"I werd narrisch!"

04. Juli 2016

Mit seinem Jubelrausch hat sich der isländische Kommentator Gudmundur Benediktson zur Kultfigur gemacht. Aber auch andere Fußball-Kommentatoren haben sich zu Legenden geschrieen. Hier eine Auswahl der besten Fußball-Kommentatoren-Ausraster.

Die letzte Fußball-EM-Woche hat begonnen. Das isländische Wunder ist leider ausgeblieben. Gegen Frankreich wurden die tapferen Wikinger aus der nordischen Insel mit einer deutlichen 5:2 Niederlage ausgebremst. Bis zum Viertelfinale hat sich vor allem der isländische Fußball-Kommentator Gudmundur Benediktson einen Namen im internatlionalen Fußball gemacht. Mit seinen leidenschaftlichen „Torgasmen“ amüsierte der ehemalige Fußballspieler das Netz.

Wer sich ein Fußballspiel im Fernsehen anschaut, der weiß, dass der Kommentator dazugehört wie die Milch zu den Kornflakes. Hier eine Auswahl der besten Fußball-Kommentatoren-Ausraster.

„I werd narrisch“

Fangen wir mit einer österreichischen Legende an. 70 Prozent des österreichischen Nationalstolzes entstammt aus dem argentinischen Cordoba. Bei der WM 1978 treffen die Österreicher auf die Nachbarn aus Deutschland. Als Hans Krankl den 3:2 Siegestreffer erzielt, wird Kommentator Edi Finger über Nacht zum Star. Sein Ausruf „I werd narrisch“ erlangte Kultstatus und wurde zum inoffiziellen  österreichischen Nationalsymbol. Sogar im süddeutschen Raum bevorzugte man damals die Spielberichterstattung des ORF mit Edi Finger, um dem als langweilig empfundenen deutschen Kommentator zu entgehen.

„Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen“

Das deutsche Pendant zu Edi Finger ist Herbert Zimmermann, der das „Wunder von Bern“ mit seinem „Tor-Tor-Tor-Tor-Gebrüll zu einem Stück deutscher Jahrhundert-Geschichte machte. Im Finale der WM 1954 traf die DFB-Elf im Berner Wankdorf-Stadion auf die Ungarn. Letztere galten als Favorit und wurden zu Beginn des Spiels ihrer Rolle gerecht. Am Ende der ersten Halbzeit führte Ungarn mit 2:0. Die Deutschen starteten eine Aufholjagd. Fünf Minuten vor dem Spielende schoss Helmut Rahn dann das 3:2 für Deutschland. Am Ende hieß es: „Aus, aus, aus. Das Spiel ist aus. Deutschland ist Weltmeister.“

„Wallah ya“

Eine Spielszene aus Saudi-Arabien gegen den Irak. Die Iraker bekamen einen Freistoß. Der Schütze trifft nur die Latte. Auch nachdem der Ball wieder an die Iraker gelangt, trifft ein weiterer Spieler nur den Pfosten. Der irakische Kommentator kann nicht fassen, dass der Ball nicht ins Tor gelangt. „Wallah ya“.

Ibrahimovics Fallrückzieher-Tor

Im WM-Qualifikationsspiel Schweden gegen England erzielt Ibrahimovic mit einem Fallrückzieher ein 4:2 für Schweden. Der schwedische Kommentator reagiert auf das Jahrhundert-Tor so:

„Semih, Semih, Semih, Semih!“

Bei der EM 2008 in Österreich und in der Schweiz traf die Türkei im Viertelfinale in Wien auf Kroatien. Das Spiel war zum größten Teil langsam und lasch. Nach 90 Minuten fiel immer noch kein Tor, sodass es in die Verlängerung ging. In der 119. Minute traf Ivan Klasnic das 1:0. Alle rechneten damit, dass die Kroaten ins Halbfinale einziehen. Doch in der 121. Minute, nur 3 Sekunden vor dem Abpfiff, gelang der Ball wie aus heiterem Himmel vor die Füße von Semi Sentürk und er verwandelte den Ausgleichstreffer. Damit wurden die „Last-Minute-Türken“ ihrer Rolle bei dieser EM gerecht, die jeweils in den letzten Sekunden eines Spiels den Siegestreffer erzielten. Der Kommentator konnte sein Glück nicht fassen. Nach dem Elfmeterschießen kam die Türkei ins Halbfinale.

„Mach ihn, mach ihn, er macht ihn!“

Die WM 2014 war für die deutsche Nationalmannschaft die „Mission: Vierter Stern“. Denn man wollte endlich den vierten WM-Titel holen. Im Finale gegen Argentinien sah es lange nach einem Elfmeterschießen aus. Als dann in der 113. Minute André Schürle in den Strafraum flankt und Mario Götze den Ball mit der Brust annimmt, um ihn ins Tor zu schießen, reagiert ARD-Fußball-Kommentator Tom Bartels so:

Und das Beste kommt zum Schluss:

 

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