District Check: 1100 Wien
Shisha & Telenovela
Am Anfang traut man sich hier als Österreicher eher nicht hinein. Dabei sitzen die bärtigen Männer ganz friedlich auf ihren Fauteuils und beanspruchen ihre Atemwege höchstens, um weißen Rauch in die Lungen zu pumpen – sicher nicht, um jemanden dumm anzumachen. Im Golden Apple ein alltägliches Bild. Nicht nur die Freunde des Inhalierens kommen auf ihre Kosten. Champions-League-Übertragungen stehen ganz fix auf dem Wochenplan des „Golden Apple“ und wenn man Glück hat, platzt man in eine heißblütige Debatte über türkische Telenovelas hinein.
Golden Apple
10., Quellenstraße 177
Alles Fleisch oder was?
Als wir unsere User nach dem besten Jugo-Restaurant in Favoriten fragten, kam immer wieder die gleiche Antwort: „La Koliba“. Nein, das ist kein französischer Gourmetkoch, sondern die kultige Balkan-Hütte auf der Laxenburger Straße. Für diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, Vegetarier zu werden, ist das „La Koliba“ garantiert der falsche Ort. Der verführerische Duft vom Holzkohlengrill betört jeden Gast, der in „La Koliba“ zwischen Pljeskavica, Ćevapi, Sarma und Spanferkel seine Fleischeslust befriedigen kann. Dazu gibt’s hausgemachten Kajmak und Ajvar – und Jelen Pivo zum Runterspülen. Und dann fragt uns Balkanesen noch einer, warum wir so viel Fleisch essen. Koliba hat die Antwort.
La Koliba
10., Laxenburgerstr. 6
Istanbul to go
Mit Jungzwiebel, Minze oder grünem Salat? Wahrlich, „Cigköftem“ ist keine gewöhnliche türkische Fast-Food Kette. Obwohl der Name ins Deutsche übersetzt „rohe Hackfleischbällchen“ bedeutet, kriegst du im „Cigköftem“ genau eines nicht: Fleisch. Kein Kebap, kein Döner, kein Lamacun, sondern vegane Speisen und viel frisches Gemüse. Die Cig Köfte werden aus Weizen, Tomatenmark und gemahlenen Chillis hergestellt. Der ins Dürüm gewickelte Frischgarten kommt bei den Favoritnern gut an, denn nur dort gibt es den Schlagerexport aus Istanbul und das gleich zwei Mal. Für die Fleischfanatiker haben wir auch eine gute Nachricht. Die Namensgeber, also die Hackfleischbällchen, gibt es auch zu bestellen. Das war’s aber schon.
Cigköftem
10., Quellenstraße 109
10., Laxenburgerstraße 49
Die Faust von Favoriten
Alfred Marek ist ein echtes Kind von Favoriten. Er ist im 10. geboren, aufgewachsen und hat
hier Boxen gelernt – zunächst ohne Regeln auf der Straße, später mit Regeln im ältesten Boxclub
Wiens: der Box Union Favoriten (BUF), die seit 1935 in einem Kellerlokal in der Quellenstraße zu
Hause ist. Seit 1996 ist Marek BUF-Präsident (sein Autokennzeichen: „BUF 1“). Sein Club ist ein Schmelztiegel der Kulturen: Österreicher boxen neben Tschetschenen, Türken, Österreichern, Albanern oder Jugos. „Die Nationalität ist mir scheißegal. Wer hier boxt, muss sich integrieren, meine Regeln befolgen, sich benehmen und loyal zum Club sein. Dann ist er willkommen.“ Dementsprechend friedlich fliegen im Club die Fäuste.
Gentlemen-Boxer
Mareks Leidenschaft ist die alte Schule des „Gentleman-Boxens“, das sieht man an den Wänden des Clubs. Die sind vollgepflastert mit Bildern und Fotos österreichischer und deutscher Box-Legenden der Zwischenkriegszeit. „Mein Club ist die weltweit größte Sammlung dieser Objekte.“ Diese alte Schule kombiniert mit modernen Trainingsmethoden geben Marek und seine Trainer den Boxern im BUF weiter – egal ob an Hobby-Boxer oder Kampfboxer. Die trainieren im Club Seite an Seite. Im Bezirk mag Marek neben seiner Box-Union am liebsten den Böhmischen Prater. „Der ist urwüchsig wie mein Club.“
Krautparadies
Er lässt die Herzen unserer Mütter höher schlagen! Jusuf, der bulgarische Sarmaverkäufer, hat garantiert das beste Kraut und kann damit ganze Hochzeiten versorgen.
biber: Warum kommen die Menschen zu deinem Stand?
Jusuf : Weil ich frisches Kraut in all seinen Formen
anbiete.
Sarmakraut ist ein Grundnahrungsmittel für alle vom Balkan. Haben Sie auch österreichische Kunden?
Ja klar. Wenige. Und dann ziehen sie meistens nur zwei Blätter vom Krautkopf und gehen. Ein anderer türkischer Kunde kauft alle zwei Wochen 20 Stück. Wahrscheinlich feiert er viele Hochzeiten. (lacht)
In welcher Sprache wird am Markt kommuniziert?
In Deutsch, Serbisch, Türkisch und Bulgarisch. Darum frische ich auch gerade mein Türkisch wieder auf. Das braucht man hier fast genauso wie Deutsch.
Onda se vidimo!
Vidimo se!
10., Viktor-Adler-Markt
U-Bahnstation Reumannplatz
Mo–Fr 07:00–18:00 Uhr
Sa: 06:30–12:00 Uhr
So: geschlossen
TOPFRISEUR
Hier werden Irokesen geschnitten und Augenbrauen am Fließband gezupft. Bei „Ayhan“ auf der Quellenstraße glaubt man, in einem Barbershop in Harlem angekommen zu sein. Sieben Frisörinnen, 20 Stühleund doppelt so viele Begleitpersonen, die einfach abhängen und Kaffee trinken. Hier kann es dir nicht passieren, dass du am Frisörstuhl einnickst, dafür sorgen die flotten Hair-Stylistinnen, die uns gleich mit Eventtipps versorgt haben. Und keine Angst, die sind im Preis inbegriffen!
Hairstyling Ayhan
10., Quellenstraße 48
Öffnungszeiten: Mo–Sa
9–19 Uhr
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