Aufstand der Veteranen

22. März 2012

„Vojnik Srece“ heißt so viel wie „Soldat des Glücks“ - so besang es Dino Merlin. Jetzt würde man in Bosnien eine neue Version brauchen, am besten mit dem Titel „Soldat des Unglücks“.

 

Seit gestern streiken in Sarajevo vor dem Parlament pensionierte Ex-Soldaten der jugoslawischen Truppen. Einst haben sie - für welche Seite auch immer - im Krieg gekämpft. Heute sind sie arm, krank, perspektivlos und vergessen. Ihre Pension beträgt oft nicht mehr als 150 Bosnische Mark, was umgerechnet etwa 70 € entspricht.

Abid Sehovic der offizielle Sprecher aller pensionierten Soldaten sagt jetzt laut und deutlich: „Wir lassen uns nicht mehr verarschen. Lange genug haben wir gewartet, jetzt bleiben wir alle, egal welche Nationalität, hier vor dem Parlament liegen bis etwas geändert wird. Viele sind sehr krank, wenn sie hier draußen sterben, dann muss das die Regierung verantworten!“

Sechs Veteranen mussten schon wegen akuten Lungenkrankheiten, Herzproblemen oder Unterkühlungen ins Krankenhaus gebracht werden. NGO’s sind schon zur Stelle, haben sich mit den Streikenden verbrüdert.

Hoffentlich verbessert sich die Lage für die Veteranen vor dem nächsten tiefen, bosnischen Winter.

Kommentare

 

Ich hoffe echt das der Streick was bringt. Das ist unmenschlich mit 150 Mark zu leben!

 

wenn die überhaupt regelmäßig ihre 150 mark bekommen. dass pensionszahlungen ausbleiben, ist auch typisch für bosnien. nicht nur für ein oder zwei monate. halbes jahr ist auch keine seltenheit.

 

 

hinzu kommt, dass viele Veteranen durch den Krieg zu Invaliden geworden sind. Sie sind nicht in der Lage arbeiten zu gehen und somit den Unterhalt für sich und ihre Familie zu verdienen.


Die Lage in Bosnien ist sowieso sehr trüb. Auch die, die arbeiten gehen sind nicht automatisch versichert und kriegen nicht selten ihr Gehalt erst Monate später ausbezahlt.


Die Menschen sind enttäuscht und das zurecht. Viele von Ihnen wollten ihr Leben für das Land geben und haben Kameraden sterben sehen... für was? um am Ende kein bisschen Dankbarkeit zu kriegen.


 

 

und die Politik ist so egoistisch, dass sie zuerst ihre eigenen Taschen füllen wollen, so nach dem Motto hauptsache mir geht es gut, was mit den anderen geschieht ist mir egal.

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