Die neue Armut

11. Februar 2009

Die Kluft  zwischen Mittelschicht und den oberen 10 000 schwindet

die Armut greift um sich. Es hat noch nie so viele Privatkonkurse gegeben.

Lebensmittel, Wohnungen und viele andere alltägliche Dinge werden immer teurer

Der alleinstehende Durchschnittsverdiener packt es fast nicht mehr

Gehälter zum Teil gleich wie in den 80er Jahren.

Man überlegt schon mehrmals ob man sich den Sommerurlaub im Ausland noch leisten kann. Geschweige den ein neues Auto oder sonstiges.

Wie ist es bei euch? Spührt ihr gewisse Einschnitte in eurem Leben oder in eurem unmittelbaren Umfeld?

 

 

Kommentare

 

naja ich kann nur von mir sprechen.ich hab keine kinder und kann mir ziemlich gut das geld einteilen.
wenn eine ganze familie betroffen ist, ist es schwieriger. ´man weiß nie, was auf einen zukommt.
etwa nachzahlung für strom 500 euro, wie bei mir im letzten jahr.
während dem studium bin ich mit einem geringfügigen job nich ausgekommen und hab mir einen weiteren gesucht. da man sich flexible arbeitszeiten suchen muss.
für jedes jahr kam eine rückzahlung an das finanzamt. und da ärgert man sich schon und hat das gefühl, dass einem für mehr arbeiten eher geld aus der tasche gezogen wird, als man belohnt wird, dass man überhaupt arbeiten will.

da ich weiß, wie es verwandten bekannten geht, die sich sachen auf raten gekauft haben und kredite aufnehmen, bin ich davon abgeneigt. ich kauf mir nur, was ich mir leisten kann. wenn ich etwas will, spare ich. muss ja nicht alles gleich sein.
man bildet sich ein, dass eine 20 euro rate nicht viel ist. aber wenn sich paar sachen ansammeln, 20 für 20 euro anstapelt, ist es am ende sehr viel.
und das kleingedruckte liest keiner. es wird mit angeboten geschmissen, dass die verzinsung wegfällt, dabei ist diese in den bearbeitungsgeführen versteckt. hab so einen job gemacht. weiß von den tricks der kreditanbieter.

am anfang des studiums hab ich mich selbst getestet und wirklich auf sparflamme geschalten. abgesehen von miete und strom, hab ichs geschafft mit 70 euro in diesem testmonat auszukommen. wie sich da leben läßt, sag ich lieber nicht. war ziemlich unangenehm.

ich spüre zwar, dass alles mehr kostet. aber verschwenderisch war ich eh nie...und merke nicht, dass ich irgendwo zu kurz komme.

 

das die meisten Menschen über ihre Verhältnisse leben!

wir alle in Österreich hier haben genug und alle Möglichkeiten, die Kunst liegt darin wie man es macht!

 

wie ivana schon gesaft hat.

nur ich alleine muss mit meinem geld auskommen und von daher spüre ich nicht viel von den teuerungen. ich komme ganz gut klar und kann mich noch immer zur mittelschicht zählen.

 

Habe vor 2 Jahren mal beim Cosmon während des Weihnachtsgeschäfts gearbeitet. Die Filiale war am Keplerplatz und meine Abteilung waren Elektro-Waren, vor allem Flat-Tvs. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wieviele leute sich da sogar mehrere(!!!) Fernseher ohne große Überlegungen auf Pump kaufen. Einmal sagte ich zu einem serbischen Roma, der den selber Fernseher dem Nachbarn und seinem Bruder kaufen wollte (also 3 Flachbildschirmfernseher auf einmal!!), dass er das gerade auf Pump erworbene irgendwann mal zurückzahlen müsse und dabei die Bank und Cosmos daran verdienen würden. Er hat es nicht wirklich ernst genommen, hat einfach nur kurz gelacht und behauptet, er geht in paar Monaten wieder arbeiten, dort wird er mehr als genug verlieren.
Kunden solchen Kalibers waren keineswegs nur Ausländer, genug Schwabos konnten der Versuchung des Ratenkaufs nicht widerstehen und kauften über ihre Verhältnisse. Also ist es kein ethnisches Problem in erster Linie, sondern ein soziales. Man versucht seinen sozialen Status mit künstlichen Hilfen upzugraden. Das öffnet der Verschuldung Tür und Tor.
Ich bin zum Glück von der Schuldenfalle verschont geblieben, genug Freunde erzählen mir, dass sie seit Jahren im Minus bei der Bank sind, was für mich ein absoluter "No-Go" ist. Man muss sich das vorstellen, Wir geben der Bank um die 10% mehr wenn man uns Geld von ihr auf diese Weise ausborgen.
Also leute, leistet euch nur Dinge oder Diensleistungen, die ihr gleich bedenkenlos bezahlen könnt. Alles andere ist der Anfang vom Ende.

