tschuschen:power – Integration findet statt!!

02. April 2009
 
Warum wird ein österreichischer Regisseur angegriffen, wenn er eine Serie über Jugendliche mit Migrationshintergrund dreht? So geschehen in der ORF-Sendung Club 2 am 1. April 2009, wo eine Schauspielerin die Frage aufwarf, warum tschuschen:power nicht von einem Regisseur mit Migrationshintergrund gedreht wurde. Was hat sie mit dieser Aussage gemeint?
 
  • Ist sie der Ansicht, dass ein „Nicht-Österreicher“ einen besseren Einblick in und ein besseres Verständnis über diese Thematik hat?
 
  • Ist sie der Meinung, dass Österreicher prinzipiell einen leichteren Zugang zu staatlichen Institutionen - vor allem im Bereich Medien – haben?
 
Bevor wir uns diesen Fragen widmen, wollen wir zuerst auf den Begriff Integration näher eingehen: Integration bedeutet nicht, wie oft falsch vermutet, die Anpassung einer Gruppe an eine andere, sondern der in einer gemeinsamen Interaktion stattfindender Austausch von Werten, Normen, Idealen, etc. und deren Weiterentwicklung. Wir sind der Meinung, dass es gerade bei tschuschen:power von Vorteil ist, wenn Schauspieler und Regisseur einen verschiedenen kulturellen Background haben. Genauso gut könnte es umgekehrt sein, nämlich österreichische Darsteller und ein ausländischer Regisseur. Auch das wäre Integration.
 
Um auf die erste Frage einzugehen: Ist ein „Nicht-Österreicher“ besser geeignet, eine Serie über Migranten zu drehen? Nein, weil dies würde ja implizieren, dass jeder Mensch nur dazu berufen ist, Dinge zu tun, die ihm in die Wiege gelegt wurden. Warum sollte ein Mensch mit Migrationshintergrund automatisch ein besseres Verständnis von Migration haben? Für uns ist es kein Garant dafür, dass ein Mensch mit Migrationshintergrund dieses Thema besser behandeln könnte als ein „Österreicher“, denn die einzigen Bedingungen dafür sind unserer Meinung nach Talent und eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik. Diese Voraussetzungen entbehren nämlich jeglicher nationaler, ethnischer und kultureller Identität. Würde man dieser Logik nicht folgen, so dürfte Eminem nicht rappen, nur Asiaten Kung-Fu lernen, nur Schwarze Basketball spielen und ein Österreicher dürfte nur Formate im Stil von Kaisermühlen-Blues drehen. Diese Ansicht wäre unserer Meinung nach versteckter Rassismus.
 
Die Frage ob es Österreichern leichter fällt, in staatlichen Institutionen Fuß zu fassen, ist mit einem klaren Ja zu beantworten. Leider wird dieses Faktum oft nur im Zusammenhang mit Medien, Kunst und Kultur aufgegriffen. In vielen anderen öffentlichen, staatlichen Bereichen, wie z.B. Polizei, Militär, Politik, Verwaltung, etc. herrschen doch genau dieselben Probleme, doch wo bleibt hier der Aufschrei? Warum immer nur bei Medien, Kunst und Kultur? Um was geht es? Um reine Selbstdarstellung vor der Kamera? Wenn ein Österreicher keine Ausländer-Themen behandeln darf, dann dürfte doch auch ein Ausländer keine spezifisch österreichischen Themen aufgreifen. Dies würde jeden Versuch einer Integration von vornherein scheitern lassen und in diesem Sinne sind wir der Ansicht, dass durch die Produktion der Serie tschuschen:power mit den Darstellern und dem Regisseur Integration auf jeden Fall stattgefunden hat. Oder ist es vielleicht einfach eine typisch österreichische, spießbürgerliche Charaktereigenschaft namens Neid? Wenn ja, dann hätte auch in diesem Fall Integration bestens funktioniert.
 
 
Didi, Stefan und Deniz
 

Kommentare

 

Hallo Didi, Stefan und Deniz :)

Hab gestern die Sendung auch gesehen.

Ich würd gern auf eure Frage eingehen ob ein nicht-österreicher einen bessren Einblick in die Migration hat.

Bevor ich meinen Senf dazu abgebe, wollte ich nur sagen, dass diese Aussage der Schauspielerin ziemlich unüberlegt und plump war.

Nun ja, ich selber als nicht-östereicher würde das ganze aber dennoch mit einem simplen Ja beantworten. Der Regisseur war ziemlich überrumpelt von ihrer Aussage. Ich weiß jetzt nicht genau seinen Wortlaut aber er hat etwas gesagt wie „Komm das echt so rüber, ich habe mich 3 Monate lang sehr intensiv damit auseinandergesetzt“.

