Begriffe ohne böse Absichten? Oder doch Diskriminierung?

01. August 2009

Hallo liebe Freunde! Neulich hat sich unser lieber Freund Simon Inou über die aktuellen Werbeplakate von Eskimo aufgeregt. Der Grund war der Werbeslogan "I will Mohr". Durch diesen Spruch hat sich Simon rassistisch angegriffen gefühlt und beschloss gegen diesen zu protestieren. Mit Erfolg. Den kurz darauf wurden alle Eskimo Plakate mit jenem Slogan entfernt. Das war für Simon noch lange nicht genug. Er möchte nun alle Begriffe, die sich rassistisch anhören verbieten. Bedeutet das, dass in Zukunft Begriffe wie "Mohr im Hemd", "Mohrenkopf" auch "Schokokuss" genannt, "Schokomohr" (Eis mit Schokoladenüberzug)bald der Vergangenheit angehören? Meine Meinung ist hier natürlich ein klares NEIN. Denn als man sich diese Begriffe ausgedacht hat, hatte man bestimmt keine bösen Absichten. Aufgrund der Aufregung von Simon macht sich auch die Firma Meinl Gedanken darüber, ob sie ihr Firmenlogo ebenfalls ändern müssen. Genauso finde Simon den Begriff "Zigeunerschnitzel" absurd. Da gibt es ja noch die "Zigeunerräder". Die mit Paprika gewürzten Chips. Mit seiner Aufregung über die genannten Begriffe, sorgte er bei vielen ebenfalls für Aufregung. Jeder ist der Meinung, dass es sich bei diesen Begriffen nicht um Diskriminierung handle. Somit fragen sich viele, ob man auch nicht die Bezeichnung "Russen" für kleine saure Fische, das Kinderlied "Zehn kleine Negerlein" oder den Begriff für eine Wiener Spezialität nämlich "Wiener Schnitzel" aufheben soll? Wie ich schon bereits erwähnte, sollte sich der liebe Simon nicht so viele Gedanken darüber machen. Denn diese Begriffe haben im entferntesten nichts mit Diskriminierung zu tun. Oder, was meint ihr liebe Freunde? Sollte man diese Begriffe, die für Aufregung sorgen verbieten? Oder sollten sie weiterhin bestehen? Schreib deine  Meinung.

Kommentare

 

check meinen blog Roma und Sintiaufstrich, da geht's um eine ganz ähnliche Thematik...

 

habe sofort daran gedacht.

 

Meiner Meinung nach ist diese ganze Diskussion unnötig.
Keiner denkt im Alltag, wenn er ein Mohr im Hemd bestellt, an Schwarzafrikaner.
Im Gegenteil, diese Thematik verärgert die breite Masse nur. Die, die rassistisches Gedankengut hegen, werden deshalb nicht toleranter gegenüber Minderheiten.

 

Also Ich behaupte mal einfach das ein Mensch nicht rassistisch denkt nur wenn er sagt ich steh auf Zigeinerräder oder Mohr im Hemd. Wie Linda schon schrieb, die Thematik verärgert mich mehr.
Wäre schon sehr absurd wenn nun alles abgeschafft werden würde.

 

gibt es eh schon nicht mehr - diese Kinderlied ist auf "10 kleine Kinderlein" umgeschrieben worden.

Aber grundsätzlich empfinde ich persönlich, es als kompletten Schwachsinn jetzt alles zu ändern. Wenn man da mal wo anfangen würde, gibt es dann kein Ende mehr.

Stellt euch mal vor es gäbe dann keine Schwarzfahrer, oder Negerküsse mehr.

Ausserdem müsste ich mich dann auch jedes mal Diskreminiert fühlen wenn man mich als Svabo bezeichnet - bin nämlich kein Deutscher :-) a jebiga

 

++
a jebiga is echt süß :)

 

menschlich nachvollziehbar - da die Produktnamen an die Zeit der Sklaverei eng gekoppelt sind.

Das kollektive Bewusstein werden wir einfach nie haben - da "weisse" selten als Sklaven in dem Ausmaß ausgebeutet, verstümmelt und getötet wurden. Roma wurden auch als Sklaven gehandelt und in Ketten gehalten.

Im belgisch Kongo ehemaliges Zaire habens den afrikanischen BewohnerInnen die Hände abgehakt, wenn diese ihr Arbeitsspensum nicht erreicht haben! (Buch: Peter Scholl-Latour "Afrikanische Totenklage").

Das mindeste was man tun kann, ist Begriffe die an die leidvolle Zeit der Sklaverei erinnern, umzubenennen.

Leider wird viel zu wenig über die Verbrechen unter der Kolonialzeit berichtet wie sich zb. die Belgier aufgeführt haben im belgisch Kongo. Oder wo die Verbrechen in Angola unter portugiesischer Kolonialbesetzung, erst letztes Jahr in Portugal öffentlich thematisiert wurden - und keiner hat es gewusst(?!) obwohl schon Bob Marley davon gesungen hat vor 20 Jahren?!

