Du stehst auf ein Mädchen, aber für sie bist du nur ein guter Freund? Willkommen in der Friendzone. Aber keine Sorge, ich kann dir helfen. Ich widme diesen Artikel allen Frauen, die ihren Traumtyp in die Friendzone verbannt haben und allen Männern, die raus wollen.

von Alexandra Stanic

„Gratulation an jeden Mann, der es aus der Friendzone schafft“, bringt es meine beste Freundin auf den Punkt. Ja, Gratulation ist an dieser Stelle angebracht. Immerhin heißt es nicht umsonst: Einmal in der Friendzone, immer in der Friendzone. Denkste - auch ich wurde eines Besseren belehrt. Und ich bin hier, um allen Mädels die Augen zu öffnen und um allen Männern Tipps zu geben, wie sie es aus der Friendzone schaffen.

Es gibt ein paar simple Indizien, die dafür sprechen, dass mehr dahinter steckt als nur Freundschaft. Ihr textet ständig und dein Akku ist seinetwegen immer leer? Er trifft sich mit keiner anderen und reißt sich den Arsch für dich auf - weitaus mehr als all deine anderen Freunde es jemals getan haben und tun werden? Nun ja. Dann kannst du ziemlich sicher sein, dass er nicht nur freundschaftliche Gefühle für dich hegt. Rede es dir ruhig ein, tief im Inneren weißt du selbst, dass kein Typ um drei Uhr morgens mit deiner Lieblingssorte Eis vor deiner Haustür steht, „nur weil ihr so dicke Freunde seid“. Und es ist auch ziemlich naiv von dir zu behaupten, dass du „keine Ahnung hattest“.

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„Eine Schweigeminute für all unsere Brüder in der Friendzone.“

Das Friendzone-Phänomen hat sich über Jahre etabliert und gehört mittlerweile zu einer fixen Problemstellung unserer Generation. Wikipedia erklärt es so: „Die Friendzone beschreibt eine platonische Beziehung von zwei Personen, in der sich eine Person eine romantische oder sexuelle Beziehung wünscht, die andere aber nicht. Der Status der Friendzone gilt nicht als wünschenswert.“ Ziemlich genau auf den Punkt gebracht. Die Friendzone ist außerdem ein wichtiger Bestandteil der Witzkiste des Internets. Es gibt etliche Sprüche und Bilder, die sich mit dieser Problematik beschäftigen. Übrigens kann es natürlich sein, dass eine Frau in der Friendzone landet. Aber mal ehrlich - wie oft passiert das schon? Männer erkennen viel früher, dass mehr dahinter steckt als nur Freundschaft und lassen sich auch eher darauf ein als Frauen.

Meme

Ich selbst war auch ein Naivchen, wenn man bedenkt, wie lange ich gebraucht habe, um zwei Dinge zu kapieren: Erstens, dass er etwas von mir will. Zweitens, dass auch ich etwas von ihm will. Bei meiner besten Freundin war es ähnlich. Sie war jahrelang mit einem Typen befreundet. Sie haben sich mehrmals die Woche gesehen und jedes Geheimnis miteinander geteilt. Bis sie einen Trip nach Bosnien gemacht und eingesehen haben, dass da doch mehr im Busch ist. Heute wohnen sie zusammen.

Als ich damals meinen jetzigen Freund kennengelernt habe, verstanden wir uns auf Anhieb - nur freundschaftlich, versteht sich. Ehe ich mich versehen konnte, war er an oberster Stelle meiner Whatsapp-Kontakte. Man kann behaupten, dass sich ziemlich schnell eine intensive Freundschaft entwickelt hat. Ich habe ihm peinliche Fotos von mir geschickt, sei es in einem Schianzug aus den 80iger Jahren oder mit knallrotem Gesicht direkt nach dem Joggen, alles ganz ohne Hintergedanken selbstverständlich. Er hat sich bei mir schon morgens über die muffigen Gesichter in der U-Bahn beschwert und mir von seinem Alltag erzählt. Wenn du ihm also Selfies schickst, die du sonst nirgends veröffentlichen würdest und er dir trotzdem Komplimente macht, kannst du sicher sein, dass er etwas ausheckt. Ach ja. Warum schickst du ihm eigentlich all die Selfies? Denk darüber nach.

Friends

Heute fallen mir nur Vorteile ein, wenn ich über Pärchen nachdenke, die vorher Freunde waren. Das hat mehrere Gründe. Ich zum Beispiel hatte nie auch nur eine Sekunde lang die Sorge, ich würde ihm ohne Make-up nicht gefallen. Warum nicht? Weil wir etliche Male Sushi essen waren und ich meistens ungeschminkt war. Er hat eine Seite von mir kennengelernt, die ein anderer Mann nie von mir gesehen hätte - einfach weil er ein Freund und kein Flirt war. Ich habe ihm erzählt, was ich in einer Beziehung nicht mag, welche Fehler ich in der Vergangenheit gemacht habe und auch ganz offen über meine peinlichsten Erlebnisse geplaudert. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, dass er deswegen das Interesse an mir verlieren könnte. Weil ich ja auch gar nicht wusste, dass er Interesse an mir hatte. Was ich eigentlich damit sagen will: Ich war einfach ich selbst.

Klar könnte es in die Hose gehen, wenn man das Risiko eingeht und den Schritt in eine Beziehung wagt. Klar könntest du einen Freund „verlieren“. Aber mal ehrlich: Freunde seid ihr schon lange nicht mehr. An einen „Freund“ denkt man nicht ständig, einem „Freund“ schreibt man nicht im 15-Minutentakt und einen „Freund“ findet man eigentlich auch nicht anziehend - auch nicht, wenn man betrunken ist.

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Was du tun musst

Okay, ich denke spätestens jetzt habe ich jeden überzeugt, dass das „aus Freundschaft wird Liebe“-Ding gar nicht so verkehrt ist. Die Frage ist nun: Wie zum Teufel schafft man es aus der Friendzone? Ich könnte euch sagen, „dass ihr ganz offen miteinander reden müsst“, aber das ist erstens logisch und zweitens ziemlich langweilig. Auf der sicheren Seite seid ihr, wenn ihr etwas Verrücktes macht, liebe Männer. Springt von einer 25 Meter hohen Brücke in kaltes Wasser, um euer Herzblatt zu erobern. Geht in die Offensive und holt euch, was ihr wollt. Wenn Frauen eins mögen, dann Männer, die wissen was sie wollen und es sich auch holen. Manchmal brauchen wir auch nur einen Schubs in die richtige Richtung. Was gar nicht geht: Ewig in der Friendzone zu verrotten. Entweder ihr geht aufs Ganze und überzeugt eure Traumfrau (ihr könnt sie gerne diesen Text lesen lassen) oder ihr lasst es bleiben. Denn wenn eins auf die Substanz geht, dann unerwiderte Liebe. Und Mädels: Macht die Augen auf. Anstatt immer über den „good guy“ zu reden, schnappt ihn euch, bevor es eine andere macht, die ihn nicht in die Friendzone verbannt hat.