O Sole mio!

25. Mai 2010

Man glaubt kaum, welch einen atmosphärischen und kulturellen Unterschied so eine Schmale Bergkette wie die Alpen ausmachen können. Gemessen an einigen persönlichen Erfahrungen, könnte man meinen, sie sind eine Art Filter für Sonneschein, Offenheit und lautstarkes Gelächter auf offener Straße. Ich nutzte das lange Wochenende, um mein Reisefieber etwas zu lindern und fuhr ganz klassisch nach Udine. Neben Lignano (das "g" ist stumm bitte! Spricht man es aus, entlarvt man zu schnell eine deutsch-geprägte Sprachinsesibilität) ist es das Kurzurlaubsmekka der Österreicher.

Nach ca. 300 km und 5 1/2 Stunden Fahrt mit alles (Stau, Baustelle, Blockabfertigung etc.) waren wir da. Alles roch so frisch! Die Sonne, die sich hier zu Lande kaum hatte blicken lassen, blendete wie im Hochsommer. Die Menschen waren auf den Straßen. Gut, das sind sie in Wien auch. Aber hier scheint das so notgedrungen, so unkommunikativ, so, als könne man es kaum erwarten wieder weg von der Straße zu sein. Ich war begeistert von so viel Kommunikation in der Öffentlichkeit, auch unter Fremden. Überall hört man "Bongiorno", "Come sta?" oder "Ciao Bella!". Und ja, obwohl ich mein eigenes Geld verdiene, bald zur "Bildungselite" gehöre und wenig mit Alltagssexismus anfangen kann, bin ich gern einmal im Jahr die "Ciao Bella!"

Man sagt: "Urlaub ist überall schön, es ist ja Urlaub!" Aber wenn er von günstiger Mode, strahlendem Sonneschein und umwerfendem Essen begleitet ist, wird er einfach noch schöner! Dieser Kurztrip hat meinen Energietank wieder voll aufgefüllt. Mal sehen, wie lange er mich durch Regen und träger Unfreundlichkeit bringt. Hätte das Land nicht einen Ministerpräsidenten, der alle Medien aufkauft und Geburtstagsparties für minderjährige "Bekannte" veranstaltet, es wäre wirklich einen Umzug wert.

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