Briefe gegen das Vergessen! - Dimitrii Kraiuchin

06. Januar 2009

Könnt ihr euch noch erinnern? Hab damals über Amnesty International gebloggt, wo man Briefe gegen das Vergessen abonieren kann. Habe meine ersten Briefe bekommen. Was hält ihr davon, wenn wir als biber-Leute auch paar Briefe verschicken?

Hier der Auszug aus dem 1. Brief über Dimitrii Kraiuchin:

In den frühen Morgenstunden des 1. August 2008 steckten Unbekannte die Wohnung von Dimitrii Kraiuchin in Orel (Zentralrussland) in Brand und verbarrikadierten die Türen, so dass die Personen in der Wohnung nicht hinaus konnten. Die Mutter, Tochter und Enkeltochter von Dimitrii Kraiuchin befanden sich in der Wohnung, konnten aber die Feuerwehr alarmieren und unverletzt entkommen.

Dimitrii Kraiuchin ist Chefredakteur des regierungsunabhängigen Informationsdienstes CentrRus. Außerdem wendet er sich offen gegen rassistische Aktivitäten extremer nationalistischer Gruppierungen in Russland.

In der Nacht des Brandanschlags nahm er an einer Jugendveranstaltung zum Thema Menschenrechtsbildung teil. Der Anschlag folgte einer Reihe von Einschüchterungen gegen Dimitrii Kraiuchin, darunter auch Drohungen in Form von Schmierereien an der Hauswand seines Wohnblocks. Am 3. August 2008 erhielt er einen anonymen Brief, in dem die Brandstiftung in indirekten Zusammenhang mit seiner Rolle als Zeuge in einem Gerichtsverfahren gegen die nationalistische Organisation "Russische Nationale Einheit" gestellt wurde.

Die Polizei weigerte sich, strafrechtliche Ermittlungen zu dem Brandanschlag einzuleiten und stellte die Tat als belanglos dar. Dann erließ sie am 13. August 2008 die Anordnung, die Klage fallenzulassen, weil es sich bei der Tat von Unbekannten nicht um ein Verbrechen gehandelt habe. Amnesty International vertritt die Auffassung, dass Dimitrii Kraiuchin durch die Drangsalierungen davon abgehalten werden soll, seinen Kampf gegen den Rassismus in Russland fortzusetzen.

Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an den Generalstaatsanwalt, in denen Sie eine umfassende und unparteiische Untersuchung der gegen Dimitrii Kraiuchin gerichteten Drohungen und des Brandanschlags auf seine Wohnung fordern. Bitten Sie darum, über die Fortschritte der Ermittlungen informiert zu werden. Fordern Sie, dass die für die Brandstiftung und die Drohungen Verantwortlichen in Übereinstimmung mit internationalen Standards für ein faires Verfahren vor Gericht gestellt werden.

Schreiben Sie in gutem Russisch, Englisch oder auf Deutsch an

GENERALSTAATSANWALT
Yuriiu Yakovlevichu Chaike
Generalnomu prokuroru
Rossiiskoi Federatsii
Ul. B. Dimitrovka, d.15a
125993 g. Moskva GSP- 3
RUSSISCHE FÖDERATION
Fax: 007 495 692 17 25
(korrekte englische Anrede: Dear Prosecutor General)
(Standardbrief Luftpostbrief bis 20g: € 0,70)

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an

Botschaft der Russischen Föderation
S.E. Herrn Vladimir Kotenev
Unter den Linden 63-65, 10117 Berlin
Fax: 030-2299 397
E-Mail: info@Russische-Botschaft.de
(Standardbrief Luftpostbrief bis 20g: € 1,70)

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