Studie: "Mama, biiiittee kauf mir die Schokolade!"

16. März 2009

Der Einfluss von Kindern auf die Kaufentscheidungen im Supermarkt wird von Eltern enorm unterschätzt. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie der Universität Wien. Nur die Hälfte der Spontankäufe, die im Supermarkt von Kindern ausgelöst werden, ist den Eltern auch bewusst. Die Konsumentenforscher Claus Ebster und Udo Wagner vom Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Wien haben dazu in der renommierten Fachzeitschrift "Journal of Retailing and Consumer Services" publiziert.

"Den meisten Eltern ist völlig unklar, wie sehr sie in ihren Kaufentscheidungen von ihrem Nachwuchs beeinflusst werden", sagt Claus Ebster. An die 200 Eltern wurden unbemerkt beobachtet, während sie mit ihren Kindern in Supermärkten einkaufen gingen, und anschließend dazu interviewt. Auf die Frage, wie viele ihrer Käufe durch ihr Kind beeinflusst wurden, gaben die Eltern im Durchschnitt nur die Hälfte der verdeckt beobachteten Einkäufe an. "Wenn man bedenkt, dass die meisten Kaufentscheidungen direkt im Geschäftslokal getroffen werden, sollten weder der Handel noch die Eltern selbst den Einfluss von Kindern auf Spontankäufe unterschätzen", resümiert Udo Wagner, Professor für Betriebswirtschaftslehre der Universität Wien.

Die beiden Forscher untersuchten auch, welche Faktoren für die Kaufanregungen durch Kinder verantwortlich sind. Es zeigte sich, dass Kinder insbesondere Produkte verlangen, die sich direkt auf ihrer Augenhöhe befinden. Dies sind zum Beispiel Süßigkeiten und Spielzeug, die vom Handel strategisch auf den unteren Regalen platziert werden. Eltern können die Kaufanfragen ihres Kindes am besten gering halten, wenn das Kind im Einkaufswagen mit dem Gesicht zu den Eltern gewandt sitzt, denn dabei wird das Blickfeld der Kleinen eingeschränkt. "Wenn der Nachwuchs im Kinderwagen sitzt, sind die Kaufanfragen an die Eltern ebenso geringer", stellt Konsumentenforscher Claus Ebster fest.

Die Eltern wiederum geben den Kaufwünschen ihrer Kinder eher nach, wenn sich das Produkt im Geschäftslokal verwenden oder konsumieren lässt, wie etwa Spielzeug, Süßigkeiten und Obst, denn damit sind Kinder dann während des Einkaufens beschäftigt.

Die Studie hält auch Ratschläge für die Kinder parat: Höflich zu fragen zahlt sich aus! Die Eltern waren deutlich häufiger bereit, auf die Kaufwünsche ihrer Kinder einzugehen, wenn diese klar und höflich mitgeteilt wurden; nicht so, wenn die Kinder zornig nach einem Produkt verlangten oder aber ihren Wunsch nur schwach und zögerlich ausdrückten.

Kommentare

 

apropos liebschauen und höflich bitten. was für eine wirkung ein liebes kindergesicht haben kann, beweist eine starke erinnerung an ein kleines ca. 5jähriges mädchen. vor ca. 10 jahren, als ich noch in kärnten war, war dieses mädchen mit ihrem papa in einem geschäft.

sie wollte etwas haben und formulierte es so: "BITTE BITTE LIEBER PAPI, kaufst du mir das?"

Dieser Satz hat mich dazu bewegt, mich umzudrehen, um zu sehen, von welcher kleinen Dame dieser Satz stammt.
So ein kleines, zierliches Mädchen, welches eine unglaubliche Unschuldsmiene drauf hatte. Da konnte der liebe Papi doch nicht NEIN sagen.

 

Mein kleiner Sohn war wieder mal mit den Grosseltern drei Wochen am Land
Da ist er der Boss und Opa und Oma müssen machen was er sagt (solange Papa oder Mama nicht dabei sind geht es durch)

Am ersten Tag wo er zurück ist, geht Papa mit ihm ins Donauzentrum in den Interspar einkaufen
halt nur Lebensmittel
hatte 70 Euro bei mir
auf einmal kommt der kleine Satansbraten mit einem riesen Karton daher
Irgendwelche Autos
Preis: über 80 Euro
sag ihm halt normal das ich nicht so viel Gelt mit hab und das es jetzt nicht geht. Normal funktioniert das auch und er versteht es
Aber an diesem Tag, schmeisst er sich auf den Boden und schreit. Alle Leute schaun mich an. Ich wette manche haben geglaubt das ich ihn geschlagen habe oder sonst was
In diesem Punkt habe ich sehr viel Geduld
nachdem zureden nichts geholfen hat, fange ich an das zu ignorieren und will mit dem Wagerl weg fahren
er hält den Wagen aber unten fest
ich lass den Wagen stehn und geh so weg
er schreit weiter :) . Das Ganze mind 10 Minuten lang
Tja, Geduld
Hatte dann mit Opa und Oma ein nettes Gespräch ;-)

 

solche situationen kommen mir irgendwie bekannt vor...

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