Say my name

15. Juli 2016

Namen sind eine komische Sache. Allein wie man heißt, definiert für viele Menschen schon die Person, die den Namen trägt. Allerdings sagt genau diese Definition auch vieles über den Leser aus. Beispiel gefällig? 

Mein Vorname lautet Adam. Es kommt aus dem hebräischen Wort für „Erdling“ und bezeichnet im Tanach den ersten Menschen. Dieser Name wird auch in "Bezug gebracht zum hebräischen Wort adamah für den Erdboden, aus dessen „Staub“ (hebr. afar) der Mensch von Gott gebildet wurde" (c) Wikipedia. Er ist in Österreich vielleicht eher selten, in Osteuropa ziemlich alltäglich. Für manche Menschen hier spielt es aber in der gleichen Liga wie Zhang, Bokamoso oder Charbel.

Dabei ist es so christlich, dass er selbst in der Bibel vorkommt - vastehst, nix Koran oder so, sondern Bibel oida, also dem Fundament unserer christlichen Kultur! Trotzdem schafft ein beträchtlicher Teil der Menschen es nicht, Adam als einen männlichen Vornamen zu erkennen. Woran liegt das?

Ganz generell habe ich das Gefühl, dass ein Teil unserer Gesellschaft mit Namen jenseits von Thomas, Andreas und Michael komplett überfordert ist. Kevin geht vielleicht noch. Weil da hamma ja eine Assoziation mit Macaulay Culkin, der die Hauptrolle in "Kevin allein zu Hause" gespielt hat. Wenn wir schon dabei sind, was ist Macaulay für ein Vorname?!

Aber hey, wir leben im 21. Jahrhundert und das Internet - entgegen der Meinung mancher Kollegen - ist ein Segen für die Menschheit. Man muss nur damit umgehen können.  Dank Google kann man relativ unkompliziert nachschauen, ob ein Name männlich oder weiblich ist. Aber dazu müsste man sich bemühen. Ein minimales Interesse am Gegenüber haben. Das haben viele Menschen nicht. Verstehe ich - und jedes Mal, wenn mir jemand eine Postsendung mit "Frau Adam" schreibt, wird mein Interesse geringer.

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