Peinlich, Peinlich!!!

14. Dezember 2008

Mann kennt solche Szenen aus Filmen, ich kann mich erinnern mich oft voller Schadenfreude mich über sie amüsiert zu haben. Und streng nach dem Gesetz  „What goes around, comes around“ habe ich folgende Geschichte auf Lager.

 

Auf Grund dringender Notwendigkeit nach Veränderung griff ich Gesten nach dem „Farbtopf.“ Wie immer, bei solchen Emotionszuständen, waren auch Gesten meine Haare, der Teil meines Selbst, der dran glauben musste. 

 

Auf der Verpackung stand „Schokobraun“. Es stand deutlich geschrieben und die Vorschau auf das Endergebnis bot ein schönes Mittelbraun, dem sanfter Goldschimmer den letzten Schiff versetzte. Sehr einladend, keine Frage.

 

Nichtsdestotrotz, der Erste Schock folgte unmittelbar nach der Einwirkzeit, der Zweite und gleichzeitig jener, der definitiv alle meine Schiffe versenkte, genau nach dem Trocknen. Das vermeintliche Schokobraun mit Goldspecial entpuppte sich als Bitterböse „Herbe Sahne“ mit  Rotstich. Um es kurz zu machen, meine neue Haarfarbe war eindeutig, viel zu dunkel für meinen Hauttyp. Der erste Gedanke war verzweifelt: „Kreeeisch!“ Dicht gefolgt von „ Die nächsten drei Wochen lasse ich mich in der Öffentlichkeit nur noch mit Kopfbedeckung blicken, wenn überhaupt!“

 

Switch. Nächster Tag. Ja ich habe die Wohnung verlassen. Nein, nicht mit Kopfbedeckung. Ich hatte nämlich schon eine Idee wie ich meine anfängliche Unzufriedenheit ins Gegenteil wenden könnte. Die Problemslösung hieß: Schminke! Es war beruhigend, nun war es wieder schön eine Frau zu sein.

 

Auf dem Bürosessel sitzend, kurz vorher noch mal YouTube, genauer Beyoncé alias Sasha Fierce angeklickt und schon ging los. Nach jedem kleinen Farbklecks mehr im Gesicht, wirkte mein Haar immer besser. Klar, dass sich dadurch auch mein Gemüt rasch entzückte. Spätestens aber nach dem Letzen Tupfer Bronzing Powder auf den Wangen, drehte ich fast durch vor Glück.

 

Der letzte Kontrollblick in den Spiegel, besiegelte es endgültig, ich sah mit meiner neuen Haarfarbe erste Sahne aus und so verändert! Das musste gefeiert werden. Ich verpasste Beyoncé noch einen Schuss an Volume und sprang im Rockstar-Stil vom Sessel.

 

Ich tanzte wie unter Strom und machte so ungefähr die peinlichsten Moves, die ein Mädchen halt so machen kann, wenn es sich unbeobachtet fühlt. Das war aber nicht genug,  dazu startete ich eine kleine Flirtoffensive gegen mein Spiegelbild. Und jetzt das Beste - Ich wackle mit dem Hintern und denke: „Verdammt, ist das ein geiles Gefühl, sich so gut zu fühlen!“ und gebe immer mehr Gas, als völlig unerwartet die Tür aufgeht.

 

In meinem Büro stand plötzlich ein Mitarbeiter des Hauses, der sichtlich irritiert war. Mir ging’s genau so, nur schlechter. Im Gegensatz zu ihm, hätte ich vor Scham fast sterben können. Ich versuchte Situation zu überspielen indem ich ernst mit einer Dosis Coolness, in Wirklichkeit aber total verblödet guckte. Setzte mich, schlug meine Beine übereinander und sagte: „Bitteschön.“ Er darauf: „Wir sind fertig.“ und zischte wieder ab.

 

Und ich? Ich klickte des singenden Fensters X, ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen und haute noch ein paar Mal dagegen. Ein zwei-drei Mal um mich selber zu bestrafen und ein einige Mal mehr um die Sache schnell wieder zu vergessen.

 

Bitte sagt, dass es da draußen noch jemanden gibt, dem so was oder etwas ähnlich peinliches schon mal passiert ist.

 

Kommentare

 

ich sitz jeden tag im schaufenster....

passiert mit tagtäglich, ich darf nicht mal unbeobachtet nase boren

iv.cucu.

 

ja ja ja;)

 

ahh mist, bei dir heisst's wohl zum abrocken auf's wc gehen? :)))

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