 

einen kredit aufgenommen. die zahnärzte auf der klinik sind gekommen und gegangen wie am fließband. die kinder haben jahrelang gespürt, dass da kein respekt ihnen gegenüber rüberkommt.

zum thema: nach 10 jahren sollte der kredit für die beiden zahnspangen schön langsam abgezahlt sein - das hat sich mein freund gedacht. die realität: die schulden werden durch die überziehungszinsen immer mehr und die mahnungen und der streit mit der frau auch. er ist am sand, hat angst, seinen job zu verlieren - den rest könnt ihr euch vorstellen

beim billa verdient man weniger als 900 euro netto an der kassa. eine 38 qm meter große wohnung, nicht hergerichtet in ottakring kostet derzeit ca. 500 euro miete. dann noch gas und strom, essen, telefon, internet, fitness, essen, haushaltsversicherung, auto oder bim-fahrten, seife und rasierzeug, gewand, schuhe, friseur, kontoführungsgebühren, freund bei einladung etwas mitbringen,....

 

wie du das jetzt alles angeführt hast, ist dieses fette minus unterm strich in meinem kopf gewesen. nächster gedanke waren viele männer und frauen aus dem bekanntenkreis, die noch bei den eltern leben. in so einer krise ist es garnicht so schlecht etwas zusammenzurücken und sich die kosten zu teilen.
familien-wg erscheint jetzt garnicht so schlecht. viele dieeser leute arbeiten und geben einen teil vom lohn an ihre eltern. die eltern werden entlastet, und sie müssen keine eigene wohnung bezahlen.
nur muss jeder für sich entscheiden, ob er alleine wohnen will, ob die eltern das wollen und ob man im erwachsenenalter packt noch bei den eltern zu leben, bis sich die situation stabilisert.

vielleicht werden diese leute seltsam angeschaut, die noch bei den eltern leben. aber finanziell ist es für sie sicher eine erleichterung.
vor allem bei den türken ist es so, dass viele leute in einer wohnung zusammenleben.
kann sein, dass noch härtere zeiten kommen, wo man back to the family gehen muss.
so wie früher am dorf, wo man das elternhaus als mann nicht verlässt und die frau erst bei heirat auszieht.
wer weiß!!!

 

...nicht das ich meine allerliebste Mama nicht lieben würde - aber wir lieben und verstehen uns besser auf räumliche Distanz und mit ihr zamwohnen, oh lieber Gott Nein. Oder nur in einem 400 m² Haus mit getrennten Stockwerken und separaten Eingang.

...weil der BRAINWASH und dieser elterliche Terror würde schon anfangen mit "wo gehst du hin" "mit wem gehst du hin" "wann kommst du wieder" "wo warst du so lange" "bist du wieder in der früh heimgekommen" "wann bist du heimgekommen" "mit wem bist du heimgekommen" "hast du was getrunken" "hast du was gegegessen" "wieso ziehst du dich so an" "warum ziehst du das an" "wieso hast du wieder kein Geld" "was machst du nur mit deinem Geld".

Abgesehen davon opfert man auch sein freies Sexual-Leben.

Meine Mutter hat irgendwann mal sicher einen KGB-Verhörkurs gemacht, da bin ich mir absolut sicher, bei den Verhörtechniken die sie so drauf hat - hat die das beim Tito persönlich gelernt.

