ES LEBE DER 1. MAI - DER INTERNATIONALE KAMPFTAG DER WERKTÄTIGEN UND UNTERDRÜCKTEN VÖLKER

30. April 2008

Der 1. Mai wird seit 1890 international gefeiert, jährlich gehen Millionen Menschen weltweit auf die Straßen, um dem Tag der Einheit, Solidarität und des Kampfes Ausdruck zu verleihen.

Der 1. Mai ist ein Sieg der werktätigen und unterdrückten Klasse über die herrschende Bourgeoisie. Diese Errungenschaft verdanken wir den 80.000 ArbeiterInnen in Chicago, die vor 122 Jahren mit einem Generalstreik die 8-Stundenregelung erkämpften. Damals hetzte die Bourgeoisie ihre Hunde auf die ArbeiterInnen, 6 Menschen wurden getötet, Hunderte verhaftet und 4 ArbeiterInnenführer hingerichtet. In den kommenden Jahren versuchte die Bourgeoisie in ganz Europa diesen Tag aus den Geschichtsbüchern zu verdrängen. Es folgten Angriffe, Verbote, Massaker. Insbesondere in den '20er und '30er Jahren, in denen der Faschismus sich über Europa auszubreiten begann, nahmen die Angriffe auf die revolutionären Organisierungen der ArbeiterInnen zu. In Deutschland wurden 1929 die Aktionen zum 1. Mai verboten. Trotzdem wurde der Tag gefeiert und 33 Werktätige massakriert. Selbst unter dem Terror Hitlers, Mussolinis und Francos wurde die 1. Mai-Tradition in den Fabriken, auf den Straßen und in den Konzentrationslagern fortgeführt. Es liegt in der Hand der Lohnabhängigen, der AbeiterInnen, Arbeitslosen, der unterdrückten und ausgebeuteten Klasse, diesen Tag als Teil der eigenen Geschichte wahrzunehmen und ihn mit allen Mitteln zu verteidigen.
Wir leben in einer Welt, in der die Armut täglich steigt, in der die Stimmen nach sozialer Gerechtigkeit immer lauter werden, in der die Konsumkultur an vorderster Stelle steht - ohne Rücksicht auf Umwelt und Leben, in der die Waffenindustrie von imperialistischen Kriegen und Besatzungen, wie z.B. im Irak, in Afghanistan und Palästina profitiert, während Hunderttausende Menschenleben ausgelöscht werden.

Kurz gesprochen; eine Welt, in der unsere Moral und unser Gewissen täglich auf die Probe gestellt werden. Diese soziale Ungerechtigkeit treibt die werktätige und zunehmend verarmende Bevölkerung nicht nur am 1. Mai auf die Straßen. In vielen Erdteilen gehen die Menschen aus Protest gegen die Verteuerungen und zunehmende Armut auf die Barrikaden. Einige Beispiele aus den vergangenen Monaten bringen uns dieser Realität näher: Bei einem Generalstreik in Burkina-Fasso wurden 300 Menschen verhaftet. Die Regierung musste aufgrund der Fortdauer des Streiks einigen Forderungen nachgeben, in Haiti nahmen Jugendliche, ArbeiterInnen und Arbeitslose mehrere Stadtteile unter ihre Kontrolle, die Bevölkerung attackierte Betriebsdepots und Regierungsgebäude, um sich Lebensmittel anzueignen, wurden daraufhin von UNO-Soldaten mit Schusswaffen und Gasbomben gestoppt. Der Ministerpräsident wurde seines Amtes enthoben und der Staatspräsident verkündete eine Preissenkung von 15%, um seinen Regierungssitz zu bewahren, in Ägypten demonstrierten Zehntausende ArbeiterInnen und Arbeitslose gegen die Wirtschaftspolitik. Bei einem Angriff der Polizei starben 11 Menschen, mehr als 100 Personen wurden verletzt, in Kamerun, einem der Länder mit der höchsten Hungerrate, ist es im Februar zu Aufständen gekommen. Angriffe der Regierung kosteten mehr als 100 Menschen das Leben, 1671 Personen wurden inhaftiert. Der Staatspräsident musste einige Forderungen anerkennen. Auch in Peru, Kambodscha, Indonesien, Bangladesh, auf den Philippinen, an der Elfenbeinküste, in Mauretannien, Mozambique, Senegal, Uzbekistan, Jemen und Bolivien kam es zu Massenprotesten gegen Hunger und Armut....

 

DIE GESCHICHTE DES 1. MAI IN DER TÜRKEI

In der Türkei fand die erste 1. Mai-Aktion im Jahr 1905 in Izmir statt. Ein bedeutendes Jahr war das Jahr 1920. Istanbul stand unter imperialistischer Besatzung, englische Soldaten marschierten auf den Straßen. Der 1. Mai wandelte sich an diesem Tag zu einem Protest gegen die imperialistische Besatzung mit der Forderung nach Unabhängigkeit. Auch in den kommenden Jahren füllten Tausende ArbeiterInnen die Straßen. 1977 wurde zum Schlüsseljahr für die revolutionäre Bewegung der ArbeiterInnen. 500.000 Menschen hatten sich am Taksim-Platz in Istanbul versammelt. Die Konterguerilla hatte sich in einem umliegenden Gebäude verschanzt und das Feuer auf die DemonstrantInnen eröffnet, 35 Werktätige wurden ermordet. Taksim galt für die revolutionäre Bewegung von nun an als 1. Mai-Platz. In den späteren Jahren musste immer um diesen Platz gekämpft werden. Während die Reformisten und gelben Gewerkschaften den 1. Mai lieber in geschlossenen Räumen abhalten wollten, konzentrierten sich die Revolutionäre auf ein Ziel: den Taksim-Platz. Es sollte die kämpferische Tradition aufrecht erhalten und Rechenschaft für das Massaker verlangt werden. Dieses Jahr legen es Hunderttausende trotz anhaltendem Verbot und Drohungen der Regierung darauf an, den Taksim-Platz als 1. Mai-Platz zurück zu erobern.

An diesem Tag wird die revolutionäre Entschlossenheit demonstriert, der Klassenkampf Auge um Auge geführt. Es ist der Tag des Kampfes der Werktätigen und gleichzeitig des Widerstands aller unterdrückten Völker gegen die Barbarei, gegen das angestrebte Weltimperium der USA, die imperialistischen, rassistischen Politiken in EU-Ländern. Was sie den Menschen in den letzten Jahrzenten gebracht haben sind Lohnverkürzungen, Verteuerungen, Abhängigkeit, die Folgen von Kriegen und Besatzung, die Zerstörung der Umwelt, Rassismus und Einschränkung unserer demokratischen Grundrechte. Und deshalb insbesondere am 1. Mai plädiere ich für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung, ohne Kriege, Besatzungen und Blockaden, ohne Angriffe auf unsere Grundrechte und die Meinungsfreiheit mittels Anti-Terrorgesetzen und Totalüberwachung, ohne Foltergefängnisse wie im Irak, Afghanistan, Guantanamo, der Türkei, in Israel und kollaborierenden arabischen Regimen, sowie in den imperialistischen Ländern Europas. Ich Suzan Aytekin fordere Gleichheit, Selbstbestimmung, Gerechtigkeit und die Macht des Volkes.
 
ES LEBE DER 1. MAI ,  HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT!

 

Wie steht ihr zum 1.Mai? Wie wird dieser Tag in euren Herkunftsländern zelebriert? Ich werde den 1.Mai in Berlin verbringen und auch davon berichten. Auf dass es friedlich und ohne brennende Mülltonnen stattfindet!

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