Studie: Österreich wenig zukunftsfähig

14. August 2014

Österreich weist in den Bereichen der Migrations-, Bildungs- und Pensionspolitik großen Reformbedarf auf. Das zeigen die Ergebnisse einer internationalen Bertelsmann-Studie.

 

Die Studie „Sustainable Governance Indicators“, die von der Bertelsmann-Stiftung in Auftrag gegeben wurde, zeigt im Zuge eines Vergleichs von 41 EU- und OECD Ländern, dass Österreich in vielen gesellschaftlichen Angelegenheiten einen Paradigmenwechsel braucht. Österreich landet etwa, was die Politikperformanz angeht, auf dem 19. Platz. Der Grund hierfür ist laut Studie das konsensorientierte System der österreichischen Politik. Dieses schaffe zwar wirtschaftliche Stabilität, Veränderungen ließen sich aber schwer durchführen.

 

Mangel bei der Integration

Auch im Bereich der Integration fiel der internationale Vergleich für Österreich – ist auf Platz 32 -schlecht aus. Die Studie bemängelt den gesellschaftlichen und politischen Umgang mit Zuwanderung und Migration. Die Autoren beurteilen das politische Klima als „feindselig“ gegenüber Migranten, insbesondere Muslimen. Ungleichheit und Diskriminierung sind laut Studie auch im Bildungssystem sichtbar.

 

Pensions- und Bildungssystem haben Änderungen vorzunehmen

Jugendlichen der zweiten Migranten-Generation fällt es schwieriger als österreichischen Jugendlichen sich am Arbeitsmarkt zu positionieren. Wegen mangelnder Deutschkenntnisse werden Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache häufig in Sonderschulen geschickt und haben so kaum eine Chance auf eine höhere Ausbildung. Das Bildungssystem landet im internationalen Vergleich auf dem 29. Platz. Grund dafür sind auch die mangelnde Kinderbetreuung für unter 3-Jährige genauso wie die geringe Anzahl an Uni-AbsolventInnen.

 

Auch die Studie „Standpunkt.Bildung“ des Expertennetzwerks „learn forever“ zeigt die schlechten Chancen im Bildungssystem und am Arbeitsmarkt für Migranten der zweiten Generation in Österreich auf. Die Ergebnisse zeigten, dass Migranten zweiter Generation häufiger als Österreicher unter Arbeitslosigkeit leiden und ihre Ausbildung abbrechen. Zudem würden sie häufig unter ihrer Qualifikation beschäftigt. Mit Platz 27 in der Rangliste empfiehlt die Studie auch Reformen im Pensionssystem. Die Erhöhung des Eintrittsalters in die Pension müsse weiter vorangetrieben werden.

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