Alle halben Stunden die Frage "hast du Hunger, willst was essen" ca. 1000x am Tag.

Mit den Eltern ist das eine richtige Gratwandwerung, man darf ihnen nicht zu viel Macht über das eigene Leben geben, weil sonst lebt man irgendwann das Leben nach den Vorstellung der Eltern und nicht sein eigenes.

Jeder Entscheidung muss durch den familiären Clan geprüft und verifiziert werden. Jeder entscheidet über deine Entscheidungen, aber nur nicht du selbst.

Das ist blanker HOROR, das ist ALBTRAUM, das ist TRAUMA, das ist HÖLLLE. Nein da kriege ich die ultimative Krise, grüne Pusteln und Panikattacken - allein die Vorstellung in die Abhängigkeit des Familien Clans zu geraten. Hat schliesslich Jahre gebraucht um mich davon zu befreien und das waren harte, schwere Kämpfe um ein selbstbestimmtes Leben.

Es gibt nichts schlimmeres als an der Nabelschnur der Eltern ewig zu hängen. Scheiss aufs Geld, was ich mir da erspare, wenn ich dadurch die Selbstbestimmung über mein Leben verliere und mir die Ketten der elterlichen Versklavung umhänge. Da hunger ich lieber udn schweige darüber, bevor ich mir das antue. Irgendwelche Freunde finden sich immer, die einem durch miese Zeiten helfen.

Außerdem lernt man nie auf eigenen Füßen zu stehen, wenn man ewig an der Nabelschnur der Eltern hängt. Die werden schließlich auch nicht ewig leben und was dann.

Balkano Eltern können so verdammt mühsam sein in dieser ewig dominanten Elternrolle. Die suchen die Vorhänge deiner Wohnung aus, sie kaufen dir Möbeln nach ihren und nicht nach deinem Geschmack, sie meckern über deine Kochgeschmack und man muss ewig lange rechtfertigen wieso man keine Sarma zum Frühstück mag und nicht jeden Tag Fleisch essen kann.

Und das alles tut man sich an wegen was, wegen Geld ...scheiss auf die Kohle. Da habe ich lieber weniger und dafür aber ein selbstbestimmtes freies Leben.

 

männer sind da anders. die, die ich kenne, wollen garnicht mehr ausziehn. wollen sich nicht die vorhänge aussuchen. lassen die mama putzen, kochen. bringen mädchen mit nachhause, kommen wann sie wollen, gehen wann sie wollen. und wollen dennoch nicht ausziehen. :))

 

...ja diese Spezies kenne ich auch - aus nahem familiären Umkreis - "Balkano Männer" obwohl gibt auch Ösis, aber weniger, da Ösi-Kinder recht früh selbstständig leben und lernen ihr leben auf die Reihe zu kriegen.

...was willst mit so einem Mann anfangen. Das sind Männer die nie erwachsen werden, die ewig unfähig sind ihr leben selbst auf die Reihe zu kriegen. Das sind Maden, Soziopathen, Müttersöhnchen.

Da hast keinen Mann an deiner Seite sondern ein Kleinkind, dass du bist ans Lebensende versorgen musst, den Arsch auswischen kannst, das essen vor die Nase stellen musst, wahrscheinlich auch noch das essen klein schneiden , vorkauen und füttern. Die Kleidung auch noch zurechtlegen, dass sie es schaffen sich anzuziehen - falls sie das alleine überhaupt zambringen und man sie nicht auch noch anziehen muss.

...mir tun die zukünftigen Frauen dieser Männer jetzt schon sehr leid und ich empfinde großes Mitleid für die Sklaverei in die sie sich begeben.

Und so unfähig wie sie sind, fordern sie auch noch Respekt. Entschuldige wie kann ich einen unfähigen Menschen auch noch respektieren?

 

ich verstehe haargenau wovon du sprichst. während ich dein posting gelesen habe, habe ich sämtliche situationen wieder durchlebt. und ich hab auch schon wieder genug davon!

nein, gegen nichts auf der welt würde ich meinen persönlichen Freiraum eintauschen.

