#Fernweh - Joseph Cornell im KHM

17. Dezember 2015

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joseph cornell, kultur, khm
Tilly Losch - Collection of Robert Lehrman, courtesy of Aimee and Robert Lehrman Photo The Robert Lehrman Art Trust, courtesy of Aimee and Robert Lehrman. Photography: Quicksilver Photographers, LLC © The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation

Ob eine neue Generation in Europa genauso angetan vom amerikanischen Künstler Joseph Cornell ist, wie er zu Lebzeiten von unserem Kontinent? Das Kunsthistorische Museum hat mit seiner aktuellen Ausstellung zumindest alles dafür getan.

 

Die Londoner Royal Academy of Arts und das Kunsthistorische Museum Wien haben zusammen die Ausstellung „Fernweh“ mit Werken von Joseph Cornell (1903-1972) auf die Beine gestellt. Seit Oktober zeigt das Kunsthistorische Museum mehr als 80 Werke Cornells, der wegweisend für die Kunst des 20. Jahrhunderts war.

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Joseph Cornell Photograph by Hans Namuth Courtesy Center for Creative Photography, University of Arizona © 1991 Hans Namuth Estate

Warum eigentlich Fernweh?

Joseph Cornell hat sein Heimatland, die USA, nie verlassen und sich aus New York selten hinausgewagt, dennoch reiste der Künstler pausenlos - in seinen Gedanken. Die entstehenden Fantasien, Träume und Sehnsüchte verarbeitete er in seinen bekanntesten Werken, den sogenannten „shadow boxes“. Aus Fundstücken, Zeitungsausschnitten und Objekten schuf er kunstvolle Wunderkammern, die so ungewöhnlich sind, wie er selbst es war. Doch auch Cornells Collagen und Filme werden gezeigt. Damit findet in Österreich zum allerersten Mal eine Gesamtschau von Cornells Werken statt, zugleich die erste große seiner Person gewidmete Ausstellung in Europa seit mehr als 30 Jahren. Warum das? Weil Cornells Werke extrem zerbrechlich sind und es eine regelrechte Odyssee war, sie von Amerika zu uns nach Wien zu bringen.

#wanderlust #vintage #indie

Was heute auf Instagram IN ist, danach sehnte sich Cornell schon vor Jahrzehnten. Er war ein allemal unkonventioneller Künstler und hat sich all sein Wissen über Kunst selbst angeeignet. Keine Schule, keine Meister. Er suchte nach dem Schönen, fand seine Inspiration im Alltag und setzte Dinge, die ihn faszinierten, auf seine Art neu zusammen.

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Untitled (The Life of Ludwig II of Bavaria) - Philadelphia Museum of Art. Gift of The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation, 1996 Photo Philadelphia Museum of Art (Foto: The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation)

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Untitled (The Life of Ludwig II of Bavaria) - Philadelphia Museum of Art. Gift of The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation, 1996 Photo Philadelphia Museum of Art © The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation

Nach einer Google-Suche von Joseph Cornell hat man regelrecht Lust dazu, einen Flohmarkt oder Omas Dachboden aufzusuchen, um sich auf die Suche nach wunderschönen, alten, fragilen Dingen zu begeben und ihre Schönheit stundenlang zu bestaunen und die dahinter verbogenen Geschichten zu erahnen. Oder man geht einfach ins KHM, taucht in Joseph Cornells Geist ein und lässt sich verzaubern. Ihr habt noch bis zum 10. Jänner Zeit!

Was? Joseph Cornell: Fernweh

Wo? Kunsthistorisches Museum, Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Wann? 20. Oktober 201 bis 10. Jänner 2016

Tickets? € 14,-/11,-*, Jahreskarte € 34,-

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