Ich will zurück.

Die Armee zog durch die Straßen. So beginnen viele Geschichten syrischer Flüchtlinge.

VOM FUSSBALLPLATZ IN DEN HÄFN

Nicht einmal annähernd kann ich mir vorstellen, was ich da hörte. Sie spielten Fußball als man plötzlich einen lauten Schuss hörte. Leider war es kein Tor. Es war die schlimme Art von Schuss. Ein Schuss eines Maschinengewehres. Sein Freund wurde genau in den Hinterkopf geschossen. Für alle war es ein Schock, alle waren voller Wut und Trauer. Daraufhin der Soldat „Tut mir leid, hab mich verschossen“. Doch alle wussten genau dass es nicht so war und dass er es mit voller Absicht war.

Yusuf* ist ein Syrier der 17 Jahre alt ist und ca. 1.80m groß mit schwarzen Haaren. Ihm wurde vorgeworfen das er etwas gegen Assad vornehmen wollte. Im Gefängnis verprügelt zu werden, war der nächste Schritt. Er hat Glück, dass sein Onkel Polizeichef war und ihn rausgeholt hat. Yusufs Cousin holte ihn schließlich nach Deutschland. Deutschland. Für die Einwohner alltäglich, für ihn ein wahrgewordener Traum. Sein Cousin nahm ihn mit nach Bosnien-Herzegowina. Um einen Teil der bosnischen Kultur näher kennen zu lernen. Meine Heimat. Dort lernte ich ihn kennen. Im Café einer schönen Multikulti Kleinstadt war fasziniert von Bosnien und meinte dass er immer kommen würde wenn er könnte. Es war interessant und gruselig. Muss der Horror gewesen sein. Schlimmer als Filme es darstellen. Die pure Realität.

WENN 3 SICH STREITEN, FREUT SICH KEINER

Er gehörte zur Gruppe, die sich gegen Assad aussprachen. Aber nicht zum IS. Er wollte ein Leben in Frieden. Friede, Freude, Eierkuchen spielte es nicht. Als die Soldaten ihn die Stadt kamen, war nichts mehr wie früher. Angst herrschte auf den Straßen.

WUNSCHZIEL: DEUTSCHLAND?

In Deutschland war er sicher, doch dort will er nicht bleiben. Er will zurück. Es ist seine Heimat, wo er schon von Geburt an lebt, wo er seine ersten Schritte machte. Alles was ihn ausmachte war dort. Zurückkehren ist jedoch nicht drin. Es war nicht nur seine Entscheidung. Sein Vater verbot es ihm zurückzukehren. Es tobt der Bürgerkrieg. Und der ist noch lange nicht vorbei. Er hatte einen heftigen Konflikt mit einem Vater, jedoch beschloss er in Deutschland (Köln) zu bleiben.

SOLLENS DO VERRECKN!

In Deutschland werden Flüchtlinge nicht immer willkommen geheißen. Das könnte auch ein Grund sei, warum er nicht in Deutschland bleiben will. Es ist nicht sein Wunsch dort zu bleiben. Rechte Spinner wollen sie loswerden. Sie sollen verrecken, heißt es. Mich wundert es nicht, dass er nicht mit solchen Menschen leben will. Das wird ihm aber nicht erspart bleiben.

WO SOLL ICH HIN? WO KANN ICH BLEIBEN?

Berechtigte Frage, die er sich stellt. In Deutschland will er nicht bleiben und in Syrien ist es zu gefährlich. In Bosnien war er nur Tourist. Seine Reise ist noch lange nicht zu Ende. 

 

von Danijel und Markus

Danijel,  15 Jahre alt, Schulen des Bfi Margaretenstraße

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