 

mühsam zu sein?

ich glaube, das haben bei einigermaßen eigenständigen sprößlingen alle eltern so an sich.

zu den eltern zurück ist ja auch in manch anderer hinsicht ein zurück, zb in der eigenen entwicklung.
ivanas vorschlag ist einer zu lösung. er nimmt den einzelnen im zusammenhang mit seiner familie in die verantwortung. persönlich stelle ich mir es schlimm vor, wieder zurückzugehen, trotzdem meine eltern eigentlich ganz ok sind und ich sie liebe)
was mir abgeht ist der gedanke an die politische und soziale verantwortung. wie schnell kann man menschen unter druck setzen wenn man ihnen sagt: geht doch zu euren familien zurück und wenn das nicht möglich ist oder ihr so eigenwillig seid, das nicht zu wollen, dann seid ihr selber schuld. es kann nicht immer nach eurem willen gehen. - ist das wirklich erstrebenswert, solche zustände dann als krisenlösung präsentiert zu bekommen?

 

ok ich wills mal aus persönlicher sicht ausdrücken. vielleicht geht es euch auch so...
oder nur mir..bzw. in seltenen fällen.
boa wie fang ich an. also es geht ums geld. ich weiß, wenn ich geld brauche und nicht mehr auskommen würde, dann hätte ich jeder zeit eine stütze bei meiner mutter. bei ihr ist es genau so. wenn sie geld braucht, kann sie es von mir haben.
also muss man nicht zusammenziehen, aber zumindest finanziell einander helfen. ich habs nicht anders gelernt. meine mutter ist alleinerziehend. und wir haben uns in schweren zeiten zusammengerauft und uns gegenseitig geld gegeben, damit der kontostand nicht ins minus geht. und das wird nicht zurückgezahlt in dem sinn...du schuldest mir so und so viel, sondern eben, wenn man es wieder braucht. wenn ich für sie einkaufe, zahle ich und gebe nicht die rechnung her und verlange, dass ich für ihre einkäufe entschädigt werde.

für mich war es immer so ein seltsames gefühl, wenn ich gehört hab, "hab mir von meinen eltern geld geliehen, oder hab den eltern geld geliehen, warte bis sie es mir zurückzahlen". wenn ich meiner mutter geld gebe, dann ist es geschenkt. egal wieviel sie braucht. durch diese unterstützung haben wir es geschafft immer mehr zu sparen...

kann mich an eine situation erinnern, wo die mutter eines freundes ihm schuhe gekauft hat. er freute sich, sagte danke. dann kam der satz:"das geld kannst du mir dann nächsten monat geben". da ich sachen von meiner mutter oder schwester als geschenke ansehe, und sie meine ebenso, gab es bei uns nie den satz: "gibs zurück, wenn du kannst".
und diese abspaltung von kind zum erwachsensein habe ich bei vielen leuten gehört. auf einmal sind die eltern einem nichts mehr schuldig...und den eltern ist man dann auch nichts mehr schuldig.
auch wenn ich später kinder hab und eigene familie. ich werd meiner schwester und meiner mutter immer geld geben, wenn sie es brauchen. und sie brauchen es mir nicht zurückzahlen. das selbe würden sie für mich tun. diese sicherheit zu haben ist schön.
in der ehe ist es das gleiche. was meins ist, ist auch seins und umgekehrt.

ist das die falsche einstellung, verdientes geld nicht nur als sein eigentum zu betrachten, sondern auch als von den familienmitgliedern, wie mutter, vater, schwester, ehemann? ich teile gern mit menschen, die mich mein ganzes leben lang ernährt haben und mit mir das leben verbringen.

wie ist das bei euch? ist in einem gewissen alter geld von den eltern oder geschwistern geliehen? ändert sich der bezug zu der familie?

Das könnte dich auch interessieren

.
Sie kochen, kosten und kreieren: Amina...
.
„Bis ich 13 Jahre alt war, dachte ich,...

Anmelden & Mitreden

4 + 0 =
Bitte löse die Rechnung