Fernsehtipp: Mama illegal

11. September 2012

Sie hüten fremde Kinder und putzen fremde Häuser. Sie haben ihre Kinder und Ehemänner zurückgelassen, um im Westen schwarz etwas Geld zu verdienen. Heute wird der Dokumentarfilm "Mama illegal" im Fernsehen ausgestrahlt.

 

"Ich liebe meine Kinder so sehr. Ich hoffe, sie verzeihen mir irgendwann, dass sie ohne Mutter aufgewachsen sind", sagt Aurora, die Hauptdarstellerin, unter Tränen im Film. Die Moldawierin lebte viele Jahre illegal in Österreich und arbeitete als Putzfrau und Kindermädchen. Zu Hause, in einem kleinen moldawischen Dorf, warteten ihre Kinder und ihr Ehemann auf Geld und auf ein Wiedersehen, das meist lange ausblieb.

 

Dauerdienst und Polizeiangst

Der Filmemacher und ORF-Journalist Ed Moschitz begleitete sieben Jahre lang drei moldawische Frauen in Wien und Bologna, die illegal nach Westeuropa gekommen waren, um hier zu arbeiten. Im Film richtet er seine Kamera auf jene, die meist im Verborgenen leben. "Es war fast unmöglich, mit diesen Frauen auf die Straße zu gehen", erzählt Moschitz. Zu groß sei die Angst ohne Papiere von der Polizei erwischt und deportiert zu werden. Die Pflegerinnen, Putzfrauen oder Babysitterinnen sind nicht versichert, können nicht zum Arzt und haben keinen Anspruch auf Urlaub. Oft sind sie rund um die Uhr, ohne einen freien Tag im Einsatz. Gegen eine Ausbeutung können sich die Frauen nicht wehren, denn sobald die Behörden von ihrer Existenz erfahren, werden sie sofort wieder nach Moldawien zurück geschickt.

 

Kinder, Ehemänner und Eltern sind auf das wenige Geld, das die Frauen nach Hause schicken, angewiesen. Moldawien ist eines der ärmsten Länder in Europa. Jeder Dritte hat keinen Job. Wer doch eine Arbeit findet, verdient weniger als 200 Euro im Monat. Für die Überfahrt in den Westen bezahlen viele Männer und Frauen zwischen 4.000 und 5.000 Euro an Schlepper. Nach der Ankunft in Österreich müssen sie das Geld mit hohen Zinsen wieder zurückzahlen. Die illegal eingereisten Frauen, wie jene im Film, haben kein Visum und können zu Weihnachten oder in den Sommerferien nicht ihre Familien besuchen. Oft sehen moldawische Kinder ihre Mütter, die in Italien oder Österreich arbeiten, fünf oder sechs Jahre lang nicht.

 

Ed Moschitz

"Illegalität zerstört Familien"

Aurora, die Hauptdarstellerin, war Jahre lang Babysitterin der Kinder von Ed Moschitz. "Durch sie bin ich auf das Problem aufmerksam geworden", sagt Moschitz. Er und sein Kamerateam begleiteten die Moldawierin in ihr Heimatdorf, trafen ihre Familie und gingen ein Stück mit, als diese zum zweiten Mal illgal nach Österreich einreisten. "Ich habe kein Recht, diese Frauen zu verurteilen. Die Illegalität zerstört Familien", resümiert er. Heute leben die Prtagonistinnen legal in Österreich. Der Film "Mamma illegal" wird ein Jahr nach seinem Kinodebüt heute im Fernsehen ausgestrahlt.

 

 

 

  • Austrahlung: Heute, 1.12., ORF 2, um 23.05 Uhr

Links:

"Mama illegal"

Kommentare

 

Ein Film zum Nachdenken und Weinen.

Hier der Trailer:

 

 

"Es bleibt uns in Westeuropa nicht erspart, für diese Menschen Verantwortung zu übernehmen."

"für diese Menschen Verantwortung zu übernehmen"

"für diese Menschen"

"für diese "

 

Linke wollen für die ganze Welt verantwortung übernehmen

wie meine Mutter - sie glaubt sie hilft mir, und doch erreicht sie vor allem das ich abhängig bleibe...

Helfersyndrom? Märtyrerkomplex? der post-NS Generation?

 

für das Erwachsenwerden

 

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