DER TITTENTROLL – Eine erste Betrachtung unseres Sohnes

13. Juni 2009







Von Bogumil Balkansky aka Sreten Colic

 

Unser Sohn Konstantin ist 4 Wochen und 6 Tage zu früh auf die Welt gekommen. Bei seiner Geburt sah er aus wie Meister Yoda.

 

Nur gelb.

 

Seitdem nennen wir ihn nur noch so: Meister Yoda. Und ich bin sicher, das wird sein erstes Wort sein – Yoodaaa...glucks...bababu...

 

Wenn aus einem befruchteten Ei ein Embryo wird, dann durchläuft es sämtliche Phasen der Evolution. Erst Zelle in Teilung, dann mehrzellige Blastula, Fisch, Kaulquappe, parasitäres Embryo. Am Ende der Entwicklung: Homo Sapiens Protocapitalensis.

 

Oder so ähnlich...

 

Jedenfalls, ist Konstantin nunmehr kein Parasit im Körper einer Frau - sondern ein Protokapitalist in freier Wildbahn von Meidling. Was ihn als Protokapitalisten entlarvt, ist der erfolgreiche Versuch Güter zu monopolisieren. In diesem Fall zwei Nahrungsquellen, die sehr reizvoll am Körper von Alice angeordnet sind.

 

Dabei nutzt Konstantin einen Trick der Natur: beginnt ein Baby zu schreien, schießen die Milchdrüsen Muttermilch in die Brustwarzen. Das ist die Laktation. Und Alice ist eine Milchsklavin.

 

Womit Konstantin zum Sklavenhalter wird. Bestimmt kommt der Tag, an dem er zum Prinzen wird. Schon jetzt nennt ihn Alice verniedlichend: „Mein Tittentroll.“

 

In völliger Ignoranz ihrer Versklavung. Von einem Zauberwesen aus dem Wald. Einem Troll eben. Die Natur hat, als Alice Mutter wurde, alle Spuren des Dialektischen Materialismus ausgelöscht und mit dem Mythos vom Tittentroll ersetzt. Damit hat Konstantin auch noch ein Welterklärungsmodell monopolisiert und gesellschaftspolitisch durchgesetzt: Alles Leben kommt aus einem Wald voller Trolle, Mamas Titten sind nur mein!

 

Nun habe ich Gewissheit.

 

In meinem Bett, zwischen mir und Alice, eingekuschelt in sein Deckchen schlummert der Klassenfeind. Friedlich und selig.

 

Und ich wache über seinen Schlaf und sorge, dass ihm nichts böses geschieht...

 

BB

 

 

Das könnte dich auch interessieren

.
Sie kochen, kosten und kreieren: Amina...
.
„Bis ich 13 Jahre alt war, dachte ich,...

Anmelden & Mitreden

4 + 1 =
Bitte löse die Rechnung