Peer Mediation - an allen Schulen notwendig!

Was machen Peers?

Ich bin seit diesem Jahr aktive Peer Mediatorin an meiner AHS. Peers sind, meist in der neunten oder zehnten Schulstufe, ausgebildete Schüler. Wir sind jüngeren Schülern behilflich, sich in der neuen Schule zurechtzufinden und betreuen sie. Aber unsere Hauptaufgabe besteht darin, ihnen zu helfen, wenn sie Streit mit einem anderen Mitschüler oder persönliche Probleme haben. In diesen Fällen führen wir ein Mediationsgespräch, dessen Aufbau wir im Laufe der einjährigen Ausbildung erlernen. Dabei führen je zwei Peers die Streitparteien zu einer Lösung, die für beide vorstellbar ist, wobei wir darauf achten, dass wir allparteilich bleiben und uns  auf keine Seite stellen.

Wieso wird man überhaupt Peer?

Ich persönlich hatte anfangs hauptsächlich das Bedürfnis, den Jüngeren die Zeit in der Schule etwas leichter zu machen, indem ich sie als Peer betreue und eben ihren Streit schlichte. Doch auch mir hat die Ausbildung viel gebracht: Ich lerne meine eigenes Verhalten in Streitsituationen kennen und lerne, mich in andere hineinzuversetzen. Außerdem sind alle Peers in unserer Schule ein tolles Team, das sich bei allen Fällen unterstützt. Insofern hilft die Ausbildung auch, sich persönlich weiterzuentwickeln.

Wozu brauchen das die Kinder?

Da gibt es vielerlei Gründe: Einerseits damit sie nicht alleine sind. In einer neuen Schule, mit meist ganz neuen Leuten und Klassenkameraden ist es schwer, sich einzugewöhnen.

Aber eine unserer Hauptaufgaben liegt auch darin, die Klassengemeinschaft der Kinder zu stärken und dadurch Mobbing vorzubeugen und zu bekämpfen. Oftmals wird Mobbing erst dann entdeckt, wenn es bereits zu spät ist, sprich wenn der Gemobbte die Schule verlässt, oder es zum Schlimmsten kommt und er andere oder sogar sich selbst verletzt.

Peers sind wichtig!

Wenn ich höre, dass Kinder und Jugendliche in Österreich teilweise Selbstmord begehen, weil sie mit dem Mobbing nicht mehr klarkommen, bekomme ich Gänsehaut. Dann frage ich mich immer, wieso noch immer nicht an allen Schulen Peers tätig sind. Es ist einer der effektivsten Wege, solchen Tragödien vorzubeugen, da die Schüler zu uns viel schneller Vertrauen aufbauen können, da wir ebenfalls Schüler und keine Lehrer oder sonstige Autoritätspersonen sind. Also ist es die Investition auf alle Fälle Wert.

Ich möchte jedem, der Jüngeren helfen will, empfehlen, sich für die Peer Mediation anzumelden, wenn ihr diese Möglichkeit an eurer Schule habt. Und für die Zukunft hoffe ich, dass es dieses Angebot an allen Schulen gibt, denn wir Peers leisten doch einen großen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander unter den Schülern.

Maria Poljak ist 16 Jahre alt und besucht in Wien das BG/BRG Ettenreichgasse.

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