Und da ist auch schon der springende Punkt. In 3 Monaten kann man als Außenstehender bestimmt die Basics des Zusammenlebens der Jugendlichen und ihrer Kulturen erfahren. Aber dennoch kann man das nicht 20 Jahren Erfahrung vergleichen

Was mir grundsätzlich in tschuschen:power gefehlt hat ist eigentlich genau das warum ich das Biber Magazin so mag. Dieser gewisse Flavour hat einfach gefehlt. Ziemlich schwer zu erklären aber die nicht-ösis werden mich schon verstehen

 

scheint ein Flopp zu sein
zumindest laut Zuschauerzahlen
knapp 72000

 

Wenn wir jemals mehr als diese 5 Folgen sehen wissen wir obs ein Flop war oder nicht

 

erinnert mich stark an diesen "Flopp"
da wurde stark die Werbetrommel gerührt
war aber auch ein Reinfall
hatten aber auch mehrere Folgen
dreht sich leider alles nur noch um Geld
Quantität vor Qualität
aber bei der Fülle an TV-Angeboten, ist es recht schwer sich mit einer in Österreich gedrehten Serie über Wasser zu halten
außer du machst es wie der Quotenkasperl Lugner
aber das ist dann schon recht tief
ich kann den kaum drei Minuten anschauen und muss schon umschalten
im Prinzip ist er sicher kein schlechter Kerl aber mir persönlich ist sogar das anschauen seiner Folgen zu peinlich

 

mir persönlich fehlt die ausgewogenheit, es werden migranten dargestellt, die nur stehlen und tanzen und nichts anderes können, es wird der einfache oder brave, arbeiter, lehrling, erfolgreiche schüler, student und so weiter nicht thematisiert, genau die, die auch eine scheiss ausgsangsituation gehabt haben und es trotzdem durchgezogen haben. damit meine ich auch, euch alle.

natürlich verstehe ich schon auf was er da hinaus will, aber so geht das nicht.

wir haben in österreich eine aufsteigende migrantenschicht, die mehr will und auch derartige probleme meistern musste um überhaupt da hin zu kommen. (!!ganz wichtig!!) das wird garnicht thematisiert. damit meine ich zumindest einen einzigen postiven migranten zeigen.

das hatte man (vor 30 Jahren) mit den schwarzen in amerika auch gemacht, die können auch nur sport und musik machen alles andere geht ja nicht.

wenn man dann als "waschechter" österreicher, die serie sieht, dann fühlt man sich bestätigt, also vielmehr desintegration durch medien.

ausserdem sollten wir nicht so viel wind darüber machen, denn die serie ist leider viel zu kurz um überhaupt einen eindruck bei der so genannten mehrheitsgesellschaft zu hinterlassen.

kuckt mal türkisch für anfänger, dass ist integration in den medien.

 

türkisch für anfänger ist super. gefällt mir auch.

und du hast vollkommen recht. befürchte auch, dass einiges falsch verstanden wird.

der regisseur hat gemeint, dass er zahlreiche interviews geführt hat, damit er einen eindruck bekommt unnd es thematisieren kann.

nimm mal paar balkanfrauen und interview sie. sie werden nur motzen. keine einzige wird die schönen seiten ihres lebens zeigen. sie werden nur jammern. ich befürchte, dass genau so das drehbuch entstanden ist.

man fragt jugendliche über ihr leben aus und die nehmen die gelegenheit wahr alle klischees aufzuzählen, die ihnen einfallen. und natürlich das mentalitätsbedingte motzen.

wer lobt schon sein leben, wenn der mensch von natur aus so ein jammerlappen ist.

 

...ist das man in Österreich trotz ausreichenden Budgets dermaßen schlechte Produktionen zambringt.

Das muss mir echt mal wer erklären, wie das geht?! Ich verstehe es nicht und ich frage mich schon seit Jahren, wie man mir soviel Geld soviel Mist zambringt, dass ist echt schon eine Kunst am österreichischen Film-Markt. Falls sich das als Film-Markt überhaupt bezeichnen lässt und nicht eher als Monopol, wo man namhafte Filmfirmen an einer Hand abzählen kann und an denen kommt man nicht vorbei.

...im Vergleich jetzt der Balkan.

