Ein Jahr nach der Flutkatastrophe am Balkan

22. Mai 2015

Darko Markovic
Darko Markovic
Zerstörte Städte, verlorene Existenzen, so sah das Heimatland von Darko Markovic aus, als er mit Samariterbund in Wien im Mai 2014 eine beispiellose Hilfsaktion für die Flutopfer in Bosnien-Herzegowina über Facebook organisierte. Was hat sich bis heute getan?

Wie sieht der Alltag der von den Fluten betroffenen Menschen heute aus?

Es hat sich nicht viel verändert. Manche Leute haben wieder ein normales Leben. Viele müssen ihre Häuser renovieren und haben noch überhaupt keine Hilfe erhalten. Da müsste der Staat helfen, was er aber nicht tut.

Wie könnte diese Hilfe aussehen?

Jeder Hausbesitzer sollte einen Gutschein zur Renovierung des Hauseigentums bekommen. Das Problem ist die Korruption in Bosnien und Herzegowina, deswegen haben viele Bedürftige noch gar nichts von der humanitären Hilfe gesehen.  

Man hat gesehen, dass private Hilfsaktionen deswegen umso wichtiger sind. Wie viel hat deine Hilfsaktion an Geldern bzw. Mitteln aufgestellt?

Allein über unsere Hilfsaktion haben wir 60.000 Euro eingesammelt. Wir haben Küchenschränke, Elektroherde und Waschmaschinen für die Menschen gekauft und haben sie zusammen mit anderen Hilfsmitteln in 71 Lkw's nach Bosnien gefahren. 

Wie kamst du auf die Idee, eine Hilfsaktion für dein ehemaliges Heimatland zu organisieren?

Diese Hilfsaktion entstand spontan und hat drei Monate lang gedauert. 

Wie viele Spender/freiwillige Mitarbeiter haben mitgeholfen?

In Wien waren es um 7500 Menschen, die mitgewirkt, gespendet, geholfen haben. Und in Bosnien nochmal ca. 20.000 Menschen beziehungsweise 10.000 Haushalte. 

Woher kommen die freiwilligen Helfer?

Das ist das schöne an der Geschichte, es ist international. Leute von überall auf der Welt haben geholfen, auch überall vom Balkan. Die Wiener haben uns sehr mit ihrer Solidarität und Menschlichkeit enorm geholfen.

Gibt es die Möglichkeit weiter zu helfen? 

Man kann immer helfen. Wir sind gerade dabei komplette Schulpakete für sozial bedürftige Erstklässler mit unserem Verein „Futurebag – Eine Schultasche für die Zukunft (www.futurebag.org – fb.com/futurebag) zu organisieren. Wir machen auch eine Buchaktion namens "Buch Meter", zehn Toptitel der Weltliteratur auf einen Meter! 

 

 

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