Die Industrie entwickelt laufend neue Produkte mit neuen Namen, oder alte Produkte die neu vermarktet werden - also wo soll das Problem liegen. Und hat für mich was mit Corporate Social Responsibility (CSR) bzw. Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung zu tun.
Also wenn die Industrie auf Imagepflege ist, dann sollen sie dementsprechen handeln und es nicht nur als Marketingtool missbrauchen.

Oder wenn Unternehmen in Afrika unter dem Deckmantel der "Textilindustrie" Militäruniformen verkaufen - oder wollens den Afrikanischen Bewohnern Mäntel aus guter britischer Schurwolle verkaufen, wenns so kalt wird im Kongo?!
Es hat was mit Menschenwürde zu tun - und Produktnamen die an die Verletzungen von Menschenwürde erinnern, sollten nicht in den Regalen stehen - aus Respekt zu den Opfern dieser Zeit.

Ich kann Simons bestrebungen absolut nachvollziehen und finde das toll, dass er ein Augenmerk auf das richtet und das sich die Menschen mal bewusst werden, was da eigentlich gelaufen ist bzw. immer noch für Missbrauch am afrikansichen Kontinent läuft.

 

das ganze wird zu sehr aufgepluster aber ich find eigentlich hat der typ recht. mohr im hemd kann gerne bleiben aber "ich will mohr"? ne muss nicht sein. es kann nicht angehen, dass im jahr 2009 das wort mohr noch sozial akzeptiert wird. hab schon selber erlebt wie kiwara einen freund von mir mohr genannt haben.

was mir am arsch geht ist wie dieses thema in der heute behandelt wird. Simon Inou wird dargestellt als irgendein radikaler linker der den österreichern was wegnehmen will.

fpö rethorik at its best

ausserdem find ichs witzig das, nur weiße in der heute über das wort mohr diskutieren

 

mir ist es egal wie der Kuchen sich nennt solange er schmeckt, statt "Mohr im Hemd" kann ich genauso gut Schokokuchen mit Sahne oder Schlagobers sagen.

Solange ich nicht Quarkklöpse mit Aprikosenkonfitüre sagen muss.

Und wenn ein Eskimo sich diskriminiert führt, sage ich halt Inuit. Kann ja auch schließlich keiner Tschusch zu mir sagen, wenns mich verletzt.

Oder der Spruch "you need a liver kill a serb" und dann die "serbische Leber" als delikatesse in a la cart restaurants angeboten wird - ok, ist ein schlechter Vergleich.

 

....und ESKIMO selbst muss zu INUIT werden!?

 

wird dann kümmel auch abgeschafft? :)

 

im 10 Bezirk gibts ein türk. Restaurant.
eröffnet von Türken geführt von Türken. rennt gut schmeckt gut

Name: KÜMMELTÜRK!

http://www.kummelturk.at/

 

...solange man sich selber damit verarscht, isses halb so schlimm.
in den hip-hop/rap videos ist das N.igger-wort gang und gäbe.
der kümmeltürk-betreiber vermarktet einfach diese "diskriminierung" und keiner sagt was. aber wehe ein schwabo (!) traut sich das

 

...für info
interessanter presse-artikel. mit bildern

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/499900/index.do?gal=49990...

 

als ich Kind war hat es noch das Negerbrot gegeben: Milchschokolade mit Erdnüssen...gibt es schon lange nicht mehr!

 

Selbstverständlich sollten solche Termini abgeschafft werden:
aus den Regalen, aus dem Gebrauch, aus der Welt.
So selbstverständlich wohl doch nicht.
Auch das Meinl-Logo stellt ein rassistisches Klischee dar; die Diskussion um dieses, ob und wieso es Diskriminierung sein sollte, läuft sein Jahren.
Versteckte rassistische Klischees sind keine Seltenheit in Österreichs Geschäften und leider auch europaweit.
Dass es auch besser geht zeigt das Bsp. von den Schaumsüßigkeiten, die mal "Negerküsse" (nicht nur Diskriminierung, sondern auch politisch unkorrekt, um den richtigen Superlativ zu verwenden: unkörrektst!) genannt worden sind, nun aber zu "Schaumküssen" umgenannt worde sind.
Dennoch, auch diese Ausdrücke kommen aus der heutigen Gesellschaft und nicht wegen denen wird man rassistisch - könnte man argumentieren. Trotzdem, diese zu tolerieren und im eigenen Wortschatz zu integrieren verletzt offensichtlich die Würde einiger Menschen, daher soll es vermieden werden.
Nicht mit "Wiener Schnitzel" oder ähnlichen Beispielen verharmlosen, denn was ist diskriminierend daran
(ausser adss es traurig ist, dass ein Lebewesen so endet, aber das ist wohl eine andere Geschichte)?
Übrigens, lemonissimo, nicht traurig sein, "Schokotraum Erdnuss" heisst es jetzt im "Zielpunkt".

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