich stoppte vor dem Eingriff die Uhr, um zu sehen, wie lange es dauern würde. Nach der Behandlung sah ich auf meine Uhr. Ich konnte es nicht glauben. Es waren nur 7 Minuten, die er dafür brauchte. 

Mir kamen diese 7 Minuten vor wie 7 Jahre.

Es war eine richtige Qual. Doch, sowie alles ein Ende hat, hatte auch das ein Ende. Hinterher waren die Schmerzen zwar noch da, aber durch das Medikament, dass der Arzt mir verschrieben hatte, beruhigte sich das Ganze langsam.

Jetzt habe ich keine 32 Zähne mehr im Mund.

Die Schmerzen, die ich am meisten hasse, sind die Zahnschmerzen. Sie sind echt unerträglich.