Ich war eine katastrophale Schülerin!

29. Juni 2015

Jetzt ist es raus. Ich war während meiner Schulzeit eine reine Katastrophe. Ich habe geschwänzt, ich habe wiederholt, ich war ständig am Diskutieren und habe immer irgendwelche Ausreden erfunden. Wenn ich Studien- und Arbeitskollegen heute von meiner schulischen Laufbahn erzähle, schütteln sie nur den Kopf. „Du warst sicher eine Streberin“, sagen sie lachend. Nein Leute, war ich wirklich nicht.

Das hat aber nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun, ich denke eher, es war eine Form von Rebellion. Pubertät und so. Hausübungen machen? Ich habe stattdessen stundenlang Texte geschrieben. Für Schularbeiten lernen? Ich habe lieber Bücher gelesen. Die meisten Lehrer, bis auf einen, haben sich auch nicht sonderlich für mich interessiert. Ich war zum Beispiel schon immer sprachlich begabt, aber meine Französisch-Lehrerin mochte mich nicht und hat auch kein Geheimnis daraus gemacht. Aber wie könnte ich es ihr verübeln? Ich habe sie so oft in den Wahnsinn getrieben. In der Volksschule hat meine damalige Lehrerin wegen mir geweint. Was soll ich sagen, ich wollte schon damals keine Hausübungen machen. Die Unterstufe habe ich als eine der Schulbesten abgeschlossen, viel lernen musste man da ja nicht.

Anders in der Oberstufe: In allen für mich interessanten Fächern war ich außerordentlich gut, trotzdem waren meine Noten nicht berauschend. Nur die Matura, die habe ich dann ganz gut abgeschlossen. Trotz meiner holprigen Schullaufbahn ist etwas aus mir geworden: Ich gehe meiner Leidenschaft nach, verdiene damit auch noch Geld und lerne mittlerweile freiwillig - aber weiterhin auf den letzten Drücker. Um auf den Punkt zu kommen: Schulische Leistungen sagen nichts über die eigene Intelligenz aus. Damit will ich nicht sagen, dass ihr, liebe Schüler, auf die Schule pfeifen solltet. Es gehört nämlich trotzdem eine gewisse Portion Klugheit dazu, um zu wissen, wann man lernen sollte und dass es um die eigene Zukunft geht. Außerdem habe ich mir das Leben, rückblickend betrachtet, manchmal einfach nur unnötig schwer gemacht.

Ihr solltet eure Intelligenz aber trotzdem nicht an euren Noten messen und an der ein oder anderen Fünf in der Schule verzweifeln. Ich bin angehende Lehrerin und weiß eins mit Sicherheit: Ich werde Schüler und Schülerinnen, die im ersten Moment leistungsschwächer, trotzig oder faul wirken, nicht unterschätzen und versuchen ihre Kompetenzen zu erkennen und zu nutzen. Ich schwöre.

 

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Kommentare

 

"In der Volksschule hat meine damalige Lehrerin wegen mir geweint." Älex, die Geschichte will ich hören!!

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