Vorsicht zerbrechlich!

18. Februar 2008

Es ist wie der Versuch ein randvolles Glas über steile Treppen zu balancieren,nicht fallen zu lassen und dabei noch darauf zu achten bloß keinen Tropfen des Inhaltes zu verschütten.

So könnte man wohl metaphorisch die politische,gesellschaftliche aber sicherlich auch menschliche Herausforderung beschreiben die auf die Politiker und vor allem auf die Bevölkerung Serbiens und des Kosovo hinzukommt.Wie man diversen Gazetten,Radiomagazinen und auch den Fernsehnachrichten entnehmen kann,kam es auch in Wien-der Ottakringerstraße-zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Volksgruppen.Die einen verleihen ihrem Unmut über die unerwünschte Veränderung Ausdruck,die anderen ihrer unbändigen Freude.Das hier ist keineswegs der Versuch die Situation politisch zu beleuchten,dafür hat meine Wenigkeit viel zu wenig Wissen darüber,aber eines ist denke ich wichtig und geht in den Diskussionen völlig unter:Die Kosovo/Serbien-Frage ist eine jahrzehntelange,und vor allem eine,die nicht nur an politische und gesellschaftliche Fakten,Ordnungen und so weiter gebunden ist,sondern sicherlich viel mehr an Emotionen,das Nationalbewusstsein und auch die Geschichte beider Gruppen.Auf der einen Seite ist es völlig irrsinnig eine verdiente Freiheit verhindern zu wollen,denn es steht allen Menschen,jedem Volk, zu in Frieden und Freiheit zu leben und auch soweit es möglich ist seine Unabhängigkeit zu leben.Auf der anderen Seite ist es so schwer ein Land,das seit 15 Jahren davon geprägt ist ,sich in die Außenseiter und Bösewichtrolle gedrängt  zu fühlen mit dem Rest der Welt zu versöhnen,und ihm glaubhaft zu machen das dieser Verlust,die womöglich beste Chance für einen Neuanfang wäre.Beide Seiten haben Verluste erlitten,genug Bomben erlebt und brennende Städte gesehen.Vielleicht wäre nun ein guter Zeitpunkt,um damit Schluss zu machen...mit den Ängsten,dem falschen Stolz,den Dingen an denen wir aus Selbstschutz festhalten,die uns aber am Ende zu grunde richten.Was wenn der 17.Februar.2008,der beste Tag war um damit zu beginnen das Misstrauen,das wie eine schleichende Krankheit in das Skelett des Balkans gekrochen ist ,gegenüber einander abzubauen?Vielleicht haben wir ab heute eine neue Zeit vor uns,in welcher der Balkan beginnt sich zu versöhnen,sich zu bewegen und nicht ständig aufs neue zu detonieren.Veränderung ist schmerzhaft und befreiend zugleich.Es ist ohne Frage,eine zerbrechliche Ladung,die man sich damit aufbürdet und ein sehr langer Weg,aber im grunde muss man sich nur dafür entscheiden ihn zu gehen.

Für den Frieden und die Freiheit beider Völker.Aller Völker.

Kommentare

 

das hast du sehr schön geschrieben, aleksandra. auch wenn du und ich uns vielleicht nicht so gut mit dem thema auskenne, bzw. nicht befasst haben, weil es uns nicht unmittelbar betrifft, merkt man, dass es dir ein anliegen ist, beide seiten zu betrachten. dir ist das wohl der menschen wichtig...würde mir wünschen, wenn andere leute auch so denken würden, wie du

 

echt guter beitrag. erinnert mich irgendwie an politiker, wenn man so ne rede hört zum schluss aber nicht weiß worüber der typ geredet hat hehe. ist aber nicht böse gemeint!! nur bissl verwirrend, und ziemlich eindrucksvoll sich soviel zeit zu nehmen um so einen philosophischen text zu schreiben. ich ziehe meinen hut! :)

nur, dass der 17te februar der tag sein soll, an dem alle am balkan frieden haben sollen find ich schlecht. damit kann ich mich einfach nicht abfinden, und die anderen serben erst recht nicht ;) . man kann keine freundschaft mit einer lüge und viel beginnen. wenn uns die kriege etwas lehren, dann das!

-- Open your mind! --

 

* und viel hass

-- Open your mind! --

Das könnte dich auch interessieren

Foto: Zoe Opratko
Zum Abschied gibt es kein Trompeten­...
Foto: Marko Mestrović
Ob Hijabi-Style, koschere Perücken oder...
Foto: Marko Mestrović
Nicht über die Communitys zu sprechen,...

Anmelden & Mitreden

3 + 1 =
Bitte löse die Rechnung