„WER SCHÖN SEIN WILL, MUSS LEIDEN“ - ABER WIESO?

04. Juni 2021

Schon immer wurde von Frauen erwartet, dass sie möglichst „ideal” aussehen. Jede Epoche hatte ihre eigenen Trends und wir befinden uns in einem Zeitalter, in dem es heißt, eine Frau muss schlank oder durch Fitness geformt sein, um wirklich schön zu sein. Die meisten jungen Frauen kennen es: Man öffnet Social Media und egal, wo man hinsieht, sind Frauen, die eine schlanke und/oder trainierte und geformte Figur haben. Wie soll man sich da schön fühlen, wenn das Einzige, was das Internet herzeigen will, dasselbe Stereotyp der „perfekten“ Frau ist? Dieses Bild prägt sich bei uns allen ein und so hört man auch von Freunden, Familie und manchmal auch von Lehrern Kommentare zum eigenen Körper: zu dick, zu dünn, zu flach, zu rundlich.

So greift man zu verschiedenen Mitteln wie Sport oder Diäten, um endlich von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Leider erproben einige junge Menschen auch Strategien, die am Ende zu einem verletzenden Umgang mit sich selbst, wie zum Beispiel Essstörungen, führen können. Laut dem Institut für Suchtprävention sind vor allem junge Frauen meiner Altersgruppe, also zwischen 16 und 17 Jahren, betroffen. Denn mit diesem Alter ist man fast erwachsen und der Körper verändert sich stark. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Wenn man einmal mit Diäten, fraglichen Abnehm-Methoden etc. beginnt, führt dort kein leichter Weg raus. Was außen für einige „ideal“ erscheint, trügt. Der Weg aus dem ungesunden Essverhalten und Ablehnung des eigenen Körpers spielt sich vor allem im Kopf ab. Bulimie, Anorexia und Co. bringen außerdem viele Nebenwirkungen mit sich, einige von ihnen bleiben sogar ein Leben lang. Auch Rückfälle sind keine Seltenheit. Es braucht lange, bis man sich entscheidet, aufzuhören und man schafft es oft nicht allein raus. Aber wie kann man andere junge Frauen davon überzeugen, diese Stereotype loszuwerden und Körper aller Art zu feiern und zu akzeptieren? Es braucht vor allem ein bestärkendes Umfeld, mehr Körper-Diversität in den Medien und eine Veränderung darin, wie wir Körper beurteilen, damit sich junge Frauen wohl in ihrer Haut fühlen. Alle Körper sind schön und „perfekt“ gibt es nicht. Denn wie schön kann Schönheit sein, wenn erwartet wird, dass man für diese leidet?

Alina Rachimova ist 16 Jahre alt und besucht das Döblinger Gymnasium in Wien.

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