Sind Noten wichtiger als unsere Gesundheit?

02. Juni 2022

SCHÜLERBLOG:

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Tuba Kaya Foto: Markus Korenjak

Seit über zwei Jahren Leben wir mit einer Pandemie. Früher, als wir in der Schule die hohen Infektionsraten gesehen haben, waren wir oft schockiert und haben uns gefragt, wie es jetzt weiter geht. Jetzt lachen wir nur mehr darüber. Corona ist zum Glück vorerst weg. Blöderweise hat uns die Pandemie etwas dagelassen: Den Stress, der vor allem uns Jugendliche zu mentalen Erkrankungen führt. Das E-Learning hat eine Zeit lang gut funktioniert. Dann aber ging mal das Internet nicht, ein andermal streikte der Laptop. Diese Probleme schlugen sich auf das Gemüt und waren nicht gerade förderlich in der schweren Corona-Zeit. Die Noten spielen sowieso eine zu große Rolle in der Schule. Wenn sich schon VolksschülerInnen beschweren, dann könnt ihr euch gut vorstellen, welcher Druck auf Schülern in HAK, AHS oder HTL lastet. Und das bilde ich mir nicht ein, wie mir manche LehrerInnen geantwortet haben, als ich das Problem der mentalen Gesundheit angesprochen habe. „Ich wünschte, ich würde noch in die Schule gehen“ oder „Du bist noch so jung. Was für Probleme wirst du schon haben?“ sind noch die harmlosen Antworten, die man von Erwachsenen und LehrerInnen hört.

Erstens sind wir auch nur Menschen und ja, wir können auch solche Probleme haben! Zweitens bewirkt man mit solchen letztklassigen Aussagen, dass viele Jugendliche sich zurückziehen und nicht über ihre mentalen Probleme sprechen möchten. Dann heißt es plötzlich von Lehrerseite: „Warum bist du so leise?“ oder „Warum sprichst du nie über deine Probleme?“ Naja, es könnte daran liegen, dass ich es so oft versucht habe und mich niemand mit meinen Problemen ernst genommen hat. Dass sich viele Jugendliche danach in ihrem Schneckenhaus verkriechen und auf stumm schalten, wundert mich nicht. Es ist an der Zeit, die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen. Jetzt!

Tuba Kaya, 17, 3IK VBS Hamerlingplatz

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