Demo: "Siamo tutti antifascisti!"

29. Januar 2016

demo1.jpg

demo akademiker ball 2016
Foto: Doina Boev

Heute Abend findet wieder die jährliche Demonstration gegen den Akademikerball statt. Etwa 3000 Menschen ziehen vom Schottentor in die Wiener Innenstadt, um gegen die rechten Burschenschafter in der Hofburg zu protestieren. Die Mengen wachsen mit jeder Station.

17:30 Uhr am Schottentor. Langsam sammeln sich Menschenmassen an, die Polizisten sind einsatzbereit. Man hört sich die Reden der Organisatoren an, die mit ihren Worten versuchen, die Stimmung anzufeuern. Um kurz nach 18 Uhr startet der Demonstrationszug in die Innenstadt. Immer wieder hört man Aufrufe wie „Flüchtlinge bleiben, Burschis vertreiben“, „siamo tutti antifascisti“ oder „say it loud, say it clear, refugees are welcome here“. Die Demonstranten verhalten sich ruhig. Mit einer Flasche Bier in der Hand und einer Zigarette im Mund spazierten sie Richtung Hofburg in Musikbegleitung von „Alerta, Alerta Antifascista“.

Der Akademikerball schadet unserem Image

Unterwegs kommen wir ins Gespräch mit zwei Mädels, die uns von ihren Beweggründen, bei der Demonstration mitzumachen, erzählen. „Ich finde es unglaublich, dass es diese Rechtsgruppierungen immer noch gibt, die in der Hofburg feiern dürfen. Dagegen muss man auftreten“, sagt Iris.

Ihre Freundin Marlene unterstützt diese Ansicht. „Die Rechten werden immer stärker. Demonstrationen müssen weitergeführt werden, damit wir Menschen weiterhin ein Zeichen setzen können. Wir dürfen dieses Gedankengut nicht gesellschaftsfähig machen“.

Iris hat das letzte Studienjahr in Paris verbracht und musste feststellen, dass Österreich international für falsche Toleranz bekannt ist. „Die Nazis dürfen bei uns feiern. Diese Tatsache schadet unserem Image“, so Iris.

Friedliche Mittel statt Gewalt

Mittlerweile ist der Demonstrationszug in der Wiener Innenstadt angekommen. Viele Schaulustige in den Restaurants beobachten die Demonstration mit ihren Handys. Andere wiederum reagieren mit Gleichgültigkeit und genießen lieber ihr Schnitzel oder ihren Tafelspitz. Die alljährliche Demo gegen den Akademikerball scheint für sie zu einer Routine geworden zu sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Demonstration im Vergleich zu den letzten Jahren eher ruhig verlief. Bis auf ein paar Kleinigkeiten gab es keine Zwischenfälle. Die Demo endete mit einer Sitzblockade vor dem Museumsquartier, die sich aber relativ schnell wieder auflöste. 

Blogkategorie: 

Das könnte dich auch interessieren

.
Sie kochen, kosten und kreieren: Amina...
.
„Bis ich 13 Jahre alt war, dachte ich,...

Anmelden & Mitreden

2 + 18 =
Bitte löse die Rechnung