Diese Modemarken stehen nicht auf schwarze Models

27. Oktober 2015

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Model
IAN LANGSDON / EPA / picturedesk.com

Eine Kollektion spiegelt die Werte und Ideale einer Modemarke wieder. Manche Laufstege haben eintönig weiße Models, andere hingegen legen mehr Wert auf Diversität.

Die Fashion Week ist zu Ende. Wochenlanges hin und her Rennen von Show zu Show auch. Die Shows lässt man Revue passieren, schaut sich die Instagram Bilder an, die man zuvor hochgeladen hat. Schnell kommt eine ernüchternde Erkenntnis, die Modeszene ist eintönig. Weiße Magermodels beherrschen die Laufstege. Die Casting-Direktoren wollen keine schwarzen Models buchen. Die Laufstege sind der Beweis. Es herrschen zwar Unterschiede zwischen den Designern, aber üblicherweise sind ca. 85 Prozent aller Models einer Show weiß. Um zu erfahren, welches Label wenig Wert auf Vielfalt legt, habe ich mir die Shows nochmals genauer angeschaut. Jede Show hat eine unterschiedliche Anzahl an Looks. Manchmal gibt es 100 und manchmal nur 50, kommt auf den Designer an. Ausgehend von der Anzahl an Looks und der Zahl der "nicht-weißen" Models habe ich eine Prozentzahl erstellt. Diese Prozentzahl gibt an, wie tolerant der Casting Direktor für das Label war. Mit "nicht-weißen“ Models meine ich schwarze, asiatische und indische Models. Wenn ich die asiatische Gruppe einzeln betrachten würde, wären bei einer Show mit 70 Looks zwei oder drei asiatisch. Dasselbe mit schwarzen Models. Daher schaue ich mir alle gemeinsam an. Hierbei habe ich mir die sieben bekanntesten und erfolgreichsten Modemarken ausgesucht. Balmain, Chanel, Louis Vuitton, Givenchy, Gucci, Marc Jacobs und Versace.

Das Ranking

Balmain landet an erster Stelle und ist somit am tolerantesten. Von 59 Looks waren 20 nicht weiß. Davon zwar nur 2 asiatisch, aber immerhin prozentual sind das ca. 34 Prozent andersfarbige Models.  Danach kommt Marc Jacobs. Er hatte in seiner letzten Show 11 schwarze Models und 2 asiatische gebucht. Außerdem Beth Dito, die Sängerin der Band Gossip. Sie ist zwar weiß, aber Plus-size. Mit ihr kommt Marc Jacobs auf eine Kollektion mit ca. 23 Prozent an vielfältigen Models. An dritter Stelle ist Louis Vuitton. Bei ihnen waren 40 von 49 Looks weiß. Somit hatten sie ca. 18 Prozent "nicht-weiße" Models. Danach Givenchy mit 15 Prozent. Dann Versace mit 13 Prozent, Chanel mit 11 Prozent und ganz am Ende Gucci mit 9 Prozent. Gucci hat gerade mal drei asiatische und drei schwarze Models bei 66 Looks verwendet.

Nichts Neues. Weiße Models haben schon immer die Modeindustrie regiert. Allerdings kann man als Konsument ein Statement setzen, indem man gezielt manche Marken vermeidet. Bald ist Ramadan, Chanukka oder Weihnachten und man will sich endlich mal was richtig Feines gönnen. Eine Designertasche, einen Anzug oder einfach irgendetwas Teures. Vor dem Kauf bedenke eines: Deine Kleidung spiegelt auch deine Werte und Ideale wieder.

 

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