Die wirklich beste Serie die ich ever gesehen habe (in letzer Zeit) ist "Vratiće se rode" mit Dragan Bjelogrlić, Srdjan Todorović, Nikola Kojo und die üblichen Verdächtigen halt.
http://www.youtube.com/watch?v=9EV200Q8hn8

...kroatischer Film ebenfalls geile Produktionen, BiH ebenfalls. Ja die Balkan Filmkunst. Keine Budgets, trotzdem mit dem wenigen was man hat schafft man wirklich sehenswerte Sachen. Da gibt es noch einen Inhalt, eine narrativen Erzählablauf, tief schwarzer Humor in den dramatischsten Situationen.

Und keiner kann mir sagen, dass die am Balkan mehr Budget haben für Serien-Produktionen.

...was da in Ösi-Land schief läuft, versteht echt keiner.
Das Mitten im Achten war so sauschlecht, dass die das selbst nicht checken wie schlecht das ist, was die da produzieren.

 

naja und was ist mit ein augenblick freiheit. film war ein wahnsinn

der orf hat bei seinen produktionen einfach so viel angst etwas falsch zu machen, dass sie am ende alles falsch machen. ergibt das sinn?

 

...super gelungener schwarzer Humor auch in den dramatischen Situationen.

Allein die Szene mit dem Schwan...herrlich. (Aber bei uns so ne Szene drehen und du hast knorrige vier Pfoten Fanatiker am Hals) - politisch unkürekt gegen Tierrechte. so einen Schmarrn muss man sich dann anhören. Was übrigbleibt ist staubtrocken, knorrig und traurig - dafür aber politisch korrekt, na super.

Vielleicht ist es Angst (wie gesagt ich stelle mir die Frage schon seit Jahren - ok klar gibt auch gute ösi Low-Budget Produktionen, also alles ist nicht schlecht - keine Frage).

Aber diese Serien die produziert werden - da packt einen die pure Verzweiflung schon beim schnellen switchen, wenn man es nicht rechtzeitig anstellt und doch paar Sequezen mitbekommt.

Also nein, also wirklich "Mitten im Achten" es war auch so von der technischen Qualität so furchtbar mies, das Licht, der Ton, die Dialoge, die Karaktere schal und oberflächlich.

Ist es Angst? Angst, Lampenfieber haben Menschen überall. Aber es gibt eine bestimmte Angst bei den Ösi, die lähmt sie einfach, die Angst vor Misserfolgen paralisiert sie dermaßen in dieser "überperfektioniertheit".

Auch ein Beispiel wieso Ösi Fußball so schlecht ist. Bei den Ösi Sport Moderatoren, da will man doch erst gar nicht Fussball spielen. Die Ösis können sich selbst dermaßen zur Sau machen, wie sonst kein Volk, kommt mir vor.

 

Ich sag nur Kottan und Mundl
Ist bestimmt Geschmacksache
aber ich finde die echt super!!!!
recht witzig
man könnte es so definieren: So Saublöd das es schon wieder gut ist
Und der Trautman ist auch nicht schlecht

 

...es gibt schon ein paar Legenden - keine Frage. Mit dem Mundl fange ich persönlich wenig an, aber wie gesagt ist reine Geschmacksache, kein Thema.

...aber es fehlt dieses "gewisse etwas" weißt eine gewisse "Würze". Trautmann ist mir zu depressiv irgendwie. Kottan ist psychodelisch, aber so schräg das es eben wieder irgendwie gut ist.

...mir fehlt grundsätzlich irgendwie ein Humor. Und das was man als "Schmäh" oder eben wienerischen schmäh versteht, ist mir dann auch wieder zu Milieulastig - ich kann nicht über Leute lachen, die sozial schlechter dargestellt werden in Film/Serien.

 

es ist (war) ja auch ein Film (Serie)
sonst würden wir ja von Doku(s) reden
und ja kein Wort gegen meinen lieben Mundl ;-))

und was sagst zum Bockerer?
also gegen den kannst jetzt wirklich nichts sagen
das war doch Genial

 

...ein Monopol - Gott möge seiner Seele gnädig sein, da letztes Jahr von uns geschieden.

Tschuldige Antel ist mindestens 1000 Jahre alt.

...genau das ist es immer in Rückblende was war.

Was ist aber jetzt. Was wird heute noch produziert.

Früher hatten die Menschen noch Geschichten zu erzählen, Nachkriegszeiten, psychologische Verarbeitung.

...sind wir heute alle so ideenlos, schal und oberflächlich geworden, dass das auch so offensichtlich auf Leinwand ist.

...und bei Tschuschenpower, muss ich noch darüber nachdenken was ich davon halten soll. Trotzdem großes Lob an die Kids.

 

ja ein super film! Weisst du, der arash hat 6 Jahre gebraucht um den FIlm endlich finanzieren zu können. Unglaublich oder?

 

sry doppelpost

 

jo, war damals bei der vorführung am yppenplatz dabei

 

Der Personalaufwand für 2008 hat beim ORF über 380 Millionen Euro betragen
Wenn die unzähligen und "achsounparteischen ORF Bonzen" vielleicht ein wenig mehr auf die Beiträge als auf ihre eigenen Taschen schauen würden, dann würde vielleicht auch etwas qualitatives dabei heraus schauen

 

...weil hier alles politisch ist. Auch die Taube auf dem kaputten Dach meines Wohnhauses ist wahrscheinlich politisch.

Und sobald politik und Kunst zamkommen - kann das einfach nicht funktionieren und schon gar nicht gut gehen. Dann versucht jeder seinen "Mann/Frau" reinzupressen, wurscht ob er/sie das größte Vaserl auf Gottes großen Erdball ist.

...wie können low-budgets qualitiativ besser sein, als Serien wo zb. der ORF mit Budget dahinter steht?! Kappiert doch echt kein Schwein. Also zumindest das, was uns an "Serien" im TV präsentiert wird.

...die sollte man alle am Balkan schicken zur Film- und Serien Einschulungen oder in die Film Akademie in Tschechien.

 

in wenigen augenblicken kommt eine biberproduktion online. die antwort auf club 2.

ihr dürft gespannt sein. lowbudget...aber mit scharf :))

 

Hierzulande merkt man, dass Geld absolut keine Rolle spielt - man kann noch so viel Kohle in den Ofen schmeißen - trotzdem - anscheinend geht nichteinmal ein kleiner Funken auf das Publikum über.

Ich persönlich fand "Mitten im Achten" am Anfang solide - "tschuschen:power" habe ich noch nicht gesehen. Die Zuschauerzahlen sprachen/sprechen aber Bände.

Beide Serien haben die Gratwanderung zwischen Realität und Fiktion nicht meistern können - vieles endet in Übertreibung, in klischeehaften Dialogen,...

Ich muss mich radi bezüglich "Vratice se rode" anschließen - eine sehr gute Serie: amüsant, authentisch und voller Leben.

Ali ipak: Jedan je Izet Fazlinovic!

(Doch es gibt nur einen Izet Fazlinovic!)

Wer weiss von welcher Serie ich spreche? - is eh ganz einfach :)

 

...oder?!

...ovo ovako vise ne ce moci! Sve zapisano! ko je pisao pored solje? (so geht das nicht mehr weiter! Alles vollgepinkelt! Wer hat neben der Klomuschel gepinkelt?)
...iza ili sipred solje? (vor oder hinter der Klomuschel?)
...zar je to bitno, dali ispred ili iza solje! (als ob das wichtig ist, ob vor oder hinter der Klomuschel!)

:O))...von genau dem rede ich. Die Dialoge sind einfach genial.

...dok sam pusio bijo sam zrdrav kao dren. Kada sam prestao napale me razne bolescine....

 

:) hehehe
Izet i ekipa su fenomenalni - radi, izgleda da samo nas dvoje poznajemo njihovu genijalnost, za sve ostale evo intro-pjesmica za pocetak :) sve ostalo na youtube-u ;)

Trebali ti deda oraha i meda
Trebali ti tata stalni posao plata
Jeli nova mladost ludost ili radost
Je li čovjek dijete sve do šezdesete

Svuda oko mene muzika i žene
Ne bih baš da sviram ja bih da studiram
Pitanja me muče vučem ih iz kuće
Gomila problema a riješenja nema

Lud, zbunjen, lud, zbunjen, lud, zbunjen, normalan

ŠTA TI BI......

Intro-Song - Lud zbunjen normalan (Verrückt verwirrt normal)

 

...genialno.

...ganz simple - die "unsrischen" Serien machen mich glücklich, da muss ich lachen. Trotz der Katastrophen und Dramatik, ist es fröhlich (wahrscheinlich diese "what the fuck" Mentalität, was hamma schon zu verlieren, was eh schon nicht verloren ist)

...Ösi Produktionen machen mich depressiv beim gucken (wie gesagt nicht alle - gibt ausnahmen) so Gemütsschwer wird das dann alles. Auch der Kottan ist doch Gemütsschwer, wenn wir uns ehrlich sind. Da renn ich mindestens zwei Tage mit ner depression herum bei Ex-Ju serien gibt es mir durch diesen Humor Mut, Hoffnung, Fröhlichkeit.

ICh weiß echt nicht wie ich das anders jetzt beschreiben hätte können.

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