Madonna: "In Malawi auf neuester Kinder-Shopping-Tour"

31. März 2009


Die Kluft zwischen Arm und Reich ist sehr sehr groß. Auf der einen Seite sind die Armen, die meistens sehr viele Kinder in die Welt setzen. Ihre Armut kommt ihnen in die Quere, ihre Kinder nicht ernähren zu können.

Auf der anderen Seite sind die Reichen, denen es meistens zu unbequem ist selbst Kinder in die Welt zu setzen und schon seit längerer Zeit ein Trend im Umlauf ist, die Kinder der Armen zu adoptieren.

Wer fällt einem gleich ein, wenn es um Adoptionen aus den Dritte-Welt-Ländern geht?

 

Ang....? eeehm Braaa? MMMM aaaa d o n n a?

 

Es sind bestimmt andere auch dabei, die ein dunkelhäutiges Kind aus Afrika oder auch aus dem asiatischen Raum adoptieren. Aber diese daher gebrabbelten Herrschaften sind schon zu Synonymen der Kinder-Shopping-Touren geworden.

 

Bei Madonna ist es wieder so weit. Sie braucht, zitierten sie die Medien, eine kleine malawische Schwester für ihren Sohn David (auch aus Malawi). Kinder werden ausgesucht, wie Hundewelpen. Die Rasse muss passen, die Herkunft muss passen, damit das Geschwisterchen etwas gemeinsames mit David hat. Und was wäre, wenn Madonna ein armes polnisches, bulgarisches, rumänisches Mädchen adoptiert hätte? Würde David eventuell später Fragen stellen, warum er dünkler als seine Schwester ist, wenn schon die ganze Welt um ihn herum das Gegenteil seiner Wurzeln ist?

 

Und so ist Madonna gerade in Malawi, hat die Adoptionspapiere für die kleine dreijährige Mercy eingereicht und wundert sich, dass sie die Kleine nicht gleich mitnehmen kann.

 

Der Richter will bis Freitag dieser Woche eine Entscheidung treffen, ob die kleine Mercy in die Welt der Schönen und Reichen abdüsen darf, oder ob sie doch im armen Malawi beim Onkel und bei der Großmutter bleiben soll.

 

Was ? Das Kind hat noch Verwandte? Eine Oma? Einen Onkel? Ja! Hat sie!

Und der kleine Adoptivsohn David hat auch noch einen in Malawi lebenden Vater. Nur kann dieser anscheinend nicht für ihn sorgen und gab ihn zur Adoption frei.

Jetzt regt er sich auf, dass ihn der kleine David nicht wiedererkennt, als Madonna beim biologischen Vater zu Besuch war und David die ganze Zeit fragte, wer dieser Mann sei.

 

Ich frage mich, was in Madonnas Kopf vorgeht. Weswegen entscheiden sich Stars für bestimme Länder, lassen Unmengen an Geldern in das Land fließen und erhoffen sich auch ein politisches Entgegenkommen der Behörden, wenn sie ihre Wünsche äußern. Madonna soll sehr viel Geld für ihre Kinder-Shopping-Tour fließen lassen und empfindet es als respektlos, sie bis Freitag warten zu lassen. Angeblich sollen die Verwandten der Kleinen etwas gegen die Adoption haben. Aber warum zum Teufel gibt man dann das Kind in ein Waisenhaus?
Man spricht von einem Trend, dass die armen Leute ihre Kinder abschieben, damit sie von den reichen weißen Menschen adoptiert werden können. Kettenreaktion!!! Die Nachfrage bestimmt das Angebot und das Angebot die Nachfrage.

 

Gut! Diese Kinder haben keine Existenzängste mehr, wenn sie bei Madonna leben dürfen. Dafür gibt es andere Nachteile. Wäre es nicht besser mehreren Kindern in Form von Organisationen in ihrer Heimat zu helfen, wo sie ihre Kultur kennenlernen können.

Reicht das wirklich, wenn Madonna ihren Kindern ein afrikanisches Kinderzimmer einrichtet und denen sagt: „Schau, da kommst her!“

Diese Stars wollen die Kinder für sich, für ihr Prestigepushing, womöglich mit der richtigen Hautfarbe, um in Hollywood zu zeigen, dass man einem Kind aus Afrika geholfen hat und es ganz Hollywoodien tagtäglich vorführt?

 

Ob sich die leiblichen Familien bewusst sind, in welcher Welt ihre Kinder ankommen?

Alles Schöne hat auch eine Kehrseite. Der goldene Käfig ist auch nur ein Käfig.

 

Ich würde es befürworten, wenn Menschen selbstlos handeln würden. Sie sollen Kinder adoptieren, wenn diese wirklich alleine auf der Welt sind. Aber solche Aktionen, wo Verwandte ihre Kinder als Ware für die Reichen sehen und sich dadurch Kohle erhoffen...egal wohin das Kind kommt – das geht ja garnicht!

 

Ich wette, dass keine der beteiligten Personen selbstlos ist und sich irgend etwas davon erhofft. (inkl. Richter, Beamte, Oma, Onkel, die Nachbarin, der Nachbarshund)

 

„Save Children …“

 

 

 

 

 

 

Kommentare

 

...aber echt.

Als Kind hat man keine Wahl, man wird einfach "bestimmt" von Erwachsenen. Und kann sich einfach nicht wehren und man hat auch keinen "freien Willen".

...wenn man schon, was gutes tun will, dann kann man genauso gut Projekte vor Ort fördern und finanzieren. Braucht sie deshalb nicht gleich als "Haustierchen" adoptieren, um sich der Welt vorzuführen und zu zeigen wie "weltoffen" man doch nicht ist. SOS-Kinderdörfer ist ein bewährtes Modell.

Schrecklich dieser Adoptionswahnsinn der Prominenten, purer Ego-Trip.

 

ein kind "hollywood-gerecht" zu versorgen kostet wahrscheinlich soviel wie in malawi hundert kinderdörfer zu errichten.

 

hab ja nichts dagegen wenn, eine miss superreich, ein armes waisenkind adoptiert und ihm somit ein schönes leben ermöglicht, das es sonst nicht nur annächernd kennen könnte. was mich stört ist, dass madonna sich, wie blöd es auch klingt, ein kind aussucht, welches lebende verwandte hat, die es nicht hergeben möchten.
ich berfürchte aber, dass sie das mädchen mit ein bisschen mehr schmiergeld, auch mitnehmen wird. menschen wie madonna, bekommen immer was sie wollen, für ihr ego ist ihnen kein preis zu hoch.

Das könnte dich auch interessieren

.
Sie kochen, kosten und kreieren: Amina...
.
„Bis ich 13 Jahre alt war, dachte ich,...

Anmelden & Mitreden

1 + 2 =
Bitte löse